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Informationen zum Schlaganfall

Da der Schlaganfall nicht wie der Herzinfarkt mit Schmerzen einhergeht, wird oftmals wertvolle Zeit vom Ereignis bis zum Transport ins Krankenhaus verloren.

Schlaganfall schnell erkennen

Die ersten Anzeichen eines Schlaganfalls lassen sich mit dem F-A-S-T Test erkennen:

  1. Face (Gesicht): Bitten Sie die Person zu lächeln. Kann die Person problemlos lächeln oder bewegt sich beispielsweise ein Mundwinkel nicht mit?
  2. Arms (Arme): Bitten Sie die Person beide Arme hochzuheben. Kann die Person problemlos beide Arme bewegen oder bewegt sich beispielsweise ein Arm nur schwierig oder gar nicht? Gleiches gilt für die Beine.
  3. Speech (Sprache): Bitten Sie die Person ihren Namen oder Geburtstag zu sagen. Kann die Person problemlos antworten oder spricht die Person beispielsweise undeutlich oder kann sie die richtigen Worte nicht finden?
  4. Time (Zeit): Treten bei einer oder mehrerer dieser Aufgaben Probleme auf, rufen Sie sofort die 112 an. Jede Minute zählt

Möglicherweise wurde bei Ihnen oder einer/einem Ihrer Angehörigen ein akuter ischämischer Schlaganfall diagnostiziert. Hierbei wird durch eine Einengung oder einen Verschluss von hirnversorgenden Schlagadern der Blutzufluss zu den Nervenzellen unterbrochen oder eingeschränkt. Infolgedessen wird die Sauerstoffversorgung des Hirngewebes gestört.

Thrombolysetherapie

Patienten mit dieser Diagnose werden gemäß den aktuellen Therapieempfehlungen behandelt. Für viele Patienten bedeutet dies, dass sie mit einer sogenannten Thrombolysetherapie behandelt werden. Dies ist eine stark blutverdünnende Behandlung, die das Blutgerinnsel (Thrombus) medikamentös auflösen soll. Diese Therapie ist auch in kleinen, lokalen Schlaganfallbehandlungseinheiten sicher durchzuführen.

Thrombektomie

Insbesondere bei Verschlüssen größerer Gefäße oder wenn eine medikamentöse Blutverdünnung aus medizinischen Gründen nicht möglich ist, kann die sogenannte Thrombektomie zum Einsatz kommen. Im Gegensatz zur Thrombolysetherapie wird hierbei das Blutgerinnsel nicht aufgelöst, sondern mit einem Katheter direkt aus dem Blutgefäß entfernt. Thrombektomien können nur an wenigen spezialisierten Zentren durchgeführt werden.

Akute Schlaganfallversorgung im Rahmen von FAST

Um auch für Patienten außerhalb der großen Schlaganfall-Versorgungszentren bestmögliche Bedingungen für die Behandlung des akuten Schlaganfalls zu schaffen, wurde das Schlaganfall-Konsortium Rhein-Neckar gegründet (FAST). Ziel ist es, eine Therapie vor Ort so oft wie möglich, und zentral (also in einem spezialisierten Schlaganfall-Zentrum) wann immer erforderlich zu ermöglichen. Damit erhalten alle akuten Schlaganfallpatienten die Möglichkeit, fachlich kompetent daraufhin überprüft zu werden, ob sie für eine rekanalisierende Therapie in Betracht kommen und diese zeitnah umgesetzt werden kann.

Betroffene, Angehörige, Freunde und Interessierte können sich gerne an eine unserer Partnerorganisationen wenden:

Selbsthilfegruppe Schlaganfall Heidelberg

Frau Inge Leibold
Friedrichsfelder Str. 35
69123 Heidelberg
Tel.: 06221 836418

Selbsthilfegruppe Nie aufgeben - junge Menschen nach Schlaganfall e.V.

Herr Volker Frank
Breslauerstr. 31, 68526 Ladenburg
Tel: 06203 890851
eMail: nie.aufgeben(at)online.ms
www.alles-ist-anders.info

Selbsthilfegruppe Schlaganfall Sinsheim

Herr Leo Imhof
Beckenwiesenweg 24
74889 Sinsheim
Tel.: 07261 3395
eMail: imhof-leo(at)t-online.de

Schlaganfallnetzwerk Heidelberg

Im Schlaganfall-Netzwerk Heidelberg sind Kliniken, therapeutische Praxen, Selbsthilfegruppen, Krankenkassen, Verbände und die Stadt Heidelberg versammelt, um Betroffenen und deren Angehörigen zur Seite zu stehen. Das Schlaganfallnetzwerk hat einen Wegweiser erstellt, der u.a. weitere Informationen zu den folgenden Themen beinhaltet:

  • Was ist ein Schlaganfall?
  • Stationäre Versorgung
  • Ambulante Versorgung
  • Hilfen im Alltag
  • Beratungsstellen
  • Prävention

Den Schlaganfall-Wegweiser des Netzwerks können Sie hier herunterladen. Weitere Informationen finden sie unter
http://www.schlaganfall-netzwerk-heidelberg.de.

