Diagnose:

stabile traumatische Wirbelkörperfraktur LWK 1

instabile traumatische Wirbelkörperfraktur LWK 3

Erläuterung der Diagnose:

Es gibt mehrere Modelle zur Beurteilung der Stabilität des jeweiligen Wirbelsäulenabschnitts.

Für die BWS und LWS ist das gängigste das 3 Säulenmodell nach Denis.
Die vordere Säule entspricht den vorderen 2/3 des Wirbelkörpers einschließlich der Vorderkante,
die mittlere Säule entspricht den hinteren 1/3 des Wirbelkörpers einschließlich der Hinterkante. Die hintere Säule schließen die Facettengelenke und die Processi spinosi mit ein.

Eine Wirbelkörperfraktur ist stabil, falls nur 1 Säule betroffen ist.

Die mittlere Säule einschließlich der Hinterkante kann nie isoliert betroffen sein - also ist eine Beteiligung der Hinterkante als eine instabile Fraktur anzusehen.

Durch die Berstung des Wirbelkörpers in unserem Fall hat sich ein Teil des Wirbelkörpers nach hinten in den Spinalkankal verschoben (Stempel).

Bei der Einteilung der Wirbelsäulenfrakturen ist es wichtig, den Unfallmechanismus zu beachten, ob es sich um eine Kompressionsverletzung, eine Flexions-Distraktions-Verletzung, eine Hyperextensions-Scher-Verletzung oder eine Rotationsverletzung handelt.