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Leberchirurgie

Die Fähigkeit der Leber sich nach traumatischen, chemischen oder chirurgischen Verletzungen vollstandig zu ihrer initialen Organgröße und -funktion zu regenerieren, ist einzigartig im menschlichen Körper. Leberresektionen stellen den Goldstandard der Therapie primärer und sekundärer Lebertumoren dar. Am häufigsten durchgeführt bei primären maligen Erkrankungen des Leberparenchyms wie dem hepatozellulären und cholangiozellulären Karzinom, sowie hepatischer Metastasierung kolorektaler Karzinome, gilt die vollstandige Entfernung des erkrankten Gewebes als einzige kurative Behandlungsoption. Je nach Lage, Ausdehnung und Wachstumsmuster des Tumors bzw. der Läsion ist mitunter eine Resektion von bis zu 75% des Lebergewebes notwendig. 

  • Leberresektion: Verbesserung der Regenerationskapazität
  • Post-hepatectomy liver failure: Identifikation prädiktiver molekularer Marker
  • Primäre Lebertumoren: Ansätze zur Überwindung der Chemotherapieresistenz

Neben einer allgemeinen Verfeinerung der chirurgischen Technik ist es nicht zuletzt der Forschung und dem Komplikationsmanagement auf diesem Gebiet zu verdanken, dass die Ergebnisse nach einer solchen komplexen Operation in den letzten Jahren optimiert werden konnten. Wie durch die Zertifizierung der Sektion Leberchirurgie als Exzellenzzentrum der DGAV anerkannt sind die Leber-OPs an unserer Klinik in ihrer Qualität weltweit mit anderen führenden Zentren vergleichbar.

Im Speziellen liegen unsere aktuellen Schwerpunkte in der Erforschung von Ansätzen zur Bestimmung der individuellen Regenerationskapazität nach Leberresektionen. Dies hat hohe klinische Relevanz, da ein postoperatives Leberfunktionsversagen (Post-hepatectomy liver failure) eine lebensbedrohliche Komplikation, mit langer Krankenhausaufenthaltsdauer und einem schlechten Outcome für den Patienten darstellt. In verschieden retrospektiven Studien wurde bei bis zu 34% der Patienten nach Leberresektion ein postoperatives Leberfunktionsversagen nachgewiesen. Ziel unserer Untersuchungen ist es einen Gesamtüberblick über die nach Leberresektion ausgeschütteten Zytokine und Wachstumsfaktoren sowie deren Einfluss auf den postoperativen Outcome und die Leberregeneration zu bekommen und diese sowohl im Serum als auch im resezierten Lebergewebe und in aus diesem isolierten primären humanen Hepatozytenkulturen zu analysieren. Basierend darauf sollen Methoden zur individuellen Regenerationskapazitatsprädiktion vor Leberresektion entwickelt werden.

Ein zweiter Schwerpunkt der experimentellen Arbeiten als translational ausgerichtete Arbeitsgruppe liegt in der Erforschung von Ansätze zur Überwindung der Chemotherpaieresistenz bei primären Lebertumoren. Sowohl das HCC als auch das Cholangiokarzinom sind durch eine ausgeprägte resistenz gegenüber konventionellen Zytostatika gekennzeichnet. Ziel unserer Untersuchungen ist es durch besseres Verständnis der molekularen Pathways neue therapeutische Optionen zu identifizieren. Bislang konnte anhand von Studien aus unserer Gruppe gezeigt werden, dass die Genexpression von für resistenz verantwortlichen ATP-binding cassette Proteinen und dem Tyrosine kinase signaling Pathway im HCC korreliert. Hierbei wurde der epidermal growth factor Rezeptor als wichtiger Regulator der multidrug resistance identifiziert und es konnte gezeiogt werden, dass eine MEK Inhibition eine Downregulation von Resistenzproteinen MRP1 and MRP3 induziert.

Dritter Schwerpunkt der Arbeitsgruppe ist die Verbindung von Labor und Klinik. Durch umfassendes Biobanking, das führen der prospektiven Leberresektionsdatenbank der Klinik und der Durchführung von multizentrischen, randomisierten, klinischen Studien ist es möglich verschiedene translationale Fragestellungen auch im Rahmen von nationalen Kooperationsprojekten zu beantworten.

Zu unseren Kooperationspartnern gehören: Abteilung Systems Biology of Signal Transduction und Abteilung Chronische Entzündung und Krebs am Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg, Abteilung Molekulare Virologie der Universitätsklinik Heidelberg, Abteilung Epidermal Systems Biology Bioquant der Uni Heidelberg, Helmholtz Zentrum München, Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, Institut für Pathologie, Klinik für Innere Medizin, Radiologie, NCT, Graduiertenkolleg 1126: Intelligente Chirurgie, KKS.

  • Secretion of Hepatitis C Virus Replication Intermediates Reduces Activation of Toll-Like Receptor 3 in Hepatocytes. Grünvogel O, Colasanti O, Lee JY, Klöss V, Belouzard S, Reustle A, Esser-Nobis K, Hesebeck-Brinckmann J, Mutz P, Hoffmann K, Mehrabi A, Koschny R, Vondran FWR, Gotthardt D, Schnitzler P, Neumann-Haefelin C, Thimme R, Binder M, Bartenschlager R, Dubuisson J, Dalpke AH, Lohmann V. Gastroenterology. 2018 Jun;154(8):2237-2251.e16.
  • HBV Bypasses the Innate Immune Response and Does Not Protect HCV From Antiviral Activity of Interferon. Mutz P, Metz P, Lempp FA, Bender S, Qu B, Schöneweis K, Seitz S, Tu T, Restuccia A, Frankish J, Dächert C, Schusser B, Koschny R, Polychronidis G, Schemmer P, Hoffmann K, Baumert TF, Binder M, Urban S, Bartenschlager R. Gastroenterology. 2018 May;154(6):1791-1804.e22.
  • Resolving the Combinatorial Complexity of Smad Protein Complex Formation and Its Link to Gene Expression. Lucarelli P, Schilling M, Kreutz C, Vlasov A, Boehm ME, Iwamoto N, Steiert B, Lattermann S, Wäsch M, Stepath M, Matter MS, Heikenwälder M, Hoffmann K, Deharde D, Damm G, Seehofer D, Muciek M, Gretz N, Lehmann WD, Timmer J, Klingmüller U. Cell Syst. 2018 Jan 24;6(1):75-89.e11
  • BRaf and MEK inhibitors differentially regulate cell fate and microenvironment in human hepatocellular carcinoma. Breunig C, Mueller BJ, Umansky L, Wahl K, Hoffmann K, Lehner F, Manns MP, Bantel H, Falk CS. Clin Cancer Res. 2014 May 1;20(9):2410-23.
  • Impact of neo-adjuvant Sorafenib treatment on liver transplantation in HCC patients - a prospective, randomized, double-blind, phase III trial. Hoffmann K, Ganten T, Gotthardt D, Radeleff B, Settmacher U, Kollmar O, Nadalin S, Karapanagiotou-Schenkel I, von Kalle C, Jäger D, Büchler MW, Schemmer P. BMC Cancer. 2015 May 11;15:392

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