 

Seit Januar 2019 hängen an verschiedenen Orten der Heidelberger Kopfklinik unsere FAST Poster mit Spendern für die FAST Flyer und Notfallkärtchen aus.

Fast Stationsmappen

Im Rahmen der FAST Zusammenarbeit und Studien wurde festgestellt, dass sich einige Patienten und Angehörige trotz Aufklärung von Seiten der MitarbeiterInnen nicht ausreichend informiert fühlen. Insbesondere die Gründe der Rückverlegung in zuweisende Kliniken führen bei einigen Patienten und Angehörigen zu Unsicherheit und Verwirrung. Deshalb stellen wir den PatientInnen bei stationärer Aufnahme im UKHD eine FAST Informationsmappe zur Verfügung. Inhalt dieser Mappe sind Informationen zu FAST, der Stroke Unit des UKHD, der zuweisenden Klinik sowie eine Erklärung der Rückverlegung in die zuweisende Klinik. Weitere Inhalte sind ein Informationsblatt für Angehörige und Informationen zu Selbsthilfegruppen je nach Wohnort des Patienten. Damit soll für die Patienten und ihre Angehörigen sichtbarer werden, dass Sie innerhalb eines Netzwerks aus kooperierenden Zentren versorgt werden. Die Mappen wurden im Rahmen des Praktikums vor Beginn der Masterarbeit von unseren beiden Quali FAST Masterandinnen Melek Terzi und Franziska Herzog erarbeitet. Die FAST Stationsmappen werden ab Mai 2019 an die Patienten ausgehändigt.

Um den Nutzen des FAST Versorgungsnetzwerkes für die Betroffenen zu überprüfen, führen wir eine Registerstudie durch. Das bedeutet, dass die im Rahmen der Schlaganfallbehandlung gewonnenen (pseudonymisierten) Daten bewertet und überprüft werden. Neben der regulären Behandlung werden keine zusätzlichen Experimente oder Behandlungen durchgeführt. An dieser  Studie nehmen alle Kliniken des Schlaganfallkonsortiums Rhein-Neckar teil. Um statistisch aussagekräftig zu sein, soll diese Studie alle Betroffenen einschließen, die einen akuten Schlaganfall erlitten haben.

Im Rahmen der Studie untersuchen wir, welche Faktoren Einfluss auf die Qualität der Schlaganfallbehandlung haben. Dabei interessieren insbesondere die Zeit vom Auftreten der Schlaganfallsymptome bis zum Behandlungsbeginn, wie diese sich auf den Therapieerfolg auswirkt und ob die im Rahmen des Netzwerks neu eingerichteten Strukturen auch tatsächlich  zu einer Verbesserung der Versorgung der Schlaganfallpatienten beitragen.

 

Fast Patient Researcher

Zur Unterstützung der wissenschaftlichen Tätigkeiten im Rahmen der FAST Studien konnte im März 2019 mit Herrn Hans-Dieter Niepötter ein sogenannter Patient Researcher gewonnen werden. Herr Niepötter leitet die Schlaganfall Selbsthilfe Kreis Bergstraße, die aktuell aus ca. 40 Mitgliedern besteht. Das FAST Team wird Herr Niepötter ehrenamtlich unterstützen, indem er uns dabei hilft, Patientenerfahrungen und -wünsche besser zu verstehen und für Betroffene relevante Aspekte der Schlaganfallversorgung in Forschungsprojekte einzubeziehen.

Nähere Informationen zu Herrn Niepötter und zur Schlaganfall Selbsthilfe Kreis Bergstraße finden Sie hier.

Aufruf Betroffene

Haben Sie in der Vergangenheit einen Schlaganfall erlitten? Sind Sie wissenschaftlich interessiert und möchten Sie zur Verbesserung der Schlaganfallversorgung beitragen? Dann melden Sie sich bei uns. Wir suchen sog. Patient Researcher (m/w), die uns dabei unterstützen, die Patientenperspektive mit in unsere Forschung einzubringen. Sie helfen uns beispielsweise dabei, Patientenerfahrungen und -wünsche besser zu verstehen und für Betroffene relevante Aspekte der Schlaganfallversorgung mit einzubeziehen. 

Für nähere Informationen können Sie sich an die Pflegekoordinatorin des FAST Schlaganfallkonsortiums wenden.

Ihre Ansprechpartnerin

Portrait von Anja Ott
Anja Ott

Koordinatorin (Neurologie und Poliklinik)

Pflegekoordinatorin

Schwerpunkt

SCHLAGANFALLKONSORTIUM Rhein-Neckar (FAST)


06221 56-32898