Heidelberg,
18
Dezember
2020
|
09:47
Europe/Amsterdam

Vier Heidelberger Doktoranden erhalten Stipendien für ihre Leukämie-Forschung

Vier Nachwuchswissenschaftler am Universitätsklinikum Heidelberg sind mit José Carreras-DGHO-Promotionsstipendien ausgezeichnet worden: Lilly Chung, Jonas-Alexander Kniffka, Johannes Mammen und Katharina Weidenauer. Im Fokus ihrer Arbeiten stehen verschiedene Therapie-Optionen der Leukämie von der Chemotherapie bis zur Immuntherapie und die biologischen Mechanismen, die beeinflussen, ob eine Behandlung erfolgreich ist. Die Stipendien sind mit jeweils 10.000 Euro für die Dauer eines Jahres dotiert.

Lilly Chung (Emmy Noether AG Raffel) untersucht leukämische Stammzellen, die für Rückfälle der akuten myeloischen Leukämie (AML) verantwortlich sind. Die Zellen sind gegenüber klassischer Chemotherapie resistent. Schwerpunkte ihrer Forschung sind, zu verstehen, welche Stoffwechselmechanismen für leukämische Stammzellen charakteristisch sind und daraus folgend mögliche Ansatzpunkte für neue Therapien zu finden.

Im Fokus von Katharina Weidenauers Promotionsarbeit (AG Epigenomics, Epitranscriptomics and novel therapy approaches in AML) steht eine neue Kombinationstherapie der AML, die bei vielen Patienten wirksam ist und auch für ältere Patienten aufgrund geringer Nebenwirkungen verträglich ist. Dennoch wirkt die Therapie bei einigen Patienten nicht. Ziel ist, den Mechanismus hinter der Resistenzentwicklung zu verstehen und mögliche Dreifachkombinationen zu identifizieren.

Das Promotionsprojekt von Jonas-Alexander Kniffka (AG Epigenomics, Epitranscriptomics and novel therapy approaches in AML) beschäftigt sich mit der Charakterisierung therapieresistenter Subpopulationen bei AML. Medikamentenresistenzen stellen eine der zentralen Ursachen für Therapieversagen dar. Das umfassendere Verständnis der zugrundliegenden Resistenzen sowie der molekularen Mechanismen stellt daher eine wichtige Vorrausetzung für langfristigen Therapierfolg dar.

Johannes Mammen (Forschungsgruppe Dietrich) forscht um die immuntherapeutische Methode der CAR-T-Zelltherapie, die insbesondere in der Lymphom-Behandlung einen festen Stellenwert eingenommen hat. Bei einem Teil der Patienten ist die Therapie langfristig sehr erfolgreich, bei einem bestimmten Anteil der Patienten scheint es aber zu frühen Rückfällen zu kommen. Schwerpunkt der Promotion ist es, die zugrundeliegenden Resistenz-Mechanismen besser zu verstehen und Modelle zu erarbeiten, die mit vorhersagen, wem über die Therapie besonders geholfen werden könnte.

Die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung hat bislang rund 11 Millionen Euro für Stipendienprogramme bereitgestellt. Ziel der Förderung ist es, jungen WissenschaftlerInnen eine experimentelle Promotion, die mit einem erheblichen zeitlichen und finanziellen Aufwand verbunden ist, zu ermöglichen. Bei den Projekten handelt es sich um vielversprechende und erkenntnisbringende Forschungsvorhaben, die wesentliche Bestandteile der aktuellen Grundlagenforschung bilden können.