Seite 46 - Geschbericht 2012

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as Universitätsklinikum Heidelberg nimmt seit
2012 an der Initiative Qualitätsmedizin (IQM)
teil. Darin engagieren sich Krankenhäuser aus Deutsch-
land, Österreich und der Schweiz für die Verbesserung
der medizinischen Qualität. Seit Gründung der IQM im
Jahr 2008 sind mehr als 250 Kliniken, darunter mehre-
re Universitätsklinika, der IQM beigetreten. Insgesamt
versorgen die IQM-Krankenhäuser jährlich rund 4 Mio.
Patienten stationär.
Die IQM-Mitgliedskrankenhäuser setzen im ersten
Schritt auf die direkte Messung der medizinischen Er-
gebnisqualität auf Basis von Routinedaten. Im zweiten
Schritt werden mit dem IQM-Peer Review Verfahren
Behandlungsprozesse mit auffälligen Ergebnissen von
internen und externen medizinischen Fachexperten an-
hand konkreter Behandlungsfälle auf mögliche Fehler
und Schwachstellen bei Abläufen und Strukturen hin
untersucht. Diese Erkenntnisse dienen den Verantwort-
lichen vor Ort anschließend zur zielgenauen Umsetzung
von Maßnahmen, die der Verbesserung der medizi-
nischen Behandlungsqualität dienen. Die Wirksamkeit
dieser Maßnahmen wird durch die erneute Messung der
Ergebnisqualität überprüft.
Die Veröffentlichung der erreichten Qualitätsergeb-
nisse, auch und gerade bei verbesserungswürdigen
Ergebnissen, signalisier t den Patienten und der Öf-
fentlichkeit die Bereitschaf t der Klinik, Verbesse-
rungen kontinuierlich anzustreben. Die Qualitätser-
gebnisse dienen zudem zur Orientierung bei der Wahl
eines Krankenhauses.
OFFENE FEHLERKULTUR
Transparenz und Peer Review sind Ausdruck einer von
IQM geförder ten of fenen Fehlerkultur, die Voraus-
setzung für die nachhaltige Verbesserung der medi-
zinischen Qualität ist. Die IQM-Qualitätsmethodik
geht damit inhaltlich weit über die gesetzlich vorge-
schriebenen Qualitätssicherungsver fahren hinaus
und unterscheidet sich von der Vielzahl weiterer, teils
ergänzender Ansätze, die sich um die Verbesserung
der medizinischen Versorgungsqualität bemühen.
Diese Verfahren erfassen lediglich die Qualität von
Behandlungsstrukturen und -prozessen, sie sind mit
einem hohen Dokumentationsaufwand verbunden,
führen jedoch nicht zwangsläuf ig zur Verbesserung
der für den Patienten bedeutsameren medizinischen
Ergebnisqualität.
Jahresbericht 2012
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Rückblick
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Universitätsklinikum Heidelberg nimmt an der Initiative
Qualitätsmedizin (IQM) teil