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Geschäftsbericht 2009 26

Die Medizinische Fakultät und das Universitätsklinikum Heidelberg haben die im Rahmen der Diskussion zum Struktur- und Entwicklungsplan angestoßene Strategie weiterverfolgt, die darauf zielt, trotz real sinkender Landes-zuschüsse die Wettbewerbsfähigkeit und Leistungsstärke zu erhalten und die Spitzenposition in Lehre, Forschung und Krankenversorgung auszubauen.

Die Medizinische Fakultät Heidelberg konzentriert sich weiterhin auf die Schwerpunkte:

• Infektionskrankheiten

• Vaskuläre Ischämie und myogene Dysfunktion • Neurowissenschaften

• Translationale und individualisierte Onkologie • Transplantation und individualisierte Immuntherapie

Dem entsprechend bilden sich die Forschungsschwer-punkte in den nachfolgend skizzierten Aktivitäten ab.

Beteiligung an EU-Förderprogrammen

Wie in den vergangenen Jahren wurde seitens der Medi-zinischen Fakultät Heidelberg auch im vergangenen Jahr ein besonderes Augenmerk auf europäische und inter-nationale Kooperationen gelegt. Intensiv wurden dabei von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Möglichkeiten der Forschungsförderungen auf europä-ischer Ebene aufgegriffen. In dem seit 2007 laufenden 7. EU-Forschungsrahmenprogramm wurden bisher insge-samt 23 Projekte vertraglich gesichert, weitere Projekte befinden sich derzeit noch in den Vertragsverhandlungen. Ein Schwerpunkt der eingereichten Anträge lag dabei auf Projekten des Forschungsschwerpunktes Infektiologie sowie dem Forschungsfeld der Radiologie und Strahlen-heilkunde.

Beispielhaft für erfolgreich eingeworbene EU-Projekte der Medizinischen Fakultät Heidelberg sollen an dieser Stelle folgende Projekte genannt werden:

> Prof. Dr. Rainer Sauerborn, Institut für Public Health, konnte als Konsortialführer gemeinsam mit Partnern aus Belgien und Schweden sowie drei afrikanischen Partnern (Burkina Faso, Ghana und Tansania) ein EU-Kooperations- projekt mit dem Titel „Quality of prenatal and maternal care: Bridging the know-do gap“ (QUALMAT) einwerben. Hauptziel der Studie ist es, besonders in den Ländern der Dritten Welt medizinische Fachkenntnisse in der Betreuung Schwangerer sowie Mütter und Neugeborener auch außer- halb großer Krankenhäuser verfügbar zu machen und zur Anwendung zu bringen.

Forschungsprofl

> Prof. Dr. Dr. Jürgen Debus, Radioonkologie und Strahlen- therapie, ist als hochrangiger Partner beteiligt am Kon- sortium „Union of Light-Ion Centres in Europe“ (ULICE). ULICE ist ein Verbund von Forschungseinrichtungen und zwei Industriepartnern mit dem Ziel, die europäischen Schwerionentherapieanlagen zu bündeln und die Infra- struktur europaweit für klinische Studien und weiterge- hende gemeinsame Forschungsarbeiten zu nutzen.

> Prof. Dr. Hannah Monyer, Abteilung für Klinische Neuro- biologie, ist es gelungen, in der im Rahmen des Euro- päischen Forschungsrates (European Research Council – ERC) ausgeschriebenen Förderlinie Advanced Investi- gator Grants ein hochrangiges Projekt mit dem Titel „Linking GABAergic neurones to hippocampal-entorhinal system functions“ (GABAcellsAndMemory) einzuwerben. Mit den molekularen Grundlagen des Bewusstseins und des Gedächtnisses beschäftigt sich die Wissenschaft- lerin seit Jahren. Ziel des Projektes ist es, die molekulare Ausstattung der Interneurone, die den Botenstoff GABA (Gamma-Aminobuttersäure) nutzen, und deren Bedeu- tung für die Steuerung der Gehirnfunktionen zu unter- suchen. Zielgruppe der Advanced Investigator Grants sind erfahrene, exzellente Forschende, die in ihrem Forschungsfeld bereits etabliert sind und die mindestens eine zehnjährige wissenschaftliche Karriere vorweisen können.

Auch außerhalb des eigentlichen 7. EU-Forschungsrah-menprogramms ist es gelungen, eine Reihe von europä-ischen Projekten einzuwerben. So gab es beispielsweise mit dem Projekt „REBOUND – ein Empowerment-Kurs und Präventionsprojekt für Schulen“ eine erfolgreiche Antrag-stellung im Bereich „Drug Prevention and Information“ (Generaldirektion Justiz, Freiheit und Sicherheit). In der Forschungsinitiative „COST“ (European Cooperation in Sci-ence and Technology) war das Projekt „European Network for Translational Immunology Research and Education (ENTIRE): From immunomonitoring to personalized immu-notherapy“ erfolgreich.

Die EU-Kommission hatte in der Vergangenheit angekün-digt, insbesondere bei forschungsstarken Einrichtungen die externen Prüfungen zu verstärken. Dem entsprechend wurden im vergangenen Jahr – wie auch bereits 2008 – drei EU-Projekte der Medizinischen Fakultät Heidelberg aus dem 6. Forschungsrahmenprogramm in einer einwöchigen, externen Auditierung durch die EU-Kommission geprüft.

Das Ergebnis der Prüfung war sehr erfreulich, denn die Auditoren der EU-Kommission formulierten einen positiven Prüfbericht. Da die EU-Kommission daran festhalten wird, verstärkt forschungsstarke Einrichtungen zu prüfen, muss

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