Angststörung

Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik

Definition der Erkrankung

Das Gefühl der Angst ist bei einer Angststörung so übersteigert, dass sich seine Intensität, Dauer und Häufigkeit durch die aktuelle Situation und die Lebensumstände des Betroffenen nicht erklären lassen. Besteht eine Angststörung über längere Zeit, werden die subjektiv als bedrohlich erlebten Situationen zunehmend gemieden, wodurch sie in der Vorstellung des Patienten jedoch fatalerweise immer beängstigender werden. Es gibt viele Formen von Angst Rund ein Viertel aller Menschen leidet mindestens einmal im Leben unter einer Angststörung. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Es gibt so genannte gerichtete Ängste, die in bestimmten Situationen oder beim Kontakt mit bestimmten Objekten auftreten. Das sind die so genannten Phobien. Die häufigsten sind:

  • Platzangst, z.B. in engen Räumen, in Menschenmengen, auf großen Plätzen (Agoraphobie)
  • Angst vor zwischenmenschlichen Kontakten (Soziale Phobie)
  • Höhenangst (Akrophobie)
  • Angst vor Tieren, z.B. Spinnen, Schlangen (Zoophobie)

Demgegenüber stehen die so genannten ungerichteten Ängste, die keinen spezifischen Auslöser haben. Hierzu gehören:

  • Panikstörung (plötzliche Angstanfälle, oft verbunden mit Schwitzen, Zittern, Herzrasen)
  • generalisierte Angststörung (dauerhafte Ängstlichkeit und Besorgtheit in allen Lebensbereichen).

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Ursachen

Oft leiden jene Menschen unter Ängsten, die in ihrer Entwicklung wenig Halt und Sicherheit erlebt haben und deshalb schneller als andere unsicher werden. Bei manchen Patienten sind es Gefühle oder Wünsche, die als bedrohlich erlebt werden. In anderen Fällen sind real bedrohliche Situationen mit eigentlich bedeutungslosen Signalen so verkoppelt, dass diese schon alleine Angst auslösen. Schließlich können auch so genannte "katastrophisierende" Gedankengänge dazu führen, dass harmlose Signale zu Angstauslösern werden.

Ablauf der Behandlung

Zunächst ist es wichtig, die Gründe der Angststörung zu verstehen. Meistens ist es erforderlich, dass der Patient unter therapeutischer Anleitung mit der ängstigenden Situation konfrontiert wird. Das mindert deren bedrohliche Qualität. Für andere Patienten ist es am wichtigsten, bei ihrem Therapeuten etwas von jener Sicherheit und Verlässlichkeit zu erleben, die sie in ihrem Leben bislang vermisst haben. Entspannungstechniken wie Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung oder Biofeedback sind oft ergänzend als Mittel der Selbstberuhigung hilfreich. Auch der unterstützende Einsatz von Medikamenten kann sinnvoll sein.