Heidelberg,
12
September
2019
|
16:14
Europe/Amsterdam

Therapie-Studie zu akuter Querschnittlähmung geht in die zweite Phase

Heidelberger Studienleiter Prof. Dr. Norbert Weidner im Gespräch

In der aktuellen Ausgabe des Campus Report spricht Prof. Dr. Norbert Weidner, Ärztlicher Direktor der Klinik für Paraplegiologie - Querschnittzentrum am Universitätsklinikum Heidelberg, über die europaweite NISCI-Studie, die er gemeinsam mit Prof. Dr. Armin Curt, Direktor des Zentrum für Paraplegie an der Universitätsklinik Balgrist Zürich, durchführt.

Die NISCI-Studie (Nogo Inhibition in Spinal Cord Injury) soll zeigen, ob mithilfe einer Antikörpertherapie die Körperfunktionen sowie die Lebensqualität von querschnitt-gelähmten Patienten verbessert werden kann. Bei dieser Therapie kommen spezielle Antikörper zum Einsatz, die Eiweiße blockieren, die wiederum das Nervenneuwachstum im Rückenmark behindern.

In vorherigen Untersuchungen konnte bestätigt werden, dass die Behandlung sicher, erfolgsversprechend und gut verträglich ist. In der jetzt laufenden zweiten Phase wird 132 Patienten der im Labor entwickelte Antikörper oder ein Placebo injiziert. An der Studie können Patienten teilnehmen, die innerhalb der letzten 28 Tage eine Verletzung des Halsmarks erlitten haben.

Noch kann eine Querschnittlähmung nicht geheilt werden. Das Ziel der Behandlung ist jedoch, dass „Nerven wieder, zumindest im eingeschränkten Maße, spontan aussprossen und damit die neurologischen Beeinträchtigungen geringer ausfallen“, so Prof. Weidner.

Weitere Informationen

Pressemitteilung der Uniklinik Balgrist

Klinik für Paraplegiologie - Querschnittzentrum am Universitätsklinikum Heidelberg

Homepage der NISCI-Studie

 

Audiodatei wiedergeben

09/19 - NISCI-Studie