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Forschung

AG Nosokomiale Infektionen und fungale Immunität

Im Krankenhaus erworbene Infektionen (nosokomiale Infektionen) bedingen eine erhöhte Morbidität und Letalität und verursachen zusätzliche Kosten. Neben den üblichen Erregern ambulant erworbener Infektionen spielen bei nosokomialen Infektionen u.a. auch multiresistente Bakterien und Erreger sogenannter opportunistischer Infektionen, zu denen z.B. humanpathogene Pilze und Viren gehören, eine wichtige Rolle.

Eine Exposition gegenüber solchen Erregern und Umstände, die die Empfänglichkeit des Patienten für Infektionen begünstigen, spielen eine große Rolle bei der Krankheitsentstehung (Pathogenese) von im Krankenhaus erworbenen Infektionen. Die Erregerexposition ergibt sich im Krankenhaus aus Kontakten z.B. mit anderen Patienten, Ärzten und Pflegekräften und der unbelebten Umgebung (Einrichtung, Instrumente), aber auch aus einer inneren Besiedelung (Kolonisation) des Patienten z.B. in der Lunge, dem Darm oder der Haut.

Eine erhöhte Empfänglichkeit gegenüber Infektionserregern ergibt sich aus einem vielfach medizinisch notwendigen Barriereverlust. Operationswunden und eingebrachte Gefäßkatheter stellen beispielsweise Verletzungen der natürlichen Grenze zwischen Organismus und Außenwelt dar. Zusätzlich existieren auch im Gesunden natürlicherweise nicht vollständig „dichte“ Grenzflächen (Darm, Lunge) an denen die körpereigene Abwehr (Immunität) ihre wichtige Wächterfunktion wahrnimmt. Ein geschwächtes Immunsystem begünstigt das Eindringen von Erregern an diesen Grenzen und die Entstehung von Infektionen.

Das grundlegende Ziel der AG Nosokomiale Infektionen und Fungale Immunität ist die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Pathogenese nosokomialen Infektionen und deren Therapie. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Identifikation von Risikofaktoren, der adäquaten Diagnose sowie einer Prognoseabschätzung. Hier stellt die individuelle Betrachtung der (zellulären) Immunfunktionen des Risikopatienten einen entscheidenden Baustein für ein besseres Verständnis der Entstehung und Ausprägung nosokomiale Infektionen dar. Hierbei liegt ein wichtiger Schwerpunkt der AG in der Untersuchung der Immunität gegenüber humanpathogenen Pilzen. Zusätzlich sollen etablierte und innovative Therapiekonzepte auf ihren Nutzen und ihre Nebenwirkungen überprüft werden.

Gemeinsames Ziel von grundlagenwissenschaftlichen Untersuchungen und klinischen Studien ist das Bestreben nach einer Verbesserung der Behandlung unserer Patienten im Sinne der eigenen Verpflichtung „In Scientia Salus“ (Heilung durch Wissenschaft).

Mitglieder der Arbeitsgruppe

Arbeitsgruppenleiter

  • Portrait von PD Dr. med. Christoph Lichtenstern
    Prof. Dr. med. Christoph Lichtenstern

    Ständiger Stellvertreter des Ärztlichen Direktors
    Gesamtleitung Anästhesie

    Schwerpunkt

    Bereichsoberarzt Kardioanästhesie


Wiss. Mitarbeiter/-innen

Laufende Projekte

1. Untersuchung früher Veränderungen des menschlichen Immunsystems nach großen operativen Eingriffen mit dem Ziel Merkmale des Immunstatus zu identifizieren, die eine Prädiktion einer Kolonisation oder Infektion mit humanpathogenen Pilzen zu ermöglichen (Development of Early decision making in Fungal Infections: Novel approaches with Immuno-based TEchniques (DEFINITE))

2. Untersuchung der Pathogenese von Biofilm-assoziierten Infektionen mittels Fluoreszenz-in-Situ Hybridisierung (FiSH)

3. Nosokomialen Infektionen nach Organtransplantation: Stellenwert von humanpathogenen Pilzen und Viren, Identifikation von Risikofaktoren und Möglichkeiten der Diagnostik

4. Funktionsanalyse der intestinalen Immunregulation im Hinblick auf die Pathogenese nosokomialer Infektionen

5. Biomaterialbank Sepsis und systemische Inflammation (Sepsis Repository; SEP_REP)

Kooperationen

  1. Klinik für Allgemein-, Viszeral- & Transplantationschirurgie (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. M.W. Büchler)
  2. Zentrum für Infektiologie, Bereich Medizinische Mikrobiologie und Hygiene (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. K. Heeg)
  3. Sektion Krankenhaus- und Umwelthygiene (Leiter: Prof. Dr. U. Frank)
  4. Institut für Immunologie (Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. S. Meuer)
  5. Apotheke des Universitätsklinikums Heidelberg (Leiter: Dr. T. Hoppe-Tichy
  6. Biofilmzentrum des Deutschen Herzzentrums Berlin (PD Dr. med. Anette Moter)

Laufende Förderung

1. Stiftung Heidelberger Chirurgie