Heidelberg,
07
Juni
2023
|
12:43
Europe/Amsterdam

Podcast: Spenderorgan länger aufbewahren dank Perfusionsmaschine

Campus Report - Juni 2023

Steht ein Spenderorgan für eine Empfängerin oder einen Empfänger zur Verfügung, zählt jede Minute. Denn wird es konventionell – beispielsweise auf Eis gelagert – und transportiert, kann ein Organ nur wenige Stunden bis zur Transplantation aufbewahrt werden.

Dank der sogenannten Perfusionsmaschine kann die Lagerung auf bis zu eine Woche verlängert und darüber hinaus das Organ besser für die Transplantation vorbereitet werden. Damit dies gelingt, imitiert die Perfusionsmaschine den menschlichen Körper möglichst genau: Von „Zwerchfellbewegungen“ im Takt der menschlichen Atmung und einer Pumpe als Herzersatz über eine Dialyseeinheit für die Nierenfunktion bis hin zu Hormon- und Nährstoffinfusionen, die Funktionen des Darms und der Bauchspeicheldrüse übernehmen.

Wie die Perfusionsmaschine genau funktioniert und welche Möglichkeiten sich durch die Maschine in der Transplantationschirurgie eröffnen, erklärt Oberarzt Privatdozent Dr. Zoltan Czigany von der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie am Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) anlässlich des „Tags der Organspende“ in der aktuellen Podcast-Folge des  „Campus Report" mit Roman Jaburek:

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06/2023 Perfusionsmaschine

Richtig. Wichtig. Lebenswichtig – am 3. Juni war Tag der Organspende

Um den Spenderinnen und Spendern zu danken sowie ein Zeichen für die Wichtigkeit einer Entscheidung zur Organspende zu setzen, findet jedes Jahr am ersten Samstag im Juni deutschlandweit der Tag der Organspende statt. Unter dem übergeordneten Motto „Richtig. Wichtig. Lebenswichtig.“ stehen die bewegenden Schicksale der Menschen im Fokus, die Organe gespendet haben, und jener Betroffenen, die ein Spenderorgan erhalten haben.

In Deutschland gilt für Organ- und Gewebespenden die sogenannte Entscheidungslösung. Das bedeutet, dass nur dann Organe und Gewebe entnommen werden dürfen, wenn die verstorbene Person zu Lebzeiten oder Angehörige nach Feststellung des Todes der Entnahme zugestimmt haben. 2020 hat der Deutsche Bundestag das Gesetz, das die Organ- und Gewebespende regelt, erweitert. Unter anderem sieht es vor, dass die Bereitschaft einer Spende regelmäßig erfragt sowie Informations- und Beratungsmöglichkeiten ausgebaut werden sollen. Für Kliniken mit Intensivbehandlungsbetten wurden zusätzliche Ressourcen zur Verfügung gestellt, um die hohen logistischen Anforderungen einer Organspende gewährleisten zu können. Am UKHD haben die Transplantationsbeauftragten unter Leitung von Professor Dr. Christopher Beynon, Oberarzt der Neurochirurgischen Klinik am UKHD, die organisatorischen Strukturen optimiert, sodass im Fall einer möglichen Organspende jederzeit die erforderlichen Fachdisziplinen eingeschaltet und Koordinatoren der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) eingebunden werden können. Regelmäßige Fortbildungen für pflegerische und ärztliche Mitarbeitende sowie eine Beteiligung der Transplantationsbeauftragten bei der Lehre für Medizinstudierende und Auszubildende der Pflegefachberufe gewährleisten eine hohe fachliche Expertise der Mitarbeitenden und erhöhen darüber hinaus die Sensibilität für das Thema Organspende.

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