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Geschäftsbericht 2010 22 UniversitätsKlinikum Heidelberg 23

Seit dem 1. September ist Professor Dr. Dr. Jürgen Hoffmann Ärztlicher Direktor der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kie-fer- und Gesichtschirurgie. Er hat die Nachfolge von Profes-sor Dr. Dr. Joachim Mühling angetreten, der im vergangenen Jahr verstorben ist.

Vor allem die onkologische Exzellenz und die gute interdis-ziplinäre Zusammenarbeit im Nationalen Centrum für Tu-morerkrankungen (NCT) waren für den 45-Jährigen schlag-kräftige Argumente, den Ruf nach Heidelberg anzunehmen. Der gebürtige Ludwigsburger hat die beiden Studiengänge der Humanmedizin und der Zahnmedizin sowie seine aka-demische Laufbahn – unterbrochen durch Aufenthalte an renommierten Institutionen im Ausland – in Tübingen ab-solviert und dort Zusatzqualifikationen, beispielsweise für plastische Operationen und als Zahnarzt für Oralchirurgie, erworben. Seit 2003 arbeitete er als Leitender Oberarzt und Stellvertreter des Ärztlichen Direktors am Universitätsklini-kum Tübingen.

25.000 Patienten pro Jahr

Die Heidelberger Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie hat 25 ärztliche Mitarbeiter sowie ein gut eingespieltes Pflegeteam. Rund 25.000 Patienten kommen jedes Jahr in die Ambulanz der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie in der Heidelberger Kopfkli-nik. Behandelt werden Risikopatienten, die z.B. unter Ge-rinnungsstörungen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen lei-den, sowie Patienten mit extremem Knochenschwund oder schweren Gesichts- und Kieferfehlbildungen. Eine Spezial-Sprechstunde ist Kindern mit angeborener Lippen-Kiefer-Gaumenspalte, Wolfsrachen und Hasenscharte gewidmet; auch Unfallopfer mit schweren Gesichtsverletzungen, die plastische Chirurgie benötigen, gehören zu den Patienten der MKG-Klinik.

Der weitaus größte Teil aber sind Tumorpatienten. In den ersten zwölf Wochen haben Professor Hoffmann und sein Team bereits 30 Patienten mit Krebserkrankungen im Kopf- und Halsbereich operiert. Diese Eingriffe sind sehr umfang-reich und können zwölf Stunden lang dauern, da sie auch eine sorgfältige Rekonstruktion aller Strukturen umfassen und zudem für den Patienten ästhetisch befriedigend sein sollten. Geplant werden die Eingriffe am Computer. Pro-fessor Hoffmann hat bereits in Tübingen Arbeitsgruppen zum Thema „Navigation und Robotik“ sowie „Medizintech-nische Forschung“ geleitet und wird diese Forschung hier fortsetzen.

Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie: Professor Dr. Dr. Jürgen Hoffmann

Seit 1. September 2010 leitet Professor Dr. Matthias Goren-flo als Nachfolger von Professor Dr. Herbert Ulmer die Ab-teilung für Pädiatrische Kardiologie/Angeborene Herzfehler am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin. Heidelberg ist für den 50-Jährigen kein Neuland: Nach Studienjahren und Promotion in Freiburg habilitierte Gorenflo 2002 an der Ru-perto Carola und arbeitete von 1995 bis 2008 als Oberarzt in der Abteilung für Pädiatrische Kardiologie bei Professor Ulmer. Danach folgten knapp zwei Jahre am Universitäts-klinikum im belgischen Leuven, dem größten kinderkardio-logischen Zentrum des Landes. Dorthin war er im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung berufen worden.

Nach Heidelberg ist der gebürtige Karlsruher samt Ehe-frau und drei Kindern gerne zurückgekehrt; einen Ruf nach Aachen hat er abgelehnt. Professor Gorenflo ist Spezialist für interventionelle Herzkatheteruntersuchungen; rund 250 dieser minimal-invasiven Eingriffe werden bei Kindern jährlich am Universitätsklinikum Heidelberg durchgeführt – mit steigender Tendenz: Fehlbildungen am Herzen sind bei Neugeborenen der häufigste Defekt, eines von 100 Neuge-borenen kommt damit zur Welt.

Umzug in Frauen- und Hautklinik 2012

Bislang ist die Kinderkardiologie als einzige Abteilung in der alten Kinderklinik verblieben. Diese Übergangslösung wird einem topmodernen Herzkatheterlabor im Neubau der Universitätsfrauen- und Hautklinik weichen, in den auch die Kinderherzchirurgen 2012 einziehen. Dort entsteht ein neuer kinderherzchirurgischer OP – dank der großzügigen Unterstützung der Dietmar Hopp Stiftung. Rund 250 bis 300 Herzoperationen bei Kindern werden pro Jahr am Uni-versitätsklinikum durchgeführt, die 12 Betten auf der Regel-station und die zehn Intensivbetten sind meistens belegt; rund 6.500 Patienten kommen ambulant.

Patienten mit einem angeborenen Herzfehler, beispiels-weise mit nur einer Herzkammer, werden heute viel älter als noch vor 20 Jahren. Oft rettet eine Herztransplantation ihr Leben, aber Organspender gibt es noch viel zu weni-ge. Ein besseres Verständnis für die Funktionsweise des Herzmuskels und die Entwicklung neuer Medikamente gibt Professor Gorenflo als Ziel aus. Dabei kooperiert er mit Arbeitsgruppen der Internistischen Kardiologie und der Molekularbiologie. Mit Professor Dr. Hugo Katus, Ärztlicher Direktor der Kardiologie, Angiologie und Pneumologie, und mit den Herzchirurgen unter Leitung von Professor Dr. Matthias Karck tauscht er sich regelmäßig aus. Die Kardi-ologen haben eine gemeinsame Sprechstunde für Kinder und Erwachsene.

Sehr eng ist auch Gorenflos Zusammenarbeit mit den an-deren Abteilungen des Zentrums für Kinder- und Jugendme-dizin und der Frauenklinik. Dank moderner bildgebender Verfahren können die Ärzte bereits im Mutterleib erkennen, ob der Fötus eine Fehlbildung am Herzen hat; Gynäkologe und Kinderkardiologe beraten die werdende Mutter dann gemeinsam.

Abteilung Pädiatrische Kardiologie: Professor Dr. Matthias Gorenfo

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