Herzinsuffizienz und Herztransplantation

Definition der Erkrankung

Wir möchten hier unseren Bereich „Herzinsuffizienz und Herztransplantation“ in allen Facetten vorstellen. Wir bieten ein umfassendes diagnostisches Spektrum und die Erstellung eines individuell auf Sie zugeschnittenes Therapiekonzeptes an. Die Teilbereiche sollen im Folgenden im Lichte unseres Gesamtkonzeptes erläutert werden. Sie wenden sich am besten über unsere Herzinsuffizienz-Ambulanz an uns und wir koordinieren die weiteren notwendigen Schritte.

Herzinsuffizienz (Herzschwäche) ist eine häufige Erkrankung – ab einem gewissen Alter sind bis zu 10 Prozent aller Menschen davon betroffen. Die Zahl der Patienten mit Herzinsuffizienzsteigt darüber hinaus in den letzten Jahren stetig. Aber Herzinsuffizienz ist weit mehr als nur Herzschwäche – sie betrifft den gesamten Organismus. Am Universitätsklinikum Heidelberg erfolgt deshalb die Behandlung der Herzinsuffizienz als multidisziplinärer Ansatz in einem großen Team von erfahrenen Spezialisten. Es werden alle Ausprägungen der Herzinsuffizienz und ihrer Begleiterkrankungen berücksichtigt.

Weitere Informationen

Diagnose

Bei einer neu diagnostizierten Herzinsuffizienz erfolgt immer eine Suche nach der Ursachen (ätiologische Abklärung). Dies beinhaltet auch die Durchführung einer kardialen Bildgebung (Echokardiographie und Kardio-MRT) und eines Herzkatheters – gern in unserem Hause.

Ablauf der Behandlung

Interventionelle und elektrische Herzinsuffizienztherapie

Technische Entwicklungen im Bereich aller Ausprägungen der Herzinsuffizienz wollen wir Ihnen zeitnah zugänglich machen. Etablierte Standardverfahren wie die Implantation von Herzschrittmachern, Defibrillatoren und kardialen Resynchronisationsschrittmachern (Elektrophysiologie) werden ergänzt durch innovative Verfahren wie die endovaskuläreMitralklappenrekonstruktion (Mitraclip) und die Ventrikelrekonstruktion mittels Parachute-Implantation im Rahmen von klinischen Studien. Zudem bieten wir perkutanen minimal-invasive Herzkreislaufunterstützungssysteme bei akuter Verschlechterung der Herzfunktion an. Dies kann im Ernstfall Leben retten.

Telemedizinische Versorgung

Sollten Patienten mit Herzinsuffizienz einer intensiven Betreuung bedürfen oder sind die Patienten nach einer kardialen Dekompensation gerade aus dem Krankenhaus entlassen, so besteht die Möglichkeit einer Betreuung mittels Telemedizin (HeiTel - Telemedizin). Dafür gibt es zum Einen eine IGV-Kooperation mit der AOK Baden-Württemberg und zum Anderen die Betreuung im Rahmen des HeartCycle-Programms aus dem Rahmenprogramm der Europäischen Union.

Immunadsorption

Neuen Befunden zufolge spielen inflammatorische Prozesse mit Aktivierung des humoralen Immunsystems in der Pathogenese und in der kardialen Dysfunktion der DCM eine entscheidende Rolle. Antikörper gegen verschiedene kardiale Strukturen wurden bei den Kardiomyopathie-Patienten nachgewiesen. Die Entfernung der kardialen Autoantikörper aus dem Patientenplasma kann deshalb bei der Mehrheit dieser Patienten zu einer Verbesserung der Herzfunktion führen.

Nachsorge

Herzinsuffizienz-Wachstation

Wenn die Herzinsuffizienz bereits sehr stark vorangeschritten ist – die sogenannte terminale Herzinsuffizienz – so existiert mit der Advanced-Heartfailure-Unit (HI-Wach) eine spezifische Anlaufstelle (HI-Wach Station). Dort erfolgt die stationäre Betreuung dekompensierter Patienten, von Patienten auf der Hochdringlichkeits-Warteliste zur Transplantation, von Patienten mit Assist-Devices und von Patienten unmittelbar nach Herztransplantation. Die Aufnahme auf die Station erfolgt dabei entweder direkt oder als Übernahme aus anderen Krankenhäusern.

Herztransplantation

Wenn eine Herztransplantation erfolgreich durchgeführt wurde, findet die weitere ambulante Betreuung der Patienten in unserer Herztransplantations-Ambulanz und druch das Herztransplantationszentrum Heidelberg statt. Hierbei erfolgt eine am jeweiligen Risikoprofil orientierte individuelle immunsuppressive Therapie sowie ein optimiertes Nachsorgeprogramm zur Prophylaxe und zum Management von  Begleiterkrankungen.