Amoebiasis


Erreger:

Entamoeba histolytica


Indikation:

Bei E. histolytica-Infektionen sind zwei verschiedene klinische Bilder (A: Intestinale Amoebiasis , B: Extraintestinale Amoebiasis ) zu unterscheiden. Daraus ergeben sich Konsequenzen für die Auswahl der geeigneten Diagnostik:







A:    Verdacht auf Intestinale Amoebiasis

               (z.B. Amöben-Kolitis)

1. Erreger-Direktnachweis


Die apathogene Entamoeba dispar ist von der pathogenen Entamoeba histolytica weder mikroskopisch noch mit dem Coproantigen-Screening-Test Entamoeba histolytica/dispar zu unterscheiden. Nur der mikroskopische Nachweis von E.histolytica-Magnaformen im Frischstuhl (< 2 Stunden alt) und/oder der Nachweis von spezifischem E. histolytica-Coproantigen (Bestätigungstest) ist beweisend für eine E.histolytica-Infektion.


Material:

3 Stuhlproben (walnußgroß, unfixiert) von 3 verschiedenen Tagen

Verfahren:
  • Coproantigen-Nachweis Entamoeba histolytica/dispar als Screening-Test
  • bei positivem Screening-Test erfolgt der Bestätigungstest mit dem spezifischen Coproantigen-Nachweis für E. histolytica
  • mikroskopischer Nachweis von Trophozoiten und/oder Zysten (nativ und/oder SAF)


2. Serologischer Nachweis



Material:


Serum

Verfahren:
  • IIFT (indirekter Immunfluoreszenztest, Nachweis von parasitenspezifischen Antikörpern)
  • IHA (indirekte Hämagglutination, Nachweis von parasitenspezifischen Antikörpern)





B:     Verdacht auf Leberabszeß

          (oder andere extraintestinale Amoebiasis-Formen)


Material:


Serum


Verfahren:
  • IIFT (indirekter Immunfluoreszenztest, Nachweis von parasitenspezifischen Antikörpern)
  • IHA (indirekte Hämagglutination, Nachweis von parasitenspezifischen Antikörpern)
Anmerkung: Die Punktion eines Amöbenleberabszesses ist aus klinischer Sicht sehr selten indiziert. Eine diagnostische Punktion ist nicht sinnvoll, da sie eine zu geringe Sensitivität aufweist.



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