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Molekularbiologischer Nachweis des Virulenzfaktors Panton-Valentine-Leukozidin (PVL) in S. aureus


Zweck der Untersuchung

Diese Methode dient zum genotypischen Nachweis des Virulenzfaktors Panton-Valentine Leukozidin (PVL) in Isolaten von Staphylococcus aureus. PVL wird von den Genen lukF-PV und lukS-PV, welche im Phagen ΦSLT zu finden sind, kodiert. PVL Positivität im Sinne eines die Virulenz verstärkenden Faktors korreliert mit rekurrierenden Haut- und Weichteilinfektionen wie z.B. rezidivierenden Abszessen oder Furunkeln sowie einer nekrotisierenden Pneumonie bei Kindern. Der Nachweis von PVL legt ein aggressiveres Therapieregime und die Notwendigkeit eines Sanierungsversuches nahe und hat damit für den individuellen Patienten therapeutische Konsequenz. Aufgrund der in der Literatur publizierten Assoziation von PVL-positiven S. aureus Isolaten mit Haut- und Weichteilinfektionen wird das Verfahren generell angewandt bei

  • S. aureus Isolaten aus der Hautambulanz (Einsender) und bei
  • S. aureus Isolaten aus der Septischen Ambulanz (Einsender).

Auf Wunsch des Einsenders kann das Verfahren jedoch für jedes beliebige Isolat durchgeführt werden.

Prinzip der Untersuchungsmethode

Mit Hilfe der Real-time Polymerase Kettenreaktion werden die PVL kodierenden subgenischen Abschnitte des Bakteriengenoms sowie das S. aureus spezifische Gen femB in einem Multiplex-Ansatz amplifiziert und durch jeweils eine spezifische, fluoreszenzmarkierte Sonde detektiert. femB dient dabei als interne Amplifikationskontrolle. Durch die 5’-Nuclease-Aktivität der Taq-Polymerase wird im Reaktionsverlauf die Sonde zerstört; damit wird der Reporterfarbstoff räumlich vom Quencher-Molekül getrennt. Dadurch wird die Fluoreszenz des Reporterfarbstoffs detektierbar und vom Smartcycler als Amplifikationskurve aufgezeichnet.