Seite 34 - Patientenbericht Herzchirurgie 2014

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Das primäre Ziel der Klinik ist eine optimale
Qualität der Patientenbetreuung. Qualität für
den Patienten hat insbesondere zwei Aspekte:
Zum einen besteht der Anspruch auf einen
reibungslosen Behandlungsablauf in der Klinik.
Zum anderen bedeutet Qualität die optimale
medizinische Versorgung – im Falle der Herz-
chirurgie – die optimale operative Versorgung,
so dass sich die Lebensqualität nach der
Behandlung langfristig verbessert.
Der erste Qualitätsaspekt bezieht sich auf die
Organisation innerhalb der Klinik. Der Patient
möchte so rasch als möglich wieder in seine
häusliche Umgebung und erwartet, dass die
Zeit im Krankenhaus effizient genutzt wird.
Deshalb ist es das Ziel der Herzchirurgie, den
Behandlungsablauf fortwährend zu optimieren.
Dies bedeutet vor allem:
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Eine kurzfristige Vergabe eines OP-Termins
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Eine unmittelbare operative Versorgung
nach Abschluss der diagnostischen Maß-
nahmen in der Kardiologie oder Herzchi-
rurgie
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Eine frühzeitige Mobilisation der Patienten
bereits auf der Intensivstation nach der
Operation
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Eine zügige Weiterverlegung des Patienten
auf die Intermediate Care und Allgemein-
pflegestation, um frühzeitig seine Selb-
ständigkeit wieder herzustellen
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Eine unbürokratische und reibungslose Or-
ganisation der Eingliederung in das häus-
liche Umfeld bzw. in die Rehabilitation.
Darüber hinaus liegt die Qualität einer chirur-
gischen Klinik vor allem in der optimalen opera-
tiven Versorgung ihrer Patienten. Diese Qualität
wird in der Klinik für Herzchirurgie auf zweierlei
Arten gemessen und analysiert. Zum einen
werden je Patient und Operation zahlreiche fest
definierte Qualitätsparameter erhoben und
kontinuierlich bundesweit mit allen anderen
Herzchirurgien Deutschlands verglichen.
Dieses Qualitätssicherungsverfahren für den
stationären Bereich wird bundesweit extern
von einem unabhängigen Institut (AQUA)
durchgeführt.
Die Sektion Kinderherzchirurgie und die Klinik
für Pädiatrische Kardiologie und Angeborene
Herzfehler nehmen an dem bundesweiten Pro-
jekt zur Verbesserung der Patientensicherheit,
der „Nationalen Qualitätssicherung angebore-
ner Herzfehler“ teil.
Zusätzlich erfasst die Klinik alle Daten für die
„Hamburger Statistik“. Diese ist ein Vergleich
aller Herzchirurgien, bei dem die operativen
Eingriffe und die Krankenhaussterblichkeit
miteinander verglichen werden.
Darüber hinaus hat Heidelberg vor mehr als 20
Jahren eine umfassende Datenbank HVMD
(Heiderberger Verein zur mulitzentrischen Daten
Analyse) angelegt, mit der alle prä-, peri- und
postoperativen medizinischen Parametern
dokumentiert werden. Aufgrund der jahrelan-
gen Erfassung von Millionen von Daten können
genaue Informationen zu den kurz- und lang-
fristigen Ergebnissen von Operationstechniken
aus der Datenbank gewonnen werden.
Damit die Klinik im Rahmen des HVMD-Ver-
fahrens langfristige Qualitätsanalysen durch-
führen kann, wird nach jedem Eingriff eine
enge Zusammenarbeit mit den Hausärzten der
Patienten angestrebt. So können zum einen
frühzeitige Verschlechterung des Gesund-
heitszustandes erkannt und Komplikationen
vermieden werden. Die gemeinsame Kontrolle
von “Risikofaktoren” kann für den weiteren
Erkrankungsverlauf von entscheidender Be-
deutung sein.
Zum anderen dient die weitere Datenerfassung
ein halbes Jahr nach Entlassung der langfrisit-
gen Qualitätssicherung. Chirurgische Spät-
komplikationen können erkannt und analysiert
werden. Alle qualitätssichernden Maßnahmen
werden von der Klinik für Herzchirurgie genau-
estens analysiert, so dass chirurgische Thera-
pien kontinuierlich verbessert werden.
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Patientenbericht / Herzchirurgie
Qualitätssicherung