31
Oktober
2018
|
00:00
Europe/Amsterdam

Führend in minimal-invasiver Chirurgie

Zusammenfassung

Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg als eines von deutschlandweit drei Exzellenzzentren erneut zertifiziert / hohe Qualitätsstandards, spezielles Trainingszentrum, herausragende Forschung / komplettes Spektrum der Eingriffe abgedeckt

Rund 40 Prozent aller Operationen an der Universitätsklinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie Heidelberg werden minimal-invasiv, mittels der sogenannten Schlüsselloch-Chirurgie, durchgeführt - vom Eingriff an der Galle bis hin zu sehr komplexen Tumoroperationen an Speiseröhre und Bauchspeicheldrüse. Diese Expertise überzeugte erneut die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV): Nach eingehender Überprüfung hat sie die Klinik als "Exzellenzzentrum Minimal Invasive Chirurgie" bestätigt - zusammen mit den Kooperationspartnern im Krankenhaus Salem sowie der GRN-Klinik Sinsheim. Deren chirurgische Abteilungen stehen unter der ärztlichen Leitung von Prof. Markus W. Büchler, Geschäftsführender Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg. Zusammen decken sie das komplette Spektrum der minimal-invasiven Chirurgie (MIC) ab.

Wichtigste Kriterien für die Re-Zertifizierung waren u.a. das Behandlungsspektrum mit einer Mindestzahl an verschiedenen, teils sehr komplexen Eingriffen, hohe Qualitätsstandards, Erfahrung des Ärzteteams, technischer Ausstattung, umfassendes Weiterbildungsangebot in einem speziellen Trainingszentrum sowie herausragende Forschung unter anderem im Rahmen großer Studien.

Die Anerkennung als Exzellenzzentrum ist die höchste Zertifizierungsstufe der DGAV, sie ist den auf diesem Gebiet führenden und größten Einrichtungen vorbehalten. Deutschlandweit sind dies neben Heidelberg das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Standort Lübeck, und das Universitätsklinikum Leipzig.

Bei der MIC wird mit Hilfe spezieller Instrumente über kleine Zugänge im Bauchraum operiert und auf große Bauchschnitte verzichtet. Für die Patienten ergeben sich im Vergleich zur offen-chirurgischen Methode viele Vorteile: Der Blutverlust während der Operation ist geringer, die Patienten haben weniger Schmerzen, erholen sich oft schneller und können so früher nach Hause. Wundinfektionen und Narbenbrüche entstehen seltener. Ob das minimal-invasive Verfahren im Einzelfall zum Einsatz kommt, hängt vom jeweiligen Patienten und seiner Erkrankung, aber auch von der Erfahrung des Operateurs ab.

Auch große Krebsoperationen durch kleine Zugänge möglich

Für eine bestmögliche Qualität in der MIC kommen in Heidelberg modernste Technologien zum Einsatz wie der Operationsroboter (Da Vinci® Surgical System), 3D-Darstellung und bald auch spezielle Imaging-Kameras zur besseren Einschätzung des Gewebezustandes und der Gewebedurchblutung, die zurzeit noch im Labor erforscht werden. Augmentierte und virtuelle Realität werden für ein optimales Training der Chirurgen genutzt. Zudem werden die Methoden der künstlichen Intelligenz unter Laborbedingungen erforscht, um die Chirurgie der Zukunft noch sicherer und präziser für den individuellen Patienten zu gestalten.

"In den meisten Teilbereichen der Chirurgie geht der Trend zu den weniger belastenden, minimal-invasiven Verfahren ", erklärt Prof. Dr. Beat Müller, Geschäftsführender Oberarzt und Leiter der Sektion Minimal Invasive Chirurgie an der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg. Dazu zählen inzwischen auch Magenverkleinerungen und Magenbypass-Operationen bei extremem Übergewicht (Adipositas) und häufig bösartige Erkrankungen wie Speiseröhrenkrebs, Magenkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs sowie Dick- und Mastdarmkrebs. "Prinzipiell können wir bereits beinahe jeden Tumor laparoskopisch operieren, solange er noch nicht gestreut hat", so Müller. Dafür stehen seinem Team eigens ausgestattete, hochmoderne Operationssäle zur Verfügung sowie eines der deutschlandweit am besten ausgestatteten Trainingszentren mit Computersimulatoren. "Diese Eingriffe sind höchst anspruchsvoll, das ganze Team muss speziell dafür ausgebildet werden", erklärt Müller. Auch Studierende können hier erste Erfahrungen mit den Instrumenten sammeln. Kurse zu speziellen Techniken werden auch externen Kollegen angeboten.

Durch innovative Wissenschaft und Technologie zu klinischer Exzellenz

Das Team ist auch höchst erfolgreich wissenschaftlich aktiv, was zahlreiche Veröffentlichungen in hochrangigen Fachmagazinen belegen. In mehreren Studien und Forschungsprojekten widmen sich die Heidelberger sieben der aktuell zehn wichtigsten Themen dieses Fachbereichs, die von der European Association of Endoscopic Surgeons (EAES) im Rahmen eines Rankings ermittelt wurden: Dazu gehören Sicherstellung einer einheitlichen und verbindlichen Trainingsqualität, integrative Nutzung neuer Technologien im OP inklusive Roboterchirurgie, nachhaltige Therapien bei anhaltendem Sodbrennen, effektiver, minimal-invasiver Verschluss bei Zwerchfellbrüchen, optimales Vorgehen in der Adipositas- und Diabeteschirurgie sowie die Untersuchung ihrer Wirkmechanismen. Zudem sind die Mitglieder der Sektion Minimal Invasive Chirurgie in den Arbeitsausschüssen der EAES und der deutschen Fachgesellschaften aktiv.

Weitere Informationen

Universitätsklinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie Heidelberg
www.klinikum.uni-heidelberg.de/Home.100293.0.html

Sektion Minimal Invasive und Adipositaschirurgie
www.klinikum.uni-heidelberg.de/Minimal-Invasive-und-Adipositaschirurgie.104518.0.html

www.chirurgie-salem.com
www.grn.de/klinik-sinsheim

EAES-Ranking
https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00464-017-5531-z