Heidelberg,
08
April
2022
|
10:46
Europe/Amsterdam

Qualitätssiegel für Herzkatheter-Therapie: Universitätsklinikum Heidelberg als „Vorhofflimmerzentrum“ zertifiziert

Zusammenfassung

Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) bescheinigt Zentrum für Herzrhythmusstörungen am Universitätsklinikum Heidelberg herausragende Expertise auf dem Gebiet der Vorhofflimmerablation / Jährlich 950 Eingriffe bei verschiedenen Arten von Rhythmusstörungen

Das Zentrum für Herzrhythmusstörungen am Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) ist von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) als Vorhofflimmerzentrum zertifiziert worden. Damit bestätigt die Fachgesellschaft dem Zentrum eine herausragende Kompetenz des Behandlungsteams, interdisziplinäre Vernetzung, moderne Ausstattung sowie das Erreichen höchster Qualitätsstandards. In der Stellungnahme heißt es: „Uneingeschränkte Empfehlung zur Zertifizierung. Gut strukturiertes und organisiertes Zentrum mit hoher Expertise.“ Am Heidelberger Zentrum für Herzrhythmusstörungen (HCR) behandeln ausschließlich erfahrene und auf dem Gebiet der Vorhofflimmer-Forschung renommierte Ärztinnen und Ärzte. Mit Hilfe von Kathetertechniken nach aktuellem wissenschaftlichem Stand werden Störsignale, die das Flimmern verursachen, beseitigt.

 Vorhofflimmern ist die häufigste Rhythmusstörung im klinischen Alltag und geht mit einem erhöhten Risiko für Schlaganfälle einher. Zu den Ursachen zählen neben genetischen Veranlagungen auch Veränderungen der Vorhöfe in Folge anderer Herzerkrankungen. Häufige Symptome sind Herzrasen, Luftnot, Beklemmungszustände und eine Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Auslöser des Flimmerns sind fehlerhafte elektrische Impulse aus dem Bereich der Lungenvenen, die die regelmäßige Kontraktion der Herzvorhöfe durcheinanderbringen. Die Pumpfunktion der Herzvorhöfe ist in der Zeit des Flimmerns stark herabgesetzt. Es können sich dann gefährliche Blutgerinnsel bilden, die später mit dem Blutstrom ausgeschwemmt werden und einen Schlaganfall auslösen können.

Neben medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten hat sich seit Jahren die elektrische Isolation der Lungenvenen als sehr effektive Methode zur Therapie des Vorhofflimmerns etabliert. „Man kann das mit einer Zündkerze im Auto vergleichen, die isoliert wird, sodass der Funke nicht mehr auf den Motor – und in diesem Fall eben auf den Vorhof des Herzens überspringen kann,“ erklärt Oberarzt und Zentrumsleiter Privatdozent Dr. Patrick Lugenbiel. Die Isolation wird im Rahmen moderner Katheterverfahren durch hochpräzise Hitze- oder Kälteverödung, der Ablation, erreicht. Das entstehende Narbengewebe verhindert, dass die elektrischen Erregungen, die beim Vorhofflimmern immer wieder automatisch in den Lungenvenen entstehen, bis zum Vorhof gelangen. Das Flimmern kann dann nicht mehr angestoßen werden.

Im Heidelberger Zentrum für Herzrhythmusstörungen der Abteilung für Kardiologie, Angiologie und Pulmologie am UKHD werden im Jahr ca. 950 Ablationsbehandlungen bei verschiedenen Arten von Herzrhythmusstörungen durchgeführt. Neben der Behandlung von Vorhofflimmern besteht ein Schwerpunkt des Zentrums in der Therapie von Rhythmusstörungen der Herzkammer und in der Behandlung von angeborenen zusätzlichen Leitungsbahnen am Herzen. Diese leiten ebenfalls elektrische Störsignale und können dadurch Herzrasen, wie beispielsweise beim Wolf-Parkinson-White-Syndrom, auslösen.

Kontakt

Priv.-Doz. Dr. med. Patrick Lugenbiel; FEHRA
Leitung Klinische Elektrophysiologie
Leitung Heidelberger Zentrum für Herzrhythmusstörungen (HCR)
Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pulmologie
Universitätsklinikum Heidelberg
Telefon HCR-Büro: 06221 56-8855
E-Mail: Elektrophysiologie@med.uni-heidelberg.de