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MR-NEUROGRAPHIE – DAS NERVEN-MRT

Einer unserer Schwerpunkte in der Abteilung für Neuroradiologie am Universitätsklinikum Heidelberg ist die MR-Neurographie. Diese wird auch Nerven-MRT genannt, da sie auf der Methodik der Magnetresonanztomographie (MRT) beruht. Das Nerven-MRT ist ein innovatives, neuroradiologisches Untersuchungsverfahren, mit dem unser mehr als fünfzehnköpfiges Experten-Team das periphere Nervensystem hochaufgelöst darstellen kann. So ist es uns möglich, Nervenerkrankungen unserer Patientinnen und Patienten – sogenannte Neuropathien – sehr präzise zu diagnostizieren.

Bei der MR-Neurographie arbeitet unser Team aus hochspezalisierten Neuroradiologen mit Medizinisch-Technischen Radiologieassistentinnen und -assistenten (MTRAs) sowie Physikerinnen und Physikern Hand in Hand. Dabei stehen wir gleichzeitig in sehr engem Austausch mit den uns zuweisenden klinischen Kollegeninnen und Kollegen.

So erreichen Sie uns
Im Neuenheimer Feld 400
69120 Heidelberg
Gebäude 6400


06221 56-38031
06221 56-5107

Termin nur nach telefonischer Vereinbarung

Unsere einzigartige Möglichkeit der Diagnosestellung spiegelt sich auch in den Zahlen der in diesem Bereich jährlich durchgeführten MR-Neurographien wieder: Wir führen etwa 1.200 pro Jahr durch, also etwa 100 pro Monat und damit täglich mehr als drei. Wir erhalten hierbei Zuweisungen aus dem In- wie auch Ausland.
Zudem bieten wir mit der hochauflösenden Sonographie ein weiteres Verfahren zur Darstellung peripherer Nerven mit der gleichen Expertise an. Diese Untersuchung führen wir in der Regel ergänzend zu jeder MR-Neurographie mit durch.

Darstellung der Nerven: Eine eigene Entwicklung unserer Abteilung

Die Technik der MR-Neurographie wurde in den letzten 20 Jahren technisch und klinisch maßgeblich von uns in der Neuroradiologie am Universitätsklinikum Heidelberg entwickelt. Hier kommen Wissenschaft und Praxis aus unserem Hause zusammen. In die Technik wie auch die Anwendung der MR-Neurographie fließen unsere langjährigen, umfassenden Erfahrungen mit klinischen Fragestellungen und Patientenuntersuchungen ebenso ein, wie neueste wissenschaftliche Erkenntnisse.

Das zeichnet uns aus

  1. Die MR-Neurographie wurde maßgeblich in Heidelberg mitentwickelt.
  2. Die Neuroradiologie am Universitätsklinikum Heidelberg ist europa-, wenn nicht weltweit eines der wenigen, hochspezialisierten Zentren bei denen die MR-Neurographie zur Routinediagnostik gehört.
  3. Expertenteam zur Durchführung und Auswertung der MR-Neurographie in Klinik und Forschung sowie enge Zusammenarbeit zwischen Ärzten/innen, MTRAs, Physikern/innen, IT etc.
  4. Drei klinische 3 Tesla MRT-Geräte mit modernster Soft- und Hardware sowie abteilungseigenes 3 Tesla MRT für die ausschließliche Durchführung von wissenschaftlichen Untersuchungen
  5. Wöchentliche Besprechung komplexer MR-Neurographie-Befunde im größeren Kollegenkreis

Die Untersuchungsverfahren der MR-Neurographie benutzen speziell für die Darstellung der peripheren Nerven entwickelte bzw. optimierte Aufnahmetechniken (sogenannte Pulssequenzen) und werden an leistungsstarken 3 Tesla MRT-Geräten in Kombination mit hochauflösenden Empfangsspulen durchgeführt. Nervenschädigungen können auf diese Weise sehr präzise auf radiologischen Bildern lokalisiert werden – auch in Körperregionen die mit anderen Verfahren nicht oder nur sehr schwer untersuchbar sind. Hierzu zählen beispielsweise das Armnervengeflecht (auch Plexus brachialis genannt), das Becken- bzw. Beinnervengeflecht (auch Plexus lumbosacralis genannt) oder auch die Nerven der Gesäß- und Oberschenkelregion.

Vor der MR-Neurographie führen unsere Ärztinnen bzw. Ärzte mit Ihnen ein Aufklärungespräch. Das gehört zum Standard bei allen MRT-Untersuchungen. In diesem Gespräch stellen wir fest, ob mögliche Kontraindikationen bestehen, wie zum Beispiel ein Herzschrittmacher. Im Anschluss werden wir Sie zu Ihrer Krankengeschichte befragen, wobei der Schwerpunkt auf der aktuellen Symptomatik liegt.

