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Editorial
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interzeit ist Grippezeit. Leiderwird die „echte“ Grippe immer
nochmit harmlosenErkältungskrankheiten verwechselt und
die Bedrohung, die von ihr ausgeht, viel zu oft unterschätzt.
So ist siedie Infektionskrankheitmit denmeistenTodesfällen inDeutsch-
land. Gefährlich für viele unserer Patienten, die alt sind, chronisch
krank oder deren Immunsystem supprimiert wird. Besonders bedroht
sind außerdem schwangere Frauen, denn das hohe Fieber während der
Krankheit kann dasWachstumdes ungeborenen Kindes stören.
Gegen Grippe hilft kein Antibiotikum. Antivirale Medikamente können
den Verlauf der Krankheit abmildern und verkürzen. Trotzdem bleibt
die Grippe eine schwere Krankheit, auch für junge, gesunde Menschen.
Grippe-Viren sind sehr variabel: sie verändern sich ständig und machen
es unserem Immunsystem auf diese Weise schwer, sie zu erkennen und
abzuwehren. Deshalb wird der Impfstoff Jahr für Jahr neu angepasst und
produziert, sodass er gut gegen die aktuellen Viren-Stämme schützt.
Die Anzahl der Infektionen mit den Grippe-Erregern schwankt von Jahr
zu Jahr und ist nicht vorhersagbar. Alle paar Jahre fällt die Grippe-Welle
stärker aus – wie im letzten Jahr, als am Klinikum doppelt so viele Pati-
enten mit Inf luenza behandelt werden mussten wie in den Vorjahren.
Um das Thema Grippe und die Grippeimpfung ranken sich nach wie vor
viele Mythen und Vorurteile. Deshalb möchten wir Sie im Schwerpunkt-
thema dieses KlinikTickers informieren – über den Inf luenza-Erreger,
die Impfung und wichtige Hygienemaßnahmen, die helfen können, Sie
und Ihre Patienten ohne Inf luenza durch den Winter zu bringen.
Prof. Dr. Hans-Georg Kräusslich
Geschäftsführender Direktor des Departments für Infektiologie
Liebe Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter,
Titelbild: Vogelgrippe-Virus (Bildquelle: Novartis Vaccines)