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Familiärer Brust- und Eierstockkrebs

Das Deutsche Konsortium Familiärer Brust- und Eierstockkrebs ist ein Zusammenschluss von derzeit 15 universitären Zentren, mit dem Ziel die Versorgung auf diesem Gebiet bundesweit zu etablieren und neueste wissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen. Am Heidelberger Zentrum sind das Institut für Humangenetik, die Frauenklinik und die Psychosomatische Klinik der Universität beteiligt.

Ist Brustkrebs erblich?

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung der Frau. Die günstigeren Heilungsaussichten sind das Ergebnis neuer Therapien, insbesondere aber besserer Möglichkeiten der Früherkennung. In Deutschland gibt es jährlich etwa 40.000 Neuerkrankungen. Im Durchschnitt erkrankt jede 10. Frau an Brustkrebs, wobei die Erkrankung meist nach dem 50. Lebensjahr auftritt.

Da Brustkrebs eine relativ häufig vorkommende Erkrankung ist, haben dementsprechend viele Frauen in ihrer Familie weitere Verwandte, die an Brustkrebs erkrankt sind. Meistens handelt es sich in diesen Familien jedoch um eine zufällige Anhäufung von Brustkrebs.

Bei etwa 5% aller Brustkrebsfälle beruht die Erkrankung auf angeborenen Veränderungen (Mutationen) in bestimmten Genen (z.B. BRCA1- oder BRCA2-Gen). Diese Mutation kann von einer Generation an die nächste weitergegeben werden.

Personen, die dieses veränderte Gen tragen, haben ein stark erhöhtes Risiko, in ihrem Leben an Brustkrebs zu erkranken. In diesen Fällen entwickelt sich der Brustkrebs meist auch schon in jüngeren Jahren, das heißt vor dem 50. Lebensjahr.

Wann kommt eine ausführliche Beratung in Frage?

Wenn Sie befürchten, dass in Ihrer Familie eine erblich bedingte Erhöhung der Wahrscheinlichkeit für Brustkrebs oder Eierstockkrebs vorliegt, dann können Sie sich für eine Beratung am FBREK-Zentrum Heidelberg anmelden. FBREK steht für Familiärer Brust- und Eierstockkrebs. In diesem Zentrum arbeiten Experten aus verschiedenen Fachdisziplinen eng zusammen, um Ihnen eine bestmögliche Versorgung anzubieten.    

Eine zusätzliche molekulargenetische Diagnostik kann Ihnen im Rahmen des Schwerpunktprogrammes angeboten werden, wenn mindestens eine der folgenden Bedingungen erfüllt ist:

  • Eine an Brustkrebs erkrankte Frau mit dem Diagnosealter 35 Jahre oder jünger.
  • Eine and Brustkrebs und Eierstockkrebs erkrankte Frau.
  • Eine an beidseitigem Brustkrebs erkrankte Frau mit dem Diagnosealter 50 Jahre oder jünger.
  • Drei oder mehr an Brustkrebs erkrankte, Familienmitglieder
  • Zwei an Brustkrebs erkankte Frauen, eine davon mit dem Diagnosalter 50 Jahre oder jünger.
  • Zwei an Eierstockkrebs erkrankte Frauen.
  • Eine an Brustkrebs erkrankte Frau und eine an Eierstockkrebs erkrankte Frau.
  • Ein an Brustkrebs erkrankter Mann und eine an Brust- oder Eierstockkrebs erkrankte Frau

Sind mehrere erkrankte Personen in der Familie genannt, müssen sie untereinander in einer Linie verwandt sein.

Wie kann ich erfahren ob ich ein erhöhtes Risiko trage, an Brust- oder Eierstockkrebs zu erkranken?

Sie können sich an unsere Zentren wenden. Dort werden Sie ausführlich beraten. Hierzu benötigen wir einige Angaben zu Ihrer Familienvorgeschichte, wie z.B.:

  • welche Ihrer Verwandten an Krebs erkrankt sind oder waren
  • an welcher Art von Krebs Ihre Verwandten erkrankt sind oder waren
  • wie alt Ihre Verwandten zum Zeitpunkt der Diagnose waren
  • ob, und falls ja, in welchem Lebensalter Ihre Verwandten verstorben sind.

Mit diesen Informationen können wir abschätzen, ob Sie ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs haben. Bei einem erhöhten Risiko können wir Ihnen eine weitergehende Beratung anbieten, die auch eine molekulargenetische Untersuchung der BRCA1- und BRCA2-Gene einschließen kann.

Ausführlicheres Informationmaterial

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