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Von der Kunst des Pillenschluckens

Der erste Vortrag der neuen Vorlesungsreihe "Medizin am Abend" hat ein Thema aufgegriffen, das viele angeht, aber selten problematisiert wird: Wie nehme ich eigentlich meine Tabletten richtig ein, so dass sie tatsächlich wirken und nicht schaden?

Professor Dr. Walter Emil Haefeli, Direktor der Abteilung Klinische Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie, erläuterte in seinem Vortrag „Von der Kunst des Pillenschluckens“ die Tücken der Medikamenten-Einnahme und gibt wertvolle Tipps für die richtige Anwendung.

Mehr als 600 Millionen Medikamentenpackungen werden jährlich in Deutschland verschrieben. 60.000 unterschiedliche Präparate sind auf dem Markt, davon rund 70 Prozent als Tabletten oder Kapseln. Das Schlucken bereitet vielen Menschen Probleme – selbst bei leichter Erkrankung oder Beeinträchtigung. In einer Studie der Heidelberger Klinischen Pharmakologen mit 1.500 Patienten gab ein Drittel an, Medikamente nicht richtig schlucken zu können.

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„In meinem Vortrag bei „Medizin am Abend“ werde ich auf unterschiedliche alltägliche Probleme bei der Anwendung von Medikamenten und ihre Lösungen eingehen, z. B. was man bei gleichzeitiger Einnahme mehrerer Medikamente beachten muss, wie Tabletten richtig geteilt und einfacher geschluckt werden können, wie man erreicht, dass Zäpfchen dort bleiben, wo sie hingehören, oder auch wie man Kapseln schlucken kann, wenn sie nicht hinunter wollen“, so Professor Haefeli.

Arzneimittel richtig anwenden

Fünf prägnante Punkte, die es bei der Arzneimittelanwendung zu beachten gilt! Mehr Informationen gibt es in dem Buch „Arzneimittel richtig anwenden“ von Prof. Haefeli.

  • Feste Arzneiformen zum Einnehmen, z. B. Tabletten oder Kapseln, immer in aufrechter Position (sitzend oder stehend) und mit einer ausreichenden Menge stillem Wasser (ca. 200 ml) schlucken. Für das Schlucken von Kapseln den Kopf leicht nach vorne neigen. Dadurch schwimmt die Kapsel zum Zungengrund, was das Schlucken merklich erleichtert.
  • Suspensionen, also Flüssigkeiten, in denen noch feste, nicht gelöste Pulverteilchen vorhanden sind, vor der Anwendung kräftig schütteln. Hierzu zählen i. d. R. Trockensäfte, die selbst oder durch die Apotheke durch die Zugabe von stillem Wasser hergestellt werden.
  • Bei Arzneimitteln, die am Auge oder am Ohr angewendet werden, ist es wichtig, sorgsam darauf zu achten die Spitze der Tropfen- oder Tubenöffnung nicht zu berühren, um das Arzneimittel nicht zu verunreinigen.
  • Wie bei allen Arzneimitteln mit einer verkürzten Haltbarkeit nach dem ersten Öffnen empfiehlt es sich, das Anbruchdatum und möglichst auch das Aufbrauchdatum auf dem Behältnis zu notieren.
  • Zäpfchen (Suppositorien) sollten mit der stumpfen Seite voran eingeführt werden. So gleitet das Zäpfchen seltener aus dem Enddarm und ein Nachschieben mit dem Finger ist nicht erforderlich.

Impressionen

Prof. Guido Adler hatte die Idee zu "Medizin am Abend".
Prof. Guido Adler hatte die Idee zu "Medizin am Abend".
Ingrid Thoms-Hoffmann: "Die RNZ unterstützt die Reihe."
Ingrid Thoms-Hoffmann: "Die RNZ unterstützt die Reihe."
Einprägsame Hinweise auch zu Zäpfchen und Pflastern.
Einprägsame Hinweise auch zu Zäpfchen und Pflastern.

Termin

Mittwoch, 15. Mai 2013 19 Uhr
Hörsaal Kopfklinik
Eintritt frei.

Referent

Prof. Dr. med. Walter Emil Haefeli
Ärztlicher Direktor Klinische Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie