Heidelberg,
12
April
2021
|
13:29
Europe/Amsterdam

Spinale Muskelatrophie: Messung von Therapieeffekten mit Hilfe von Biomarkern

Zusammenfassung

Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke zeichnet PD Dr. Markus Weiler, Ärztlicher Leiter der Neuromuskulären Ambulanz und Klinischen Neurophysiologie am Universitätsklinikum Heidelberg, mit dem zweiten Preis des Felix-Jerusalem-Forschungspreises aus.

PD Dr. Markus Weiler untersucht mit seiner Arbeitsgruppe in der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums Heidelberg Verfahren, mit denen sich Therapie-Effekte bei spinaler Muskelatrophie (SMA) messen lassen. Die Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke (DGM) hat den Ärztlichen Leiter der Neuromuskulären Ambulanz und Klinischen Neurophysiologie mit dem zweiten Preis des Felix-Jerusalem-Forschungspreises ausgezeichnet. Die DGM würdigt mit dem mit 5.000 Euro dotierten Preis die Arbeit Weilers auf dem Gebiet der Biomarker-Entwicklung.

Die SMA betrifft motorische Nervenzellen im Rückenmark und Hirnstamm, die für die Weiterleitung von Impulsen an die Muskulatur zuständig sind. Betroffene leiden unter Lähmungen von Armen und Beinen; auch die Schluck- und Atemmuskulatur kann betroffen sein. Inzwischen gibt es genetisch wirksame Therapien, mit denen sich die Erkrankung behandeln lässt. Die Effekte müssen jedoch messbar und idealerweise auch vorhersagbar sein, da nicht jedes Medikament bei jedem Patienten wirkt.

PD Dr. Markus Weiler untersuchte mit seiner Arbeitsgruppe verschiedene Verfahren, die z.B. klinische, neurophysiologische, bildgebende und biochemische Analysen zur Etablierung neuer Biomarker beinhalten. Eine seiner prämierten Forschungsarbeiten zielt auf die Entwicklung bestimmter Biomarker im „Nervenwasser“, dem sogenannten Liquor. Bei einer zur Verfügung stehenden Therapieoption wird das Medikament direkt in den Liquorraum injiziert. Daher kann dessen neurochemische Zusammensetzung wichtige Informationen zum Therapieansprechen geben. „Im Hinblick auf ein möglichst objektives Therapie-Management können multimodale Biomarker wertvolle Dienste leisten, von denen betroffene Patientinnen und Patienten mit SMA unmittelbar profitieren“, betont Weiler.