10
Juli
2020
|
14:38
Europe/Amsterdam

Wie verläuft die Covid-19?

Heidelberger Wissenschaftler finden durch Autopsiestudie neue Behandlungsansätze für schwere COVID-19 Erkrankungen

Während die meisten SARS-Cov-2 Infektionen mit milden Symptomen einhergehen oder symptomfrei ablaufen, erkrankt ein kleiner Teil der Patienten schwer an der durch das Virus verursachten Krankheit Covid-19. Kleine Blutgerinnsel, sogenannten Mikrothrombosen, in den kleinen Lungengefäßen stehen offenbar am Anfang der schweren Krankheitsverläufe. Sie verursachen dann im weiteren Verlauf auch eine Schädigung der Lungenbläschen und scheinen charakteristisch für diese Fälle. Das berichten Wissenschaftler des Pathologischen Instituts am Universitätsklinikum Heidelberg in einer Studie, die nun im Deutschen Ärzteblatt erschienen ist. Das frühe Auftreten von Mikrothrombosen könnte auch erklären, warum bei Covid-19 rasch eine niedrige Sauerstoffsättigung auftreten kann, noch bevor die Lunge ihre Dehnbarkeit verliert.

„Wir gehen davon aus, dass diese spezifischen Schädigungen der Lunge der wesentliche Mechanismus beim Fortschreiten der Erkrankung sind,“ erklärt Prof. Peter Schirmacher, Direktor des Pathologischen Instituts. Die Erkenntnisse liefern wichtige Hinweise für eine bessere medizinische Versorgung bei schweren Verläufen von Covid-19. „Unsere Befunde legen nahe, dass eine konsequente Verhinderung und Behandlung der Gerinnung einen großen Nutzen für die Patienten bringt“, so Schirmacher. Zudem lege das aus den Untersuchungen der verschiedenen Erkrankungsstadien entstehende Bild ein möglichst schonendes Vorgehen bei der Beatmung nahe.

 

Weiterlesen im Internet

Die Studie im Ärzteblatt

Beitrag im Ärzteblatt zum Erscheinen der Studie