Heidelberg,
13
November
2020
|
08:46
Europe/Amsterdam

Kompetenzverbund Personalisierte Onkologie

Zusammenfassung

Deutsche Krebshilfe und Land Baden-Württemberg fördern Netzwerk für innovative Krankenversorgung der Zukunft

Gemeinsame Pressemitteilung der ZPM Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Ulm

 

Die Onkologischen Spitzenzentren (CCC) und Zentren für Personalisierte Medizin (ZPM) der Universitätsklinika Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Ulm haben sich zu einem „Kompetenzverbund Personalisierte Onkologie Baden-Württemberg“ zusammengeschlossen und gemeinsam Förderungen der Deutschen Krebshilfe und des Landes Baden-Württemberg eingeworben. Durch Bündelung der Expertise an den vier Spitzenzentren und ZPM wird ein Netzwerk für innovative Studienaktivitäten eingerichtet, welches das Diagnostik- und Behandlungsangebot für Patienten mit fortgeschrittener Krebserkrankung nachhaltig verbessern soll. Unterstützt durch die Drittmittelförderungen baut der ZPM-Verbund Versorgungsstrukturen für die Personalisierte Medizin auf, um die neuesten Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten möglichst allen Patienten verfügbar zu machen.

Die vier baden-württembergischen Universitätsklinika haben in den letzten Jahren interdisziplinäre ZPM aufgebaut und in die Klinik- und CCC-Strukturen integriert, um die neuesten molekularen Diagnostikmethoden und individualisierten Therapien in die Versorgung zu überführen und gemeinsam neue Maßstäbe in der Personalisierten Medizin zu setzen. Die vier ZPM haben dazu gemeinsame Standards und Qualitätsmerkmale für Molekulare Tumorboards (MTBs) abgestimmt, die ein zentrales Element der Patientenversorgung an den Zentren darstellen.

Darüber hinaus werden im ZPM-Verbund die molekularen und klinischen Daten erfasst, um den Erkenntnisgewinn zur Wirksamkeit neuer Arzneimittel zu beschleunigen. Durch die ZPM soll zunächst die Diagnose und Behandlung von Patienten mit fortgeschrittener Krebserkrankung durch maßgeschneiderte Therapieentscheidungen verbessert werden. Im nächsten Schritt ist eine Ausweitung der Personalisierten Medizin auf weitere Krankheitsgebiete, wie Erkrankungen des Immunsystems vorgesehen.

„Die Zentren für Personalisierte Medizin sind ein entscheidender Schritt um die Errungenschaften der modernen molekularen Diagnostik mit neuen gezielten Behandlungsansätzen zu verbinden und möglichst vielen Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittenen Krebsleiden anzubieten“, sagt Prof. Peter Schirmacher, Sprecher des ZPM Heidelberg und Direktor des Pathologischen Instituts am Universitätsklinikum Heidelberg. „Sie stellen dank der Unterstützung des Ministeriums für Soziales und Integration und der Krankenkassen das erste nachhaltige Konzept der Personalisierten Medizin dar und sind damit ein Meilenstein auf dem Weg die neuen Ergebnisse der Molekularen Tumorforschung in gesicherte Therapiekonzepte zu überführen“, so Schirmacher.

Im Rahmen von Förderprojekten der Deutschen Krebshilfe und des Landes Baden-Württemberg bilden die vier CCCs und ZPM einen „Kompetenzverbund Personalisierte Onkologie“ und werden in den nächsten drei Jahren eine vernetzte Studienstruktur aufbauen. Durch ein breites Studienangebot und neue Studienformate sollen möglichst viele Patienten Zugang zu klinischen Studien und neuen Medikamenten erhalten. Um die Angebote der personalisierten Krebsmedizin landesweit verfügbar zu machen, werden sich die ZPM bis 2022 mit großen Krankenhäusern in der Region, die hohe Expertise in der Versorgung von Krebspatienten aufweisen, vernetzen. Während die molekulare Diagnostik und die Beratungsleistung der MTBs an den ZPM angeboten werden, soll die Umsetzung der personalisierten Behandlung möglichst heimatnah erfolgen.

Diese neuen Strukturen sollen den einzelnen Patienten eine Versorgung im Sinne der Personalisierten Medizin ermöglichen und den Weg zu einer nationalen Initiative der Personalisierten Medizin ebnen, die von den ZPM Baden-Württemberg maßgeblich gestaltet wird.