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Bakterielle Erreger:

Borrelia burgdorferi

Indikation:

Antikörpernachweis bei V.a. Borrelieninfektion bei

  • anamnestisch gesichertem Zeckenbiß (Signifikante Antikörperantwort ist frühestens drei Wochen nach Biß zu erwarten)
  • klinischem Verdacht auf Neuroborreliose, Arthritis, Bannwarth-Syndrom, ECM, ACA

Materialentnahme und Versand:

Serum, ggfs. Liquor

Im Sinne einer Stufendiagnostik erfolgt zunächst der AK-Nachweis im Borrelien-ELISA.

Borrelien-ELISA

Dauer der Bearbeitung des Untersuchungsauftrags:

Der Test wird 2 - 3-mal pro Woche durchgeführt. Bei positivem Ausfall oder spezifischer Anforderung wird ein Borrelien-Westernblot angeschlossen.

Hinweise zur Bewertung:

Der Test wird nur qualitativ als "positiv" oder "negativ" bewertet.Es werden selektiv Antikörper der Klassen IgG und IgM erfaßt. Bei positivem Ausfall wird ein Lues-Suchtest durchgeführt, um falsch-positive Befunde aufgrund kreuzreagierender Antikörper gegen Treponemen auszuschießen.

Als Bestätigungstest erfolgt ein Borrelien Western-Blot

Borrelien Western-Blot

Testverfahren:

Western-Blot gegen ein Gesamtlysat von B. burdorferi sensu stricto und B. afzelii. Dies ist der zur Zeit am besten evaluierte Test für die europäische Lyme-Borreliose. Getrennte Bestimmung von IgM und IgG.

Dauer der Bearbeitung des Untersuchungsauftrags:

Der Test wird nach Anfall, normalerweise 1-mal pro Woche durchgeführt.

Hinweise zur Bewertung:

Im Stadium I der Lyme-Borreliose kann in ca. 20 - 50 % der Fälle mit einem positiven Antikörpernachweis gerechnet werden. Bei kurzer Krankheitsdauer findet man vorwiegend IgM-Antikörper, während bei längerer Krankheitsdauer IgG-Antikörper überwiegen. Analog kann man im Stadium II in ca. 70 - 90 % der Fälle einen positiven Antikörpernachweis erwarten. Im Stadium III lassen sich Antikörper - meist nur vom IgG-Typ - bei nahezu 100 % der Fälle nachweisen.

Folglich schließt eine "negative Serologie" eine frühe Infektion nicht aus. Dagegen ist eine seronegative Spätmanifestation sehr selten und am ehesten bei erst kurzdauernder klinischer Symptomatik zu erwarten. Der positive Antikörpernachweis kann Ausdruck einer klinisch manifesten, einer zurückliegenden, ausreichend behandelten oder einer spontan ausgeheilten Infektion sein. Im Zusammenhang mit dem klinischen Bild können erstens ein positiver IgM-Antikörpernachweis und zweitens ein signifikanter Antikörperanstieg bzw. eine Serumkonversion Hinweise auf eine aktive Infektion geben. Bei negativem Antikörpernachweis und weiter bestehendem Verdacht auf eine Lyme-Borreliose im frühen Stadium (I oder II) sollten serologische Verlaufskontrollen, z. B. in 2-wöchigen Abständen durchgeführt werden (z. B. nach 2 und 4 Wochen). IgG-Antikörper können auch nach erfolgreicher Therapie über lange Zeit persistieren. Dies gilt sogar in einigen Fällen auch für IgM-Antikörper. Cave: Falsch-positive IgM-Nachweise kommen vor; ein isolierter IgM-Befund (ohne IgG-Antikörper) spricht gegen das Vorliegen einer Spätmanifestation!

Brucellen

Indikation:

Brucelloseverdacht (Morbus Bang, Maltafieber); V. a. Organmanifestationen (z. B. Spondylitis)

Material:

Serum

Verfahren:

ELISA (enzyme-linked immunosorbent assay)

Hinweise zur Bewertung:

Es werden sogenannte VE-Einheiten berechnet.

VE Testergebnis

<9,0 negativ

9,0 - 11,0 grenzwertig

>11,0 positiv

Campylobacter

Indikation:

V.a. intratestinale reaktive Folgeerkrankungen (z.B. Arthritis, Guillan-Barré-Syndrom). Nicht indiziert zum Nachweis einer akuten Enteritis.

Material:

Serum

Testverfahren:

KBR (Komplement-Bindungs-Reaktion) zum Antikörpernachweis.

Hinweise zur Bewertung:

Grenztiter:≥ 1:5

Es sind Kreuzreaktionen mit Legionella sp. möglich.

