Heidelberg,
23
März
2023
|
12:06
Europe/Amsterdam

Chronische Schmerzen verhindern - Neues Behandlungsprogramm

Zusammenfassung

Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer gesucht: Klinik für allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik am Universitätsklinikum Heidelberg bietet ambulantes Therapieprogramm für Menschen mit wiederkehrenden Schmerzen an.

Für Menschen, die unter häufig wiederkehrenden Schmerzen leiden, gibt es bisher noch keine passenden Behandlungskonzepte, es besteht die Gefahr, dass die Schmerzen chronisch werden. Ein neues Präventionskonzept, das am Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) im Rahmen der Studie „Pain2.0“ angeboten wird, soll das verhindern. Dieses von der Deutschen Schmerzgesellschaft sowie den Krankenkassen unterstützte Projekt hat zum Ziel, möglichst frühzeitig Vertreterinnen und Vertreter der Fachbereiche Medizin, Psychologie und Physiotherapie einzubinden. Das ambulante und berufsbegleitende Therapieprogramm richtet sich dabei vorrangig an Schmerzpatientinnen und -patienten ab 18 Jahren, die bisher noch keine Erfahrung mit sogenannten multimodalen oder interdisziplinären Therapieangeboten gemacht haben. Das Programm setzt auf die Kombination von Wissensvermittlung und körperlichen Übungen. Aktuell werden Teilnehmende für die Studie gesucht.

„Auch nicht konstant bestehende, aber häufig wiederkehrende Schmerzen können chronisch werden, wenn man nicht gegensteuert. Passende, therapeutisch begleitete Präventionsprogramme sind allerdings noch nicht verfügbar. Diese Versorgungslücke wollen wir mit der multizentrischen Studie nun schließen“, so Studienleiter Professor Dr. Jonas Tesarz, Geschäftsführender Oberarzt der Klinik für allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik am UKHD. Die Teilnehmenden lernen darin unter anderem Strategien gegen Schmerzen, die sie gut im Alltag anwenden können. Das Besondere an diesem Angebot ist die interprofessionelle Zusammenarbeit zwischen Ärztinnen und Ärzten, Psycho- und Physiotherapeutinnen und -therapeuten.

An der Studie „PAIN2.0“ beteiligen sich insgesamt 22 Kliniken in Deutschland, davon neun Universitätskliniken. Die interdisziplinären Studienteams führen jeweils gemeinsam durch das Programm aus Gruppen- und Einzelsitzungen. Für chronifizierte Schmerzen gibt es bereits ähnliche Therapieansätze. Bei wiederkehrenden Schmerzen ist dieser Ansatz allerdings neu. Zur Teilnahme aufgerufen ist, wer sich durch hartnäckig wiederkehrende Schmerzen in seinem Alltag eingeschränkt fühlt. Eine Behandlung von chronischen Schmerzen sollte bisher noch nicht erfolgt sein. Die Therapie erfolgt dabei innerhalb von 12 Wochen, an zehn Mittwoch-Nachmittagen. Gefördert wird die Studie durch den Innovationsfonds des gemeinsamen Bundesausschusses mit 5,6 Millionen Euro.

Kontakt

Stephanie Vock 
Studienambulanz Pain 2.0 
Klinik für Allgemeine Innere und Psychosomatik des UKHD
Tel.: 0163 1554381 
Tel.: 06221 56-38898
E-Mail: pain2-0.MED2@med.uni-heidelberg.de 
 

Förderung und Projektpartner

PAIN2.0 ist eine bundesweite wissenschaftliche Versorgungsstudie, die durch den Innovationsfonds beim Gemeinsamen Bundesausschuss (Förderkennzeichen 01NVF20023) über drei Jahre mit rund 5,6 Mio. EURO öffentlicher Mittel gefördert wird. Unter dem Dach der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. hat sich das Projektkonsortium aus 22 Einrichtungen gemeinsam mit der BARMER Krankenkasse das Ziel gesetzt, Lücken in der Schmerzversorgung zu schließen und die Chronifizierung von Schmerzen zu vermindern: Das neue ambulantes interdisziplinäres Therapieangebot richtet sich an Menschen mit wiederkehrenden Schmerzen mit dem Ziel, eine Chronifizierung zu vermeiden.

Weitere Informationen im Internet

Pain2.0 am UKHD

Webseite des Gesamtprojekts