Seite 14-15 - Klinikticker Juli - August

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Klinikum Aktuell
Seit dem Sommersemester 2012 können Heidelberger Medizin-
studenten ihre Kenntnisse im Fach Radiologie durch Praktika in
ausgewiesenen „Akademischen Lehrpraxen“ vertiefen. Die Me-
dizinische Fakultät hat – bisher einmalig in Baden-Württemberg
– zwei radiologische Großpraxen in Baden-Baden und Darmstadt
akkreditiert: Das Gütesiegel bescheinigt, dass die Studierenden
hervorragend betreut und ausgebildet werden sowie Einblicke in
einen modernen Praxisbetrieb erhalten. Im Mai überreichte Me-
dizin-Studiendekan Professor Dr. Franz Resch den beiden Lehr-
beauftragten der Praxen die Akkreditierungsurkunden.
„Die Praktikanten nehmen am Tagesgeschäft der Praxen teil und
werden gleichzeitig in bestimmten medizinischen Themen unter-
richtet“, erklärt Professor Hans-Ulrich Kauczor, Ärztlicher Direktor
der Abteilung Diagnostische und Interventionelle Radiologie, der
das Akkreditierungsverfahren angeregt hatte. Praktika in Akade-
mischen Lehrpraxen sind in den Fächern Allgemeinmedizin und Kin-
derheilkunde seit Jahren fest in die Lehre integriert.
Erste Eindrücke für ihre
spätere Karriereplanung
Die jeweils einwöchigen Kurse werden mehrmals pro Semester
mit verschiedenen Schwerpunkten angeboten; die Teilnahme ist
freiwillig. „Abgesehen von den klinischen Lehrinhalten sammeln
die jungen Kollegen erste Eindrücke für ihre spätere Karrierepla-
nung und erfahren, was die Arbeit eines niedergelassenen Radio-
logen ausmacht“, so Kauczor. So lernen sie im Kontakt mit den
Patienten, wie die Routineversorgung in einer Praxis abläuft. Dazu
gehören z.B. Untersuchungen, die nur niedergelassene Ärzte an-
bieten, wie das Mammografie-Screening. Die Teilnehmerzahl ist
auf sechs begrenzt, die Betreuer können daher gut auf Vorkennt-
nisse und Interessen der Studenten eingehen.
In beiden akkreditierten Großpraxen betreuen in Heidelberg habi-
litierte Fachärzte für Radiologie die angehenden Mediziner. In der
Praxis „Radiologie Darmstadt“ übernimmt diese Aufgabe feder-
führend Professor Dr. Oliver Mohrs, in der „Radiologie Baden-Ba-
den“ Professor Dr. Christian Plathow. Dazu Professor Kauczor:
„Beide Kollegen verfügen über große Erfahrung auf ihrem Gebiet
und kommen ihrer Lehrverpflichtung gerne und engagiert nach –
das waren wichtige Auswahlkriterien.“ Ebenso spielten die Größe
der Praxen, ihre Ausstattung und das Spektrum an diagnostischen
und therapeutischen Angeboten eine Rolle.
Beide Praxen bieten die Studentenkurse bereits seit 2011 im
Rahmen eines Pilotprojektes an: „Die Pilotphase hat gezeigt,
dass das Konzept funktioniert und Interesse da ist. Mit der Ak-
kreditierung nehmen wir die Kurse je zweimal pro Semester fest
in unser Lehrprogramm auf“, sagt Kauczor. Je nach Nachfrage
sollen in den kommenden Jahren noch zwei weitere Lehrpraxen
dazu kommen.
TB
>> Info
Termine und Anmeldung im Vorlesungsverzeichnis sowie im Inter-
net über die Studenten-Plattform Moodle.
Wie arbeiten
niedergelassene
Radiologen?
Erstmals gibt es Studentenkurse
auch an radiologischen Lehrpraxen
Erstmals in Baden-Württemberg findet ab sofort die radio-
logische Ausbildung von Medizinstudenten auch in ausge-
wiesenen „Akademischen Lehrpraxen“ statt.
Heidelberger Medizinstudenten können in der Funktion von Paten
bereits während ihres Studiums Babys regelmäßig in ihrer Ent-
wicklung begleiten. Sie dürfen sie im familiären Umfeld über zwei
bis drei Jahre betreuen und zu Vorsorgeuntersuchungen bzw. bei
Krankheit zum niedergelassenen Kinderarzt begleiten. Jetzt stand
kein Arztbesuch an, sondern ein Grillfest auf der Hallenbachgrill-
hütte in Handschuhsheim: Das fünfjährige Bestehen des erfolg-
reichen und bundesweit einmaligen Lehrprojekts „Pädiatrisches
Patenschaftsprojekt PÄPP“ feierten Medizinstudenten, ihre Paten-
kinder mit Familien, niedergelassene Kinderarztpraxen als Pro-
jektpartner und Lehrbeauftragte des Heidelberger Zentrums für
Kinder- und Jugendmedizin gemeinsam.
