Heidelberg,
20
Januar
2020
|
11:50
Europe/Amsterdam

Sprechen hilft! Kommunikation in der Krebstherapie stärken

Zusammenfassung

Bestsellerautorin Charlotte Link ist bei einer Podiumsdiskussion am 30. Januar zu Gast in der Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg. Sie berichtet über Erfahrungen ihrer an Krebs erkrankten Schwester, die sie bis zum Tod begleitete. Experten der Thoraxklinik informieren, wie ein neues Kommunikationskonzept Patienten, Familien, Ärzte und Pflege stärkt und die Behandlungsplanung verbessert. Die Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.

Moderne Krebsmedizin ist personalisiert und komplex, für jeden Patienten wird ein individueller Diagnose- und Behandlungspfad beschritten. Um Patienten und Angehörige auf diesem Weg noch besser zu unterstützen – auch dann, wenn die Prognose begrenzt ist – haben Experten der Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg ein spezielles Kommunikationskonzept entwickelt und in einem vom Bundesgesundheitsministerium geförderten Pilotprojekt bei Lungenkrebs-Patienten angewandt. Die Erfahrungen aus zwei Jahren „Heidelberger Meilenstein Kommunikation HeiMeKOM“ mit speziell geschulten Onkologischen Beratungsteams als kontinuierliche Ansprechpartner der Patienten und Angehörigen werden am 30. Januar in einer öffentlichen Podiumsdiskussion und am 31. Januar 2020 bei einem Fachsymposium vorgestellt.

Audiobeitrag zum Thema

2/20 - HeiMeKOM

Besonderer Gast der Podiumsdiskussion am 30. Januar ab 19 Uhr ist Bestsellerautorin Charlotte Link. 2014 erschien ihr Buch über die letzten Jahre ihrer an Krebs erkrankten Schwester Franziska, die sie während ihrer Krankheit begleitete. Auf eindringliche Weise berichtet Charlotte Link von der Krankheit und dem Sterben ihrer Schwester und den Erfahrungen, die die Familie mit Ärzten, Pflegekräften und der Kommunikation mit Patienten im deutschen Gesundheitssystem gemacht hat.

Weitere Diskussionsteilnehmer: Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Krebshilfe, Prof. Dr. Olaf Ortmann, Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft, Dr. Antonius Helou, Leiter des Referats „Nicht übertragbare Krankheiten“ des Bundesministeriums für Gesundheit, Bonn, Monica Fliedner, Advanced Practice Nurse (APN)für Onkologie/Palliative Care und Leitung des Universitären Zentrums für Palliative Care am Inselspital in Bern (Schweiz), Prof. Dr. Claudia Bausewein, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin am Klinikum der Universität München und Lehrstuhlinhaberin für Palliativmedizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Moderation: Prof. Dr. Jana Jünger, Direktorin am Institut für Medizinische und Pharmazeutische Prüfungsfragen (IMPP) in Mainz.

30. Januar 2020 ab 19 Uhr im Rohrbacher Schlösschen auf dem Gelände der Thoraxklinik, Röntgenstraße 1, 69126 Heidelberg. Der Eintritt ist frei, Einlass ab 18.00 Uhr. Für die Podiumsdiskussion ist keine Anmeldung erforderlich.

Auch beim Fachsymposium am 31. Januar sind noch Plätze frei. Programm, Informationen zur Anmeldung und weitere Informationen finden Sie hier.

Personalisierte Medizin ist komplex: Wie finden Behandelnde gemeinsam mit Patienten aus den zunehmenden Möglichkeiten den richtigen Weg für den Einzelnen heraus? Und wie gelingt die korrekte Balance zwischen Hoffnung und realistischen Erwartungen, vor allem, wenn die Prognose trotz der therapeutischen Entwicklung begrenzt ist? „Gerade dann spielen die Stärkung der Patientenkompetenz und der kommunikativen Fähigkeiten der Behandelnden eine wesentliche Rolle“, erklärt Matthias Villalobos, Oberarzt der Abteilung Innere Medizin-Onkologie an der Thoraxklinik Heidelberg und Koordinator des Projekts „Heidelberger Meilenstein Kommunikation HeiMeKOM“. „Unsere Erfahrungen zeigen, dass sich Patienten, Angehörige und Mitarbeiter durch HeiMeKOM gestärkt fühlen. Die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert sich und dadurch auch die Versorgung des Patienten.“

