Heidelberg,
15
Januar
2020
|
14:30
Europe/Amsterdam

Die Kinderchirurgie ist umgezogen

Alle Bereiche der Kindermedizin nun unter einem Dach

Zusammenfassung

Umzug aus der „Alten“ Chirurgie in die Kinderklinik / Erweiterung des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Heidelberg ist damit abgeschlossen / Dietmar Hopp Stiftung finanzierte Baukosten und Erstausstattung der Erweiterung mit zwölf Millionen Euro

Alle Bereiche der Kindermedizin unter einem Dach – dieses Ziel ist jetzt am Universitätsklinikum Heidelberg erreicht. Am 15.01.2020 zog auch die Kinderchirurgie aus der „Alten“ Chirurgischen Klinik (Im Neuenheimer Feld 110) in das Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin (Im Neuenheimer Feld 430) um. Voraussetzung für den Umzug war eine Erweiterung der Kinderklinik um rund 1000 Quadratmeter, die 2016 begann und im Jahr 2018 abgeschlossen werden konnte. „Dank der großzügigen Finanzierung der Baukosten und Erstausstattung durch die Dietmar Hopp Stiftung in Höhe von zwölf Millionen Euro ist am Standort Heidelberg ein integriertes Zentrum für konservative und operative Kindermedizin in modernen Räumen entstanden“, fasst Prof. Dr. Georg F. Hoffmann, Ärztlicher Direktor des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin, zusammen.

Interdisziplinärer Austausch auf kurzen Wegen

Für die jungen Patienten und ihre Eltern sowie für Kinderchirurgen und Pflegende bringt der nun vollzogene Ortswechsel viele Vorteile mit sich. „Dadurch, dass nun verschiedene Fachdisziplinen unter einem Dach arbeiten, ist es schnell und unkompliziert möglich, sich interdisziplinär auszutauschen“, sagt Prof. Dr. Patrick Günther, Chefarzt der Kinderchirurgie. Insbesondere bei Notfällen im Bereich der Kinder- und Jugendmedizin, bei denen die Betroffenen nicht immer beschreiben können, was sie belastet, kann ein schneller und umfassender Blick verschiedener Fachleute von großer Bedeutung sein. Die Kinderchirurgie zählt als Sektion zur Chirurgischen Klinik (Zentrumssprecher Prof. Dr. M. W. Büchler), auch wenn die Kinderchirurginnen und -chirurgen ihre Diensträume in der Kinderklinik haben.

 „Schwerkranke Patienten, Früh- und Neugeborene und Patienten mit komplexen Operationen, die eine postoperative Betreuung auf der Intensivstation benötigen, werden von der Kindermedizin unter einem Dach profitieren. Bislang erfolgte in diesen Fällen nach der Operation die Verlegung der Patienten mittels Krankentransport auf die jeweilige Intensivstation der Kinderklinik. Diese zusätzlich belastenden Transportwege zwischen den beiden Kliniken entfallen nun“, so Patrick Günther.

Auf der neuen kinderchirurgischen Station, die außerdem deutlich mehr Komfort bietet, stehen 18 Betten zur Verfügung. „Kurze Wege erleichtern den Arbeitsalltag der Ärzte und Pflegenden und schaffen so mehr Zeit für die Behandlung der betroffenen Kinder – aber vor allem sind sie wichtig für die kleinen Patienten und ihre Familien. Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, ein modernes Arbeitsumfeld für die bestmögliche Behandlung und Betreuung erkrankter Kinder zu schaffen und unterstütze dies gern mit meiner Stiftung“, so Dietmar Hopp.

Die Ambulanz als erste Anlaufstelle für Notfälle und Sprechstunden

Erste Anlaufstelle für kinderchirurgische Patienten ist nun die Ambulanz der Kinderklinik. Von heute an stellen sich alle akuten oder geplanten ambulanten Patienten direkt an der Leitstelle der Ambulanz der Kinderklinik vor. Hier erfolgt dann die Zuordnung zu den Bereichen Kinderchirurgie, Kinderklinik oder allgemeiner kinderärztlicher Notdienst. Die einzige Ausnahme für Patienten der Kinderchirurgie gilt für Kinder, bei denen an diesem Tag ein geplanter operativer Eingriff stattfinden soll. Hier erfolgt die Vorstellung an der Patientenaufnahme, die sich zentral im Haupteingangsbereich der Kinder-, Frauen- und Hautklinik befindet.

Wie bisher verfügt die Kinderchirurgie über einen eigenen 24-stündigen Präsenzdienst eines kinderchirurgischen Arztes. In Notfällen sind die Dienstärztin bzw. der Dienstarzt rund um die Uhr unter Tel. 06221/56-36284 erreichbar. Kontakt und Terminvereinbarung für die kinderchirurgischen Sprechstunden in der gemeinsamen Ambulanz der Kinderklinik: Tel. 06221/56-6283, Fax 06221/56-5105. E-Mail: Kinderchirurgie.Sekretariat@med.uni-heidelberg.de

Weitere Informationen über die Kinderchirurgie am Universitätsklinikum Heidelberg 

Über die Dietmar Hopp Stiftung

Die Dietmar Hopp Stiftung GmbH wurde 1995 gegründet, um die Umsetzung gemeinnütziger Projekte zu ermöglichen. Das Stiftungsvermögen besteht überwiegend aus SAP-Aktien, die Dietmar Hopp aus seinem privaten Besitz eingebracht hat. Seit ihrer Gründung hat die Stiftung, die zu den größten Privatstiftungen Europas zahlt, rund 800 Millionen Euro (Stand Dezember 2019) ausgeschüttet. Der Schwerpunkt der Förderaktivitäten liegt in der Metropolregion Rhein-Neckar, mit der sich der Stifter besonders verbunden fühlt. Auf Antrag fördert die Stiftung Projekte gemeinnütziger Organisationen in den Bereichen Sport, Medizin, Soziales und Bildung. Die Förderrichtlinien können auf der Website eingesehen und entsprechende Anträge an die Stiftung in St. Leon-Rot gerichtet werden.

Große Förderprojekte im medizinischen Bereich sind derzeit der geplante Bau des Herzzentrums sowie des Hopp Kindertumorzentrums in Heidelberg. Darüber hinaus setzt die Dietmar Hopp Stiftung GmbH ihre satzungsgemäßen Zwecke auch durch eigene Förderaktionen um. Als besondere Aktion begeistern unter dem Titel „alla hopp!“ 19 Bewegungs- und Begegnungsanlagen in der Metropolregion Rhein-Neckar Menschen jeden Alters für Bewegung und schaffen gleichzeitig einen Raum für Begegnungen, der Generationen verbindet. 2014 wurde zudem die Klimastiftung für Bürger von der Dietmar Hopp Stiftung GmbH gegründet. Die Klimastiftung soll das Verständnis für den Klimawandel und ein nachhaltiges Leben und Wirtschaften fördern und gleichzeitig zum Handeln inspirieren. Dazu betreibt die Klimastiftung für Bürger seit Oktober 2019 mit der Klima Arena in Sinsheim einen innovativen Ausstellungs- und außerschulischen Lernort für alle, die sich nachhaltig für Klima und Umwelt engagieren möchten.

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Audiobeitrag zum Thema

1/20 - Umzug der Kinderchirurgie