Behandlungsangebot der Station von Baeyer

Erklärung

Die BWT auf der Station von Baeyer gehört zu den Basisangeboten und findet für alle Patienten der Station statt. Sie kommt mit etlichen Grundangeboten den Bedürfnissen und Fähigkeiten der Patienten entgegen, kann an Ressourcen anknüpfen und neue Möglichkeiten eröffnen. Das Spektrum reicht von verschiedenen Entspannungsangeboten, von Übungen aus der funktionellen Gymnastik (auch mit Kleingeräten wie Bällen, Pezzibällen, Jonglierbällen etc.) bis zu sportlichen Angeboten wie z.B. Tischtennis, Federball oder Konditionstraining. 

Ziele der BWT sind auf der körperlichen Ebene: Aktivierung, Kräftigung, Lösung von Spannungen. Auf der sozioemotionalen Ebene sind es Kontaktaufnahme, Selbstvertrauen entwickeln, Entscheidungsfähigkeit fördern.

Spielen wird ein großer Stellenwert beigemessen. Angeboten werden sowohl Mannschaftsspiele wie Volleyball oder Basketball, aber auch Konzentrations- und Reaktionsspiele. Im Spiel kann sich der Mensch in seinen sozialen Fähigkeiten erproben, seine Fertigkeiten wie Reaktion und Geschicklichkeit werden gefördert. Gleichzeitig kann sich jeder als Teil einer Gruppe erleben, das Selbstbewusstsein wird gestärkt, Kontaktaufnahme und Kreativität gefördert. Es kann gelernt werden sich an Regeln zu halten und Rücksicht zu nehmen. Der Umgang mit Konkurrenz und kontrollierter Aggression kann im Spiel zugelassen werden, gehört in gewissem Maße dazu. Frustrationstoleranz kann geübt werden.

Ergotherapie ist eine handlungsorientierte Therapieform, in der die handwerklich / kreativen Techniken als Medium dienen. Im Vordergrund steht nicht das Produkt, sondern der Weg, um ein selbst gestecktes Ziel zu erreichen. 

Zum Handeln gehört das Planen. Erst durch eine durchdachte Planung wird das Erreichen der Ziele gewährleistet. Material, Werkzeug und Zeit bieten den strukturellen Rahmen, in der eine Idee Form annehmen und Kreativität sich entfalten kann. In der Planungs- sowie Ausführungsphase werden durch die Wahl der Materialien die Wahrnehmungsbereiche, z. B. Oberflächensensibilität, Raum / Lage und Tiefensensibilität angesprochen. Durch die Auseinandersetzung mit Material / Werkzeug und gestellter Aufgabe werden Grundleistungsfunktionen wie z. B. Belastbarkeit, Ausdauer, Konzentration, Frustrationstoleranz und Motivation geschult und gefördert. 

Die Zusammenarbeit in der Gruppe und die Reflexion ermöglichen Förderung sozioemotionaler Fähigkeiten wie Kritik – und Kontaktfähigkeit, Kontaktaufnahme, Durchsetzungsvermögen, Eigen- und Fremdwahrnehmung. Zudem fördert nicht zuletzt die gemeinsame Aktivität den Zusammenhalt in der Gruppe und gibt dem Einzelnen die Möglichkeit, sich mit den eigenen Fähigkeiten oder auch Defiziten auseinanderzusetzen und zu einer realistischen Selbsteinschätzung zu gelangen.

Die Gestaltungstherapie ist eine psychotherapeutische Methode, die sich gestalterischer Ausdrucksmittel bedient und in der Regel als Grup-pentherapie angeboten wird. In der GT kann mit gestalterischen Mitteln etwas mitgeteilt werden, was verbal nicht zum Ausdruck gebracht werden kann. 

