Schilddrüsenszintigraphie und Uptake

Nuklearmedizin

Erklärung

Indiziert bei einer funktionellen Autonomie, bei tastbaren Knoten, die im Ultraschall auffällig waren, bei Malignomverdacht (bösartiger Knoten i.d. Schilddrüse),
und zur Darstellung des Therapieerfolgs nach einer Radio-Jod-Therapie.

Die Schilddrüsenszintigraphie stellt einen wichtigen Schritt des Jodmetabolismus (Jodstoffwechsels) der Schilddrüse bildlich dar und misst diesen quantitativ (Uptake: Messung, welcher Anteil der verabreichten Stoffmenge von der Schilddrüse aufgenommen wird). Der klinische Nutzen einer Schilddrüsenszintigraphie liegt darin, in Kombination mit den laborchemischen Werten den Stoffwechsel der Schilddrüse (z. B. bei einer Hyperthyreose) und eventueller Knoten zu klären. Die Strategie für die Behandlung von Knoten hängt nämlich hauptsächlich von deren Funktion ab (z. B. "heiße", "warme" oder "kalte" Knoten). Somit spielt die Szintigraphie eine wesentliche Rolle, um die Ursache einer Hyperthyreose zu finden, und erlaubt dadurch Empfehlungen für eine spezifische Therapie.

Zu Beginn erfolgt die intravenöser Applikation von 99mTc-Pertechnetat (PTT) oder 123J-Jodid. Dies sind radioaktive Tracer, die wie das in der Nahrung vorkommende Jod von der Schilddrüse aufgenommen werden. Das Radiopharmakon wird i.v. in eine Armvene appliziert. Ca. 20 min nach PTT -Injektion bzw. 4 h nach 123J-Jodid-Injektion werden mit einer Gammakamera Bilder der Schilddrüse angefertigt. Üblicherweise erfolgt die Untersuchung im Sitzen, aber auch eine Untersuchung im Liegen ist möglich. Die eigentlichen Aufnahmen dauern ca. 10 min.

Es ist nicht erforderlich für diese Untersuchung nüchtern zu sein!

Nach Gabe eines jodhaltigen Kontrastmittels (z.B. im Rahmen einer CT-Untersuchug) sollte mit der Durchführung eines Schilddrüsenszintigramms etwa 3-4 Monate gewartet werden.
Thyreostatika (Medikamente für die Schilddrüse) sollten vorher abgesetzt werden, wenden Sie sich bitte an Ihren überweisenden Arzt oder an uns.

Gesamtdauer ca. ½ - 1 Stunde (ohne Zusatzuntersuchung wie Ultraschall und Vorstellung in unserer Schilddrüsenambulanz).

 

Viele Substanzen (z. B. Schilddrüsenhormone, Thyreostatika und jodhältige Medikamente) können eine Schilddrüsenszintigraphie beeinflussen. Daher ist es für den untersuchenden Arzt äußerst wichtig, über die eingenommenen Medikamente informiert zu werden. Wir empfehlen, die aktuelle Medikamentenliste vorzuzeigen. Zusätzlich muß eine vorangegangene Anwendung von jodhaltigen Röntgenkontrastmitteln ausgeschlossen werden, da dies das Ergebnis einer Schilddrüsenszintigraphie über Monate hinweg beeinflussen kann.

Eine spezifische Vorbereitung ist nicht notwendig. Manchmal (speziell bei Patienten mit "heißen Knoten") ist es erforderlich, Schilddrüsenhormone in Tablettenform über mehrere Tage oder Wochen einzunehmen, bevor eine zweite Untersuchung durchgeführt wird. Dabei handelt es sich dann um einen sog. Suppressionstest, der zusätzliche Information über die Funktion der Schilddrüse liefert.

Komplikationen / Risiken

PTT bzw. 123J-Jodid werden in so geringen Mengen appliziert, dass unerwünschte Nebenwirkungen praktisch nicht auftreten, nicht einmal bei Patienten mit einer Jod-Allergie. Die Untersuchung kann bedenkenlos auch bei Kindern durchgeführt werden, da die Strahlenexposition sehr gering ist. Schwangerschaft und Stillzeit stellen jedoch eine relative Kontraindikation dar.