7. Interdisziplinäre Behandlung bei schlafbezogenen Atmungsstörungen

Poliklinik für Kieferorthopädie

Erklärung

Schlafbezogene Atmungsstörungen, wie z.B. nächtliche Atemaussetzer, Schnarchen etc. betreffen viele Erwachsene, können aber auch bei Kindern auftreten.

Während des Schlafes beginnen durch das Entspannen der Muskulatur und durch die Atmung die Weichteile zu flattern. Die zum Teil dabei entstehenden Schnarchgeräusche werden von den betroffenen Patienten und auch deren Partnern als besonders störend empfunden. Den allgemeinen Gesundheitszustand kann dies insbesondere dann gefährden, wenn es im Schlaf zum Verschluss der Atemwege mit kurzzeitigen Atemstillständen kommt, sog. Schlafapnoen. Beim Erwachsenen kann ein sog. Obstruktives Schlafapnoe/Hypopnoe-Syndrom zum Beispiel durch nächtliche Atemstillstände, Tagesmüdigkeit und lautes Schnarchen gekennzeichnet sein.

Schlafbezogene Atmungsstörungen erfordern eine exakte Diagnosestellung, die in einem interdisziplinären Team erfolgen sollte. Erst danach kann die Entscheidung über die Therapie der Wahl gefällt werden. Die Behandlungsmöglichkeiten erstrecken sich über HNO-Ärztliche Eingriffe, eine Maskentherapie, die dem Patienten während des Schlafes Luft mit Überdruck zuführt, oder aber eine sog. Unterkiefer-Protrusionsschiene. Letztgenannte halten nachts den Unterkiefer in einer Vorschubposition und öffnen und befreien hierdurch die kollabierenden Luftwege. Sie bilden somit für manche Schlafbezogenen Atmungsstörungen ein geeignetes Therapiemittel.

Sollten Sie sich diesbezüglich bei uns beraten lassen, ist hierfür vorab eine schlafmedizinische Voruntersuchung (HNO) notwendig, die auch die Indikation für eine Unterkieferprotrusionsschiene stellen sollte. Ggf. kann es sinnvoll sein, wenn Sie sich vorab in der Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Dr.h.c. Plinkert) vorstellen. Bitte vereinbaren Sie hierfür einen Termin in der Allergie- und Schlaflaborsprechstunde (Anmeldung Tel.: 06221-56 6752). Dort wird eine erste eingehende Untersuchung der Nasen-Luft-Passage durchgeführt, ebenso wie weitere Maßnahmen mit Ihnen abgestimmt und ggf. eine Polysomnographie (Untersuchung im Schlaflabor der HNO-Klinik) eingeleitet. Wenn hals-nasen-ohrenärztlich nach dem Diagnoseprozess eine Therapie mit einer Unterkiefer-Protrusionsschiene empfohlen wird, erfolgt eine Überweisung in die Poliklinik für Kieferorthopädie. Hier werden Sie nochmals aus kieferorthopädischer Sicht eingehend beraten und gegebenenfalls kann dann eine solche Schiene angefertigt werden. Bitte bringen Sie uns eine entsprechende Überweisung mit den Befundunterlagen mit.
Terminvereinbarung in der Kieferorthopädie bitte bei Frau Oberärztin Dr. Katsikogianni, Tel.: 06221-56 6565.

Sollten Sie weitere Informationen zu Therapiemöglichkeiten bei schlafbezogenen Atmungsstörungen sowie zu Unterkiefer-Protrusionsschienen haben wollen, werden u.a. die Homepage der Deutschen Gesellschaft für Zahnärztliche Schlafmedizin (www.dgzs.de) bzw. die Homepage  www.schlafapnoezahnmedizin.de empfohlen.