Durch die Wahl des Materials, durch die ganz persönliche Ausführung (Raumaufteilung, Farbe, Strichführung) und durch die Wahl des Themas stellt der Patient etwas von sich dar, was in diesem Moment wichtig er-scheint. Hierbei geht es nicht um eine künstlerische Betätigung mit dem Ziel ein Kunstwerk zu schaffen, sondern um die Möglichkeit durch den gestalterischen Prozess Gefühle wahrzunehmen und diese adäquat aus-zudrücken.

Durch die Zusammenarbeit in der Gruppe wird die Förderung der Eigen- bzw. Fremdwahrnehmung ermöglicht, die Auseinandersetzung mit dem eigenen Selbstbild und Selbstwert angeregt und soziale Kompetenz ge-schult. In der anschließenden Reflexion werden die Gestaltungen in Sprache übersetzt. Entscheidend dabei ist zunächst, was der Patient während des Gestaltungsprozesses erlebt hat und wie er dies versteht. Bei die-sem Prozess nimmt der Therapeut eine integrative und unterstützende Haltung ein.

Die KBT ist eine körperorientierte psychotherapeutische Methode für Gruppen- und Einzeltherapie auf der Basis entwicklungs- und tiefenpsychologischer Denkmodelle. Sie geht davon aus, dass sich alle Erfahrungen des Menschen nicht nur seelisch sondern auch körperlich in Eindrücken, Haltungen und Spannungen niederschlagen.

In Einzel- wie auch in der Gruppenarbeit wird der Patient aufgefordert, mit allen Sinnen sich selbst und seine Umwelt wahrzunehmen und mitzuteilen, was er von seinem Körper, seinen Gefühlen und seiner Umgebung wahrnimmt. Das Prinzip der freien Entscheidungsmöglichkeit, ein Angebot anzunehmen, abzulehnen oder zu verändern, ist dabei immer wichtig.

Es werden Erfahrungsmöglichkeiten zur Sinneswahrnehmung und zur Bewegung, zur Interaktion mit Gegenständen und anderen Menschen eingebracht.

Je nach Diagnose kann der Schwerpunkt eher bei strukturierten und strukturierenden Angeboten zur Regulierung von Gefühlen und zum Aufbau eines besseren Selbstwertgefühls oder aber bei interaktionellen Angeboten liegen. Im geschützten therapeutischen Rahmen kann eine aufgetauchte Problematik weiter bearbeitet werden, wobei der sprachlichen Bearbeitung des Erlebten neben dem Handlungsteil eine große Bedeutung zufällt.

Musiktherapie nutzt Klang, Rhythmus, Schwingung um den Menschen in seinen Fähigkeiten zur Resonanz, seinen Stimmungen und Befindlichkeiten anzusprechen. Musik bildet das gesamte Spektrum inneren Erlebens ab:

sie kann zart und sanft klingen, Geborgenheit und Ruhe vermitteln, sie kann heiter, anregend und fröhlich sein, aber auch die traurigen, sehnsuchtsvollen und ängstlichen Gefühle und Stimmungen widerspiegeln. Musik kann bewegen, aktivieren, in Stimmung versetzen, Bilder, Phantasien und Erinnerungen anregen.

In Einzel- oder Gruppenmusiktherapie wird in einer möglichst angstfreien Atmosphäre improvisiert. Dabei wird auf das vertraut, was sich im Moment „aus mir heraus“ gestaltet. Es geht um Kontakt zu mir und zu Anderen, um Ausprobieren, die eigene Freude am kreativen Tun zu entdecken und zu entwickeln, woraus Selbstbestätigung und Selbstvertrauen erwachsen. Musiktherapie wird entweder aktiv improvisierend, trommelnd, singend oder rezeptiv hörend eingesetzt.

Das musikalisch Erlebte wird im Nachhinein besprochen, um das Geschehene auf verbaler Ebene nachzuvollziehen und Möglichkeiten zur Veränderung und Weiterentwicklung aufzuzeigen. Musikalische Vorkenntnisse sind nicht notwendig.

Spezialisten

Klaus Bensching

Musiktherapeut

Schwerpunkt

Musiktherapie