27
März
2023
|
15:37
Europe/Amsterdam

EFFECT-Back: Studie zur Therapie bei chronischen Rückenschmerzen

Zusammenfassung

Multizentrische Studie am Universitätsklinikum Heidelberg vergleicht psychologische Methoden zur Behandlung bei chronischen Rückenschmerzen mit dem Ziel, individuelle Behandlungskonzepte weiterzuentwickeln / Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer gesucht

Die Häufigkeit chronischer Rückenleiden steigt.  Multidisziplinäre Behandlungsansätze mit psychologischen Komponenten und Bewegung verbessern Schmerzen und schmerzbedingte Behinderung langfristig.

Am Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) und vier weiteren Studienstandorten in Deutschland, vergleichen deshalb Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in ihrem Projekt „EFFECT-Back“ zwei psychologische Verfahren zur Behandlung chronischer Rückenschmerzen. Ziel der Studie ist herauszufinden, welche der beiden psychotherapeutischen Behandlungsmethoden, die kognitive Verhaltenstherapie oder die Expositionstherapie, bei unterschiedlich ausgeprägten chronischen Rückenschmerzen am effektivsten ist, um im weiteren Verlauf individuelle Behandlungskonzepte zu verbessern und zu erweitern.

Die kognitive Verhaltenstherapie im Rahmen einer Schmerzbehandlung umfasst Elemente wie Aufmerksamkeitslenkung, Bearbeitung negativer Gedanken und Etablieren von Entspannungsübungen. Der Behandlungsfokus bei der Expositionstherapie liegt auf der Überwindung von Bewegungsangst und Konfrontation mit vermiedenen Alltagsbewegungen. Das Ziel ist, die Angst vor Bewegung, die als schädlich wahrgenommen wird, zu reduzieren sowie neue positive Erfahrungen zu ermöglichen. Beide Strategien erwiesen sich bereits als effektive Methoden in der Behandlung von Rückenschmerzen und sollen den Betroffenen ermöglichen, die schmerzbedingte Beeinträchtigung im Alltag zu verringern und Bewältigungsstrategien im Umgang mit Rückenschmerzen zu erlernen, um wieder an allen Aktivitäten des Lebens teilzunehmen.

Studienteilnahme

An der Studie am Schmerzzentrum der Klinik für Anästhesiologie am UKHD und der Abteilung medizinische Psychologie am UKHD können insgesamt 100 Patientinnen und Patienten teilnehmen. Das Projekt richtet sich an Personen ab 18 Jahren, die seit mindestens sechs Monaten an chronischen Rückenschmerzen leiden. Die Teilnahme umfasst 18 Termine: Zehn Behandlungstermine (Kognitive Verhaltenstherapie oder Expositionstherapie) sowie weitere Termine zu Vorgesprächen und Nachuntersuchungen.

Neben dem UKHD sind als weitere Studienzentren die Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau (Leitung), Johannes Gutenberg – Universität Mainz, Philipps-Universität Marburg sowie das Universitätsklinikum Essen beteiligt. Das Projekt „EFFECT-Back“ wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit rund 1,7 Millionen Euro gefördert.

Flyer zur Studie

Homepage zur Studie

Weitere Informationen zur Studienteilnahme

Kontakt

PD Dr. Jens Keßler
Sektionsleiter Schmerzmedizin
Klinik für Anästhesiologie am UKHD
Tel.: 06221 56-310064
Email: effectback.anae@med.uni-heidelberg.de