"Meilenstein-Gespräche" und Onkologische Beratungsteams

HeiMeKOM ist ein strukturiertes und vorausschauendes Kommunikationskonzept, mit dem Lungenkrebs-Patienten und ihre Angehörigen über den Krankheitsverlauf begleitet werden. Ärzte und Pflegekräfte führen wichtige Patientengespräche - die sogenannten "Meilenstein-Gespräche" – gemeinsam. Zwischen diesen Gesprächen wird zusätzlich eine telefonische Beratung durch speziell geschulte Pflegekräfte, das Onkologische Beratungsteam, angeboten. „So fühlen sich Patienten kontinuierlich betreut und gut aufgehoben, Veränderungen bei Symptomen können früh erkannt und entsprechend individuell und situationsspezifisch versorgt werden“, sagt Alexandra Müller, Palliative Care Nurse und Pflegekraft im Onkologischen Beratungsteam der Thoraxklinik Heidelberg

Die kontinuierliche Betreuung durch das onkologische Beratungsteam, vor allem die telefonischen Kontakte zwischen den Terminen in der chemotherapeutischen Ambulanz, fördert die sektorenübergreifende Kommunikation zwischen hausärztlicher, ambulanter und stationärer Versorgung. Dies erleichtert eine vorausschauende Versorgungsplanung und die frühe Integration von Palliativversorgung.

Aktuell werten die Experten der Thoraxklinik Ergebnisse aus der Pilotphase von HeiMeKOM aus. „Unser Ziel ist es, HeiMeKOM als festen Bestandteil der Patientenversorgung zu implementieren“, erklärt Prof. Dr. Michael Thomas, Chefarzt der Abteilung Innere Medizin-Onkologie an der Thoraxklinik Heidelberg und Initiator von HeiMeKOM.

Weitere Informationen im Internet

Homepage von HeiMeKOM an der Thoraxklinik Heidelberg

Informationsflyer und Programm

 

Thoraxklinik - Universitätsklinikum Heidelberg

Die Thoraxklinik-Heidelberg ist eine der ältesten und größten Lungenfachkliniken Europas mit einer über 100 jährigen Geschichte und 310 Planbetten. Als Klinik der Maximalversorgung ist sie seit 2009 als Lungenkrebszentrum der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert. Sie versorgt als eine Klinik des Universitätsklinikums Heidelberg Erkrankungen der Lunge und des Brustkorbes.

Die Klinik ist Gründungsmitglied des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen Heidelberg (NCT) und arbeitet eng mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) zusammen.

Jährlich werden ca. 2.300 Operationen im Bereich des Thorax durchgeführt. Alle modernen Diagnose- und Therapieverfahren werden vor Ort angeboten und kontinuierlich weiterentwickelt. Als Partner im Deutschen Zentrum für Lungenforschung (DZL) ist die Thoraxklinik in die standortübergreifende Zusammenarbeit auf dem Feld der Grundlagenwissenschaften und der klinischen Forschung integriert. Die im Jahr 2015 gegründete Thoraxstiftung Heidelberg fördert gezielt Projekte in Wissenschaft, Forschung und Krankenversorgung und Prävention, insbesondere in Bezug auf Erkrankungen der Thoraxorgane.

Bei Rückfragen von Journalisten

Kirsten Gerlach M.A.Presse- und ÖffentlichkeitsarbeitThoraxklinik-Heidelberg gGmbHRöntgenstr. 169126 HeidelbergTel: 06221/396-2101Fax: 06221/396-2102E-Mail: Kirsten.Gerlach@med.uni-heidelberg.dewww.thoraxklinik-heidelberg.de