Einrichtungen

Station Roller

Gehört zu Zentrum für Psychosoziale Medizin

Allgemeinpflegestation

Kontakt
Voßstraße 4
69115 Heidelberg
Anfahrt


06221 56-4457
06221 56-1740

Besuchszeiten
  

Leitung

Prof. Dr. med. Robert Christian Wolf

Ärztliche Leitung


Helen Albrecht

Stationsleitung

ProDeMA Trainerin
Fachkrankenpflegerin (Gesundheits- und Krankenpflegerin für Psychiatrie)


Stellvertretende Leitung

Doreen Schork

Komm. stellv. Stationsleitung


Personen

Naomi Ba


Sozialdienst

Schwerpunkt

Station Roller


06221 56-310036

Jana Bechler
Jana Bechler


Ergotherapeutin


Portrait von  Erik Jung
Dr. med. Erik Jung


Schwerpunkt

Parkinson, Seltene Neurogenetische Erkrankungen, Hereditäre Spastische Spinalparalysen (HSP) und andere Bewegungsstörungen


Nicola Landefeld


Physiotherapeutin


Dipl.Psych. Katinka Reiner



Anke Schollenberger


Kunsttherapeutin


Alexander Schulz
Alexander Schulz


Arbeitstherapeut


Dr. med. Tobias Stober
Dr. med. Tobias Stober



Allgemeine Informationen

Zielgruppe und Behandlungskonzept

Die Station C.F. Roller ist eine offen geführte Station mit überwiegend an einer schizophrenen Erkrankung und anderen psychotischen Störungen leidenden Patienten, die eine medizinische, soziale und berufliche Betreuung in einem multiprofessionellen Team benötigen.

Darüber hinaus hält die Station Roller ein Behandlungskonzept für Menschen mit einer Alkoholabhängigkeit, die für eine Qualifizierte Alkoholentzugsbehandlung motiviert sind vor. Zusätzlich wird eine elektive stationäre Entgiftung auch für Betroffene mit einer Cannabis- oder einer Sedativaabhängigkeit angeboten. 

Die Patienten werden nach dem Abklingen der akuten Symptomatik auf die Entlassung nach Hause oder auf den Übergang in eine teilstationäre oder komplementäre Behandlungseinrichtung vorbereitet. Ziel der therapeutischen Bemühungen ist die Wiederherstellung der Selbständigkeit in den Bereichen Ausbildung, Beruf und Wohnen. Für Menschen mit Suchterkrankungen werden neben einer umfassenden somatischen und psychiatrisch-psychotherapeutischen Diagnostik und Behandlung auch Wege ins Suchthilfe- und Rehabilitationssystem gebahnt.

Zur differenzierten Einschätzung der neurokognitiven Leistungsfähigkeit steht uns über die PAKT-Ambulanz die Möglichkeit zu einer eingehenden neuropsychologischen Testung zur Verfügung. Manche Patienten haben während einer akuten Erkrankung Probleme mit dem Gedächtnis, der Konzentration und anderen geistigen Funktionen, über deren Ausmaß die psychologische Testung Aufschluss geben kann. Im Vordergrund steht meist die Messung der aktuellen kognitiven Leistungsfähigkeit, die z.B. durch die Testung von Konzentration und Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Ausdauer erfasst wird.

Neben Diagnostik, einer differenzierten Psychopharmakotherapie und einer multiprofessionellen Behandlung stehen stützende sowie sozio- und verhaltenstherapeutische Ansätze im Mittelpunkt unserer therapeutischen Bemühungen.

Mehr Informationen zum Behandlungsangebot der Station Roller

Qualifizierte Alkoholentzugsbehandlung

Die Qualifizierte Alkoholentzugsbehandlung (QUAEB) ist eine suchtpsychiatrische bzw. suchtmedizinische Akutbehandlung, die über die körperliche Entgiftung hinausgeht. Grundsätzlich erfolgt im stationären Rahmen eine Behandlung der Intoxikations- und Entzugssymptome und eine Diagnostik und Behandlung der psychischen und somatischen Begleit- und Folgeerkrankungen. Essentiell für eine qualifizierte Entzugsbehandlung sind psycho- und soziotherapeutische sowie psychosoziale Interventionen. Im Rahmen der QUAEB soll die Motivation zur Inanspruchnahme weiterführender Hilfen gesteigert und entsprechende Kontakte in das regionale Hilfesystem gebahnt werden (z.B. Selbsthilfe, Psychotherapie, Soziale Arbeit). Bei entsprechender Indikation erfolgt die Vermittlung in spezifische Behandlungsangebote, wie z.B. in die soziale oder medizinische Rehabilitation.

Die QUAEB umfasst in einem ersten Behandlungsschritt die körperliche Entgiftung, die eine regelmäßige Kontrolle der Vitalparameter, eine individuell bemessene medikamentöse Unterstützung und die Behandlung von Komplikationen, v.a. Entzugskrämpfen oder deliranten Symptomen, einschließt. Die weiterführende Behandlung basiert grundsätzlich auf einem verhaltenstherapeutischen Konzept in der Behandlung von Sucht und abhängigem Verhalten. Bedeutsame Therapieelemente sind hierbei die Psychoedukation über die Mechanismen der Abhängigkeitserkrankung, der Abbau von schamhafter Verarbeitung zu Gunsten der Erkenntnis und des vermittelbaren Wissens über kontextbezogene Bedingungen und Auslöser eigenen Suchtverhaltens. Betroffene sollen früh in die Lage versetzt werden, die Abhängigkeitserkrankung als solche zu erkennen, um mit diesem Wissen die entsprechenden Fähigkeiten zur Abstinenzsicherung erwerben zu können.

