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Forschung

AG Gehirn: Kognition, Stress und Inflammation

Seit vielen Jahren untersucht die Arbeitsgruppe insbesondere Fragen zu zerebralen Funktionsänderungen und den zu Grunde liegenden Mechanismen im (tier)experimentellen Setting und in klinischen Studien. Dabei stehen sowohl zerebrale Stoffwechselveränderungen als auch Veränderungen in der Stressantwort und Mechanismen der Inflammation und deren Bezug zu kognitiven Alterationen im Mittelpunkt der Untersuchungen. Besonders vulnerable Phasen hinsichtlich der Kompensation und Degeneration stellen das Säuglingsalter / die frühe Kindheit und das fortgeschrittene Alter dar.  Hier gilt das Interesse der Arbeitsgruppe zu untersuchen:

  1. welche Risikofaktoren hierbei eine pathogenetische Rolle in der Vermittlung von Mechanismen der Kompensation und Dekompensation kognitiver Leistungsmerkmale spielen und
  2. inwieweit dabei protektive Interventionsstrategien erfolgreich sind.

Da die moderne apparative Medizin heutzutage große Fortschritte macht, werden immer jüngere und immer ältere Patienten operiert und dafür anästhesiert. Aktuelle Untersuchungsziele bestehen darin, insbesondere für diese Altersbereiche mit besonderer Vulnerabiltät adäquate experimentelle Modelle zu etablieren, um die Ergebnisse aus derzeitigen klinischen Studien zu exekutiven zerebralen Funktionsbereichen und im Rahmen kognitiver Dysfunktionen hinsichtlich der zu Grunde liegenden Risikofaktoren und Mechanismen zu untersuchen.

Insbesondere steht dabei die Abgrenzung des Effektes der Anästhesie von dem des operativen Stresses im Mittelpunkt der derzeit geplanten klinischen und experimentellen Untersuchungen. Letztendlich sollte es das Ziel sein, nach Evaluierung von Risikofaktoren diese im klinischen Bereich zu minimieren und die Entwicklung protektiver Interventionsstrategien voranzutreiben.

Aktuell erweitert die Arbeitsgruppe den Fokus um die Untersuchung der Zellkommunikation - vermittelt über Exosomen - bei Sepsis und Delir in Bezug zur Neuroinflammation.

Arbeitsgruppenleiterin

Laufende Projekte

1. Acetylcholin

Im Rahmen klinischer und experimenteller Untersuchungen (tierexperimentell, Zellkultur) steht die Rolle des zerebralen Acetylcholin-Metabolismus und dessen Beeinflussung durch Physostigmin im Mittelpunkt der Untersuchung hinsichtlich der Beeinflussung pathomechanistischer Prozesse und dessen Funktion als Neurotransmitter im Rahmen der Vermittlung kognitiver Funktionen.

2. Delir und kognitive Dysfunktion - klinische Studien

Die Prävalenz des Delirs und kognitiver Dysfunktionen in verschiedenen klinischen Bereichen der Anästhesiologie werden untersucht und hinsichtlich des Risikoprofils der entsprechenden Patientenkollektive evaluiert. Dabei soll insbesondere der Altersaspekt im Mittelpunkt zukünftiger Forschungsprojekte stehen.

3. Kognitive Dysfunktion - experimentelle Untersuchungen

Parallele Untersuchungen zu 2. sollen im Tierexperiment und an der Zellkultur hinsichtlich der zu Grunde liegenden Mechanismen und protektiver Interventionsmöglichkeiten durchgeführt werden.

4. Anästhetika - Relation zur Krebs

In einer weiterführenden Forschungsrichtung sollen die Effekte verschiedener Anästhetika unter Hypoxie auf die Entstehung und Migration von verschiedenen Krebszellen in Zellkulturexperimenten in unterschiedlichen experimentellen Ansätzen untersucht werden.

5. Intraoperatives Monitoring

In diesen klinischen Kooperationsstudien (Drs. Schramm, Maier) sollen bei Hochrisikopatienten (Kleinkinder, ältere Patienten) potentielle Risikofaktoren während der Operation untersucht und reduziert werden durch den Einsatz neuer Techniken des Monitorings (invasiv, nicht-invasiv).

Kooperationen

  1. Prof. G. Mikus, Tanja Mayer, Klin. Pharmakologie
  2. Prof. S. Pauen, Entwicklungspsychologie
  3. Prof. H. Marti, Psychologie
  4. Prof. H.J. Bardenheuer, PD Dr. J. Kessler, Palliativmedizin
  5. PD D. Rösch-Ely, Psychiatrie
  6. Dr. Nathalia Giese, Exp. Chirurgie
  7. Dr. K. Jensen, Dr. T. Bruckner, Med. Biometrie
  8. Dr. M. Kessler, Kinderchirurgie
  9. Dr. C. Maier, Med. Informatik, Fachhochschule Heilbronn
  10. Dr. Babett Voigt, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin
  11. Prof. Dr. rer. nat. Jürgen Kopitz, Pathologische Institut

Laufende Förderungen

  1. Edda-Neele-Stiftung e.V.
  2. Köhler Chemie AG
  3. Marsilius-Kolleg
  4. Bonus-Mittel der Fakultät
  5. Hopp-Stiftung (Antrag gestellt)