Heidelberg,
05
August
2022
|
13:48
Europe/Amsterdam

Wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen

Zusammenfassung

Neugestaltung der Kinderchirurgischen Station des Universitätsklinikums Heidelberg / Waldtiere verschönern Patientenzimmer, Behandlungs- und Aufenthaltsräume / Heidelberger Stiftung Chirurgie unterstützt das Projekt mit 10.000 Euro

Ich schlafe im Mäusezimmer, wo schläfst Du? Sollen wir im Bärenzimmer spielen gehen, während sich unsere Eltern bei den Waldtieren zum Kaffee treffen und sich austauschen? Hast Du Dein Tier bereits auf dem großen Wimmelbild entdeckt? Um diese Fragen könnten sich ab sofort einige Gespräche der jungen Patientinnen und Patienten auf der Kinderchirurgischen Station des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) drehen. Diese ist rund um das Thema Wald und Waldtiere neu gestaltet worden. 

Zuhause im Wald

Von der Idee, die Kinderchirurgische Station des UKHD neu zu gestalten, über die Auswahl der Motive, bis hin zum letzten Pinselstrich – es war ein Herzensprojekt mit sehr viel Leidenschaft. Gleichzeitig galt es, mit den Motiven einen Sinn zu vermitteln. „Wir wollten nicht wahllos verschiedene Tiere ohne Zusammenhang an den Wänden und Türen anbringen. Das Thema Wald und die Waldtiere haben für uns eine tiefgründige Bedeutung“, betont die Projektleiterin Ann-Catrin Druck, Gesundheits- und Krankenpflegerin der Sektion Kinderchirurgie am UKHD. „Im Wald finden die unterschiedlichsten Tiere ein Zuhause und bilden eine natürliche Einheit. Dieses Gefühl von Heimat, Zusammenhalt und Geborgenheit, finden wir auch hier bei uns auf der Station, im gesamten Team und im Umgang mit den jungen Patientinnen und Patienten. Mit der Neugestaltung der Kinderchirurgischen Station können wir das nun nicht mehr nur persönlich weitergeben, sondern auch mit Hilfe der Waldmotive und dem stimmigen Farbkonzept der Station zum Ausdruck bringen.“

Motive als Wegweiser

Neben der Verschönerung dienen die Bilder gleichzeitig der Orientierung. Professor Patrick Günther, Chefarzt und Leiter der Sektion Kinderchirurgie am UKHD, betont: „Durch die künstlerische Neugestaltung können wir den Patientinnen und Patienten sowie ihren Eltern einen gewissen Wiedererkennungswert bieten und dadurch für Orientierung sorgen. Es heißt nicht mehr ‚gehen Sie in Zimmer 10‘ und es muss keine kleine Zahl mehr neben der Zimmertüre gesucht werden, sondern man läuft geradewegs ins Eichhörnchen-Zimmer. Das macht es einfacher sich zurechtzufinden – zum Beispiel, wenn man nachts nach einer Operation des Kindes erschöpft und mit vielen Emotionen auf der Station ankommt.“

Die Heidelberger Stiftung Chirurgie unterstützt das Projekt mit einer Förderung in Höhe von 10.000 Euro. „Das Engagement der Künstlerin ist großartig und es ist schön zu wissen, dass wir damit den jungen Patientinnen und Patienten und ihren Angehörigen ein Lächeln ins Gesicht zaubern können – gerade bei einem Krankenhausaufenthalt, der meist mit viel Anspannung und eher wenig Freude verbunden ist. Meine Dankbarkeit möchte ich an das gesamte Stationsteam und die Künstlerin, aber auch an alle Unterstützenden der Stiftung weitergeben,“ betont Roger Lutz, Geschäftsführer der Heidelberger Stiftung Chirurgie.

„Schade, dass es vorbei ist“, sagt die Künstlerin und ehemalige Pflegerin der Kinderchirurgischen Station, Peggy Geis, mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Die gesamten zwei Jahre mit Hochs und Tiefs, Kritik, Freude und Corona-Pandemie waren einmalig. Wenn ich nicht in die Klinik kommen konnte, wurden per Chat die Bilder ausgetauscht, zuhause diente die Küche als Atelier und meine Familie war mitunter der größte Kritiker. Alles in allem ein Projekt, dass uns alle zusammengeschweißt hat mit einem Ergebnis, für das es kaum Worte gibt.“