Wichtig ist dabei für uns zum Beispiel, wann die Beschwerden zum ersten Mal aufgetreten sind, ob es ein auslösendes Ereignis (z.B. einen Unfall, Sturz oder Ähnliches) gab, wie sich die Beschwerden seitdem entwickelt haben (gleichbleibend, besser oder schlechter werdend) und ob Missempfindungen, Lähmungserscheinungen oder Schmerzen bei Ihnen vorliegen. Auch Angaben zu möglichen Vorerkrankungen, wie etwa ein Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) oder ein Krebsleiden, helfen uns dabei, die Untersuchung bestmöglich für Sie zu planen.

MR-Neurographie an der Uniklinik Heidelberg: Ablauf der Untersuchung

Die MR-Neurographie dauert je nach Aufwand meist zwischen 45 und 60 Minuten, wobei viele Unterbrechungen durch das Umpositionieren der Emfpangsspulen auftreten. Sie liegen also nicht die ganze Zeit im MRT-Gerät und haben auch immer wieder die Möglichkeit, mit unserem Team zu kommunizieren. In vielen Fällen wird außerdem vor oder nach der MR-Neurographie noch eine ergänzende Ultraschalluntersuchung der Nerven, die sogenannte Neuro- oder Nervensonographie durchgeführt um hilfreiche Zusatzinformationen zu gewinnen.

In Einzelfällen legen wir unseren Patientinnen bzw. Patienten einen venösen Zugang, um während der Untersuchung ein Kontrastmittel applizieren zu können. Dies kann zum Beispiel dann notwendig sein, wenn es um die Abklärung eines Nerventumors geht, bei bestimmten traumatischen Nervenverletzungen oder auch wenn in der Vergangenheit am zu untersuchenden Nerven bereits eine Operation stattgefunden hat.

Während der MR-Neurographie liegen sie auf der ausfahrbaren MRT-Liege meist auf dem Rücken (bei der Untersuchung der Armnerven kann auch eine Bauchlagerung erforderlich sein). Die Empfangsspule wird dann auf die zu untersuchende Körperregion aufgelegt und mit der Untersuchung begonnen. Anders als bei den meisten herkömmlichen MRT-Untersuchungen, welche unterschiedliche Sequenzen an der exakt gleichen Körperregion erfordern (zum Beispiel bei der Untersuchung des Kopfes, Knies etc.), erfordert die MR-Neurographie meist die langstreckige Abbildung der Nerven einer Extremität (zum Beispiel von der Schulterregion über den Oberarm zum Ellenbogen und bis hin zum Unterarm). Nach etwa ein bis zwei Sequenzen positioniert unser MTRA-Team deshalb die Empfangsspule um.

Unser Team achtet darauf, dass Sie möglichst bequem liegen. Das ruhige Liegen ist notwendig für eine gute Bildqualität.

Es gibt sehr viele verschiedene Gründe, warum eine MR-Neurographie durchgeführt wird und jede Fragestellung, jeder Patientenfall ist individuell. Um einen reibungslosen Ablauf und eine auf Sie ausgerichtete Durchführung der MR-Neurographie zu ermöglichen, bitten wir Sie, uns folgende Unterlagen vor der Untersuchung zukommen zu lassen – falls nicht anders möglich, spätestens am Untersuchungstag:

  • eine Überweisung mit der konkreten Fragestellung der zuweisenden Ärztin oder des zuweisenden Arztes sowie
  • eventuell vorliegende Untersuchungsbefunde.

Wichtig sind für uns hier insbesondere neurologische oder neurochirurgische Vorbefunde inklusive elektrophysiologischer Untersuchungsergebnisse, Operationsberichte sowie bereits durchgeführte bildgebende Untersuchungen (Magnetresonanztomographie/MRT, Computertomographie/CT oder Röntgen) zum Beispiel der Wirbelsäule, der Schulter oder der Hüfte, idealerweise auf einer CD.

Für Ihren Aufenthalt in unserer Abteilung planen Sie bitte etwa 2 Stunden ein. Dieser Zeitrahmen beinhaltet die Sichtung Ihrer Vorbefunde/Voraufnahmen, das Aufklärungs- und Anamnesegespräch sowie die eigentliche Durchführung der MR-Neurographie.

In verschiedenen wissenschaftlichen Studien konnten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Abteilung bereits den deutlichen diagnostischen Nutzen der MR-Neurographie zeigen bis hin zur Beschreibung von völlig neuen Krankheitsbildern. Darüber hinaus wurden auch neue funktionelle Techniken der MR-Neurographie wie Durchblutungsmessungen und Faserbahndarstellungen erstmals in unserer Abteilung ermöglicht.

Alle Informationen zu unseren Publikationen und Auszeichnungen erhalten Sie hier.

Unsere Spezialisten für die MR-Neurographie

Kira Göldner


Portrait von Dr. med. Fabian Preisner
Dr. med. Fabian Preisner


Portrait Christoph Mooshage
Dr. med. Christoph Mooshage


Prof. Dr. med. Moritz Kronlage


Portrait von Anysia Poncelet
Anysia Poncelet


Portrait von Prof. Dr. rer. Nat. Dipl.-Phys. Sabine Heiland
Prof. Dr. rer. Nat. Dipl.-Phys. Sabine Heiland


Portrait von Dr. sc. hum. Marcel Prager
Dr. sc. hum. Marcel Prager