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Serum-Liquor-Diagnostik zum Nachweis einer Neuroborreliose


Zweck der Untersuchung

Da der Nachweis von Borrelia burgdorferi sensu lato mittels Kultur aufwendig und langwierig ist, beruht die Diagnose der Lyme-Borreliose hauptsächlich auf klinischen Kriterien, unterstützt durch serologische und ggf. molekularbiologische Untersuchungen.
Über den intrathekalen Antikörper-Nachweis gelingt die Diagnose einer Neuroborreliose bei 2 Wochen Krankheitsdauer in ca. 80% der Fälle, bei einer Krankheitsdauer von 6 Wochen oder länger in 100% der Fälle.
Sowohl ein positiver Antikörper-Index als auch ein Nachweis intrathekaler Antikörper im vergleichenden Westernblot von Serum und Liquor können noch Jahre nach Therapie nachweisbar sein. Diese Diagnostika sind also nicht zur Therapiekontrolle geeignet.

Prinzip der Untersuchungsmethode

Zunächst wird ein Screening auf IgM- und IgG-Antikörper in Serum und Liquor mittels ELISA durchgeführt. Ein positiver Befund im Serum wird mittels Westernblot bestätigt. Zeigt auch die parallele Untersuchung des Liquors einen positiven Befund, erfolgt die Berechnung des borrelienspezifischen Antikörper-Index und die Durchführung des vergleichenden Westernblots Serum/Liquor.
Beim Antikörper-Index handelt es sich um einen Wert, der sich aus den ermittelten borrelienspezifischen Antikörperkonzentrationen in Serum und Liquor, dem   Gesamtimmunglobulinquotienten, dem Albuminquotienten und dem Grenzwert QLim nach dem Reiber-Schema errechnet.
Der vergleichende Westernblot Serum/Liquor stellt eine klassische Westernblot-Methode dar, bei der jedoch Serum und Liquor auf gleiche Gesamt-IgG- bzw. Gesamt-IgM-Konzentrationen verdünnt werden, so dass die Anzahl der Banden und die Bandenintensität direkt verglichen werden können. Stärkere oder zusätzliche Banden im Liquor weisen auf eine intrathekale Antikörpersynthese hin.