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Optimierung der Zusammenarbeit zwischen Hausärzten und Psychotherapeuten

PROVIDE

Zusammenfassung

Die im Rahmen des Aktionsplans Versorgungsforschung geförderte BMBF-Nachwuchsgruppe PROVIDE (Improving cross-sectoral collaboration between primary and psychosocial care: An implementation study on video consultations) hat zum Ziel, die psychosoziale Versorgung von Patienten mit depressiven und/oder Angststörungen in der Hausarztpraxis zu verbessern.

Angesichts der steigenden Zahl an multimorbiden Menschen mit psychischen Störungen, die keine adäquate Behandlung bekommen, sind innovative Versorgungsformen vonnöten. Unter dem Begriff collaborative care hat sich die Behandlung von psychischen Störungen durch Psychotherapeuten in der Hausarztpraxis als eine effektive Form der Breitenversorgung erwiesen. Allerdings ist dieses Versorgungsmodell in kleinen und ländlichen Praxen ressourcenbedingt oft schwer zu verwirklichen.

In PROVIDE sollen daher psychotherapeutische Videokonsultationen in der Hausarztpraxis eingeführt werden. Diese Konsultationen beinhalten v. a. Diagnostik, Behandlungsplanung und Krisen-intervention oder Kurzzeitpsychotherapie. PROVIDE umfasst drei Studienabschnitte: eine Bedarfs-analyse, eine Pilotstudie und eine große Implementierungsstudie. Im ersten Studienabschnitt erfolgt über eine Sekundärdatenanalyse die Charakterisierung von unterversorgten Patienten als Zielgruppe. Zusätzlich werden Patienten und alle an der Versorgung beteiligten Akteure zu Hindernissen, förderlichen Faktoren sowie Kernbestandteilen einer auf Videokonsultationen basierten Intervention befragt. Im zweiten Studienabschnitt wird auf Basis der Bedarfsanalyse die PROVIDE-Intervention maßgeschneidert ausgearbeitet. Diese Intervention wird dann in einigen Hausarztpraxen pilotiert und bzgl. Machbarkeit evaluiert. Im dritten Studienabschnitt wird das weiter optimierte Interventionsmodell in einer cluster-randomisierten Studie regional in insgesamt 19 Praxen implementiert und evaluiert. Primärer Zielparameter bei der Implementierung ist der Umfang, in dem eine adäquate psychosoziale Versorgung in der Routine stattfindet.

Projektleitung

PD Dr. med. M.Sc. Psych. M.B.A. Markus Haun

Standort Bergheim
Facharzt für Innere Medizin
Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie


06221 56-8892

Arbeitsgruppe:
J. Szecsenyi, M. Wensing (Abteilung für Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung), R. Krisam & D. Weber (Institut für Medizinische Biometrie und Informatik), Verbund ESTHER-Net (Verbundkoordination: H. Brenner, DKFZ)

Laufzeit: 2016-2021

Gefördert von:

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