Enge Kontakte zwischen Studenten
und Familien
„In den vergangenen fünf Jahren wurden sehr enge Kontakte ge-
knüpft zwischen den Studenten und den Familien“, erklärt Dr. Sören
Huwendiek, Lehrbeauftragter der Kinderklinik. „Auch die Kooperati-
onen mit den niedergelassenen Kollegen im Rhein-Neckar-Raum
konnten stetig ausgebaut werden. Alle Beteiligten profitieren von
dem Patenschaftsprojekt.“ Bisher nahmen 81 Studenten, 82 Fami-
lien und zehn niedergelassene Kinderärzte an PÄPP teil, von Seiten
der Klinik sind fünf Ärzte eingebunden. Eine ehemalige studen-
tische Teilnehmerin schreibt zurzeit ihre Doktorarbeit über das Pro-
jekt. Ziel von PÄPP ist es, den Studenten mehr Praxisnähe zu vermit-
teln und sie mit den Bedürfnissen und Stärken kleiner Kinder
bereits während des Studiums vertraut zu machen.
JB
Wenn Medizinstudenten zu „Paten“ werden
Erfolgreiches Lehrprojekt feiert fünfjähriges Jubiläum
Dr. Ingrid Cop, Kinderärztin aus Sandhausen, Medizinstudent und Pate
Fabian Günther mit Patenkind Maren, und Mutter Silke Berberich (v.l.) fei-
erten bei einem Grillfest gemeinsam das fünfjährige Jubiläum des Pädiat-
rischen Patenschaftsprojekts an der Kinderklinik. Foto: privat.
Ministerialdirektorin besucht KKS
Prominenter Besuch im Koordinierungszentrum für Klinische Studi-
en (KKS): Ministerialdirektorin Bärbel Brumme-Bothe – sie verant-
wortet im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
den Bereich Lebenswissenschaften und Forschung für Gesundheit
– informierte sich in Heidelberg über die Arbeit des Zentrums und
dessen Verknüpfung mit lokalen Partnern. Das KKS unterstützt Stu-
dienprojekte und bietet Beratungs- und Fortbildungsangebote für
klinische Forscher an. Seit seiner Gründung im Jahr 2000 hat sich
das KKS – zunächst vom BMBF und der Medizinischen Fakultät ge-
fördert – als Dienstleister für interne und externe Wissenschaftler
etabliert. Dr. Steffen P. Luntz, Facharzt für Anästhesiologie und Lei-
ter des KKS: „Bärbel Brumme-Bothe überzeugte sich von den Krite-
rien hochwertiger klinischer Studien und von der interdisziplinären
und vernetzten Arbeitsweise unseres Zentrums.“ Mit dem Besuch
verbindet Dr. Luntz auch die Hoffnung, dass klinische Studien wei-
terhin vom BMBF gefördert werden. Das BMBF ist neben der Deut-
schen Forschungsgemeinschaft (DFG) die wichtigste Förderorgani-
sation für Forschungsinfrastruktur und Studien.
cf
>> Weitere Informationen im Internet: www.kks-hd.de
Neue Abstrichtupfer mit vielen Vorteilen
Ab sofort sind im Klinikum neue Abstrichtupfer im Einsatz. Die
neuen ESwabs der Firma Copan (SAP-Nr. 01008742) ersetzen
nicht nur die bisherigen Gelabstrichtupfer, sondern auch die
Schwämmchenabstrichtupfer. Gegenüber dem bisher verwende-
ten Material haben die neuen Abstrichtupfer gleich mehrere Vor-
teile: So sind sowohl kulturelle als auch molekularbiologische
Untersuchungen aus einem Tupfer (z.B. MRSA-Screening-PCR)
möglich – die Anzahl abzunehmender Abstriche sowie der Zeitauf-
wand reduzieren sich. Bei einem positiven MRSA-PCR-Screening-
Ergebnis z.B. entfällt zukünftig der Zweitabstrich für die kulturelle
Untersuchung aus demselben Material, da die Kulturbestätigung
direkt aus dem ESwab-Medium erfolgen kann. Außerdem erhöhen
die neuen Tupfer die Qualität der Untersuchung, da sie nicht nur
mehr Patientenmaterial aufnehmen, sondern auch entsprechend
mehr Material im Labor wieder abgeben.
cf
>> Info: Die neuen ESwabs können über das BISI-System im VZM
bestellt werden (BISI-Bestellnummer # 01008742, eine VE
50
Tupfern).