Ausstattung

Die Station C.F. Roller verfügt über insgesamt 18 stationäre und 2 teilstationäre Plätze. Die Patientenzimmer verfügen über eigene Badezimmer. Für teilstationäre Patienten bietet die Stationen einen Ruheraum.

Die Idee einer ganzheitlichen Behandlung, die sowohl medizinische Maßnahmen wie klinische Untersuchungen und Pharmakotherapie als auch psycho- und sozialtherapeutische Verfahren beinhaltet, wird durch die Interdisziplinarität gewährleistet.Das multiprofessionelle Team der Station Roller besteht aus einem Oberarzt, Stationsärzt*innen, Pflegefachpersonen, Spezialtherapeut*innen, Psycholog*innen, Sozialarbeitenden, Bewegungstherapeut*innen sowie Kunst- und Musiktherapeut*innen. Ergänzt wird das Team durch Auszubildende, FSJ und Praktikant*innen sowie PJler*innen.

Angehörigengruppe

Die Angehörigen haben für unsere Patienten eine wichtige stützende Funktion im Leben. Aktuelle Forschungsergebnisse unterstreichen die Bedeutung von Informationsgruppen für Angehörige, damit die Patienten und die wichtigen Bezugspersonen die gleiche Sprache sprechen und rechtzeitig gemeinsam Maßnahmen im Falle einer Krise bzw. eines drohenden Rückfalls einleiten können. Wichtige Aufgaben einer Angehörigengruppe sind daher die Vermittlung von Informationen über Rückfallverhütung, die möglichen Ursachen der Erkrankung, die Behandlungsmöglichkeiten sowohl pharmakologischen wie auch psychotherapeutisch. Daneben soll den Angehörigen eine Unterstützung geboten werden Sicherheit in ihrem Verhalten gegenüber dem erkrankten Familienangehörigen wiederzugewinnen, da diese häufig aufgrund der Erkrankung und der damit verbundenen erlebten Verhaltensänderung des Patienten verlorengegangen ist. Daneben werden die Angehörigen über soziale Unterstützungsmaßnahmen, Selbsthilfegruppe und Vereine informiert. 

Wir bitten jedoch um eine vorherige Anmeldung um die zu erwartende Teilnehmerzahl abschätzen und vorbereiten zu können.

Namensgebung

Christian Friedrich Roller  wurde im Jahr 1802 in Pforzheim geboren. Er studierte in Tübingen, Göttingen und Heidelberg Medizin und ließ sich nach der Approbation im Jahr 1822 zunächst als praktischer Arzt in Pforzheim nieder.

Angeregt durch seinen Vater, der ärztlich für die in Pforzheim internierten psychisch Kranken von 1804 bis zu seinem Tode im Jahr 1814 verantwortlich war, begann sich auch Christian Friedrich Roller zunehmend für die Psychiatrie zu interessieren. Im Auftrag der Badischen Großherzoglichen Regierung bereiste er 1825 verschiedene psychiatrische Einrichtungen in Europa, um Unterbringung und Behandlung der Patienten zu studieren. 1827 trennt die Stadt Pforzheim die bis dahin gemeinschaftliche Unterbringung Krimineller und psychisch Kranker und verbrachte die psychisch Kranken nach Heidelberg, wo sie in dem späteren Collegium Academicum bis zur Fertigstellung einer psychiatrischen Klinik untergebracht werden sollten. Roller war zunächst als Assistenzarzt, später als Leiter des Collegium Academicum mit den psychisch Kranken in Heidelberg befasst. 1831 trat er durch die Publikation einer Monographie hervor, die den damaligen Stand der Wissenschaft und der humanitären Forderungen für die Behandlung psychisch Kranker zusammenfasste.

Seine Ideen einer modernen, behandlungsorientierten Psychiatrie setzte Roller, zu der Zeit einer der Meinungsführer in Deutschland auf diesem Gebiet, 1842 mit der konzeptuellen und baulichen Gestaltung der Klinik Illenau in Achern um. Die Bevorzugung der ländlichen Lage für eine psychiatrische Einrichtung entsprach der Vorstellung, dass die Patienten mit der äußeren auch innere Distanz zu Konfliktherden gewinnen würden, die zum Entstehen oder Unterhalt ihrer Krankheit beigetragen haben könnten. Es gab damals noch keine Möglichkeit der psychopharmakologischen Behandlung.

1844 gründete Roller zusammen mit anderen Psychiatern die "Allgemeine Zeitschrift für Psychiatrie", die bis zum Beginn des ersten Weltkrieges eines der einflussreichsten Publikationsorgane für Nervenärzte war.

Christian Friedrich Roller starb am 4. Januar 1878 in Achern.