Chlamydien

Indikation

Drei Chlamydienspezies verursachen die meisten bekannten humanen Infektionen: Chlamydia trachomatis, Chlamydia pneumoniae und Chlamydia psittaci. Chlamydia trachomatis ist Erreger von Infektionen des Urogenitaltraktes, der Augen und von Pneumonien bei Neugeborenen. Chlamydia pneumoniae ist in erster Linie Erreger pulmonaler Infektionen. Es besteht eine hohe Durchseuchung innerhalb der Normalbevölkerung, die bis zu 70% betragen kann. In der letzten Zeit ist Chlamydia pneumoniae in der Diskussion wegen der fraglichen Beteiligung an der Pathogenese der Arteriosklerose und eventuell an bestimmten neurologischen Erkrankungen. Leider ist die Serologie bei diesen Untersuchungen wegen der hohen Durchseuchung in der Normalbevölkerung nur von fraglichem Wert. Chlamydia psittaci ist der Erreger der Ornithose, die durch den Kontakt mit kranken Papageien-Vögeln erworben wird. Infektionen werden in der Regel serologisch diagnostiziert.

Folgende Tests auf Chlamydien werden bisher in unserem Institut angeboten:

  • PCR

Legionella pneumophila

Indikation

V.a. Legionellose, bzw. Legionellen-Pneumonie

Material

Serum

Testverfahren

Indirekte Immunfluoreszenz zum Nachweis von IgG Antikörpern gegen Legionella pneumophila (Serogruppe 1-14) im Serum.

Dauer der Bearbeitung des Untersuchungsauftrags

Testdurchführung bei Bedarf, mindestens einmal wöchentlich.

Hinweise zur Bewertung

Titer von 1:<128 sind unspezifisch und damit negativ zu bewerten.

Titer von 1:128 sind grenzwertig. Der Nachweis einer akuten Infektion sollte nach 14 Tagen mit einer neuen Serumprobe versucht werden.

Titer von 1:≥256 und höher sind positiv. Zum Beweis einer akuten Infektion sollte nach 14 Tagen in einer weiteren Serumprobe ein vierfacher Titeranstieg zu finden sein.

Der Legionellen-Antikörpernachweis hat wegen der im Verlauf der Erkrankung spät auftretenden Antikörperbildung (oft erst nach 3-6 Wochen) in der Akutdiagnostik der Legionellosen nur geringe Bedeutung und dient vornehmlich der retrospektiven Differentialdiagnostik. Bei entsprechendem Verdacht sollte deshalb die Einsendung von Sekreten aus dem tiefen Respirationstrakt (BAL) zum direkten Nachweis mittels Kultur und direkter Immunfluoreszenz (Antigennachweis ankreuzen) erfolgen. Zusätzlich wird die Einsendung von Urin (3x) zum Nachweis von Legionellen-Antigen empfohlen (siehe auch Erreger atypischer Pneumonien).

Leptospira interrogans

Indikation

Leptospiren wurden zunächst als Erreger der Weilschen Krankheit (Morbus Weil) erkannt. Weitere durch andere Serovare verursachte Krankheiten sind u.a. das Schlamm-, Feld-, Ernte-, Reisfeld- und Canicolafieber. Die Anzüchtung der Leptospiren ist unpraktikabel. Die serologische Untersuchung neben dem direkten, mikroskopischen Erregernachweis der wichtigste Weg zum Nachweis einer Infektion.

Material:

Serum

Testverfahren:

Latex-Agglutination zum Antikörpernachweis.

Dauer der Bearbeitung des Untersuchungsauftrags

Durchführung bei Anforderung

Meldepflicht:

Nach IfSG §7 Nachweis von Krankheit und Erreger.

Listeria monozytogenes

Bei V.a. Listerieninfektionen sollte immer ein kultureller Erregernachweis versucht werden.

Material:

Blutkultur, Liquor, bei Neugeborenen zusätzlich Magensaft, Mekonium und HNO-Material.

Hinweise zur Bewertung:

Jeder kulturelle Nachweis gilt als signifikant.

Anmerkung:

Serologische Untersuchungen bei der Listeriose sind nicht sinnvoll, da in der deutschen Bevölkerung die Seroprävalenz bei >90% liegt., und somit ein Antikörpernachweis nicht aussagekräftig ist. ANtigennachweise bei Listeria spp. sind kreuzreaktiv mit einer Vielzahl anderer grampositiver Bakterien udn damit ebenfalls nicht zu diagnostischen Zwecken verwertbar.

Mycoplasma pneumoniae

Indikation:

  • Atypische Pneumonie, vor allem bei Schulkindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Die typische Symptomatik umfasst Fieer, Kopfschmerzen und Hustenreiz bei nur geringer Sputumproduktion.
  • Selten: Manifestation ausserhalb des Respirationstraktes als Meningitis/Enzephalitis, Karditis, Raynaud-Phänomen, Arthritis
  • Differentialdiagnostik bei Nachweis von Kälteagglutininen

Material:

Serum

Verfahren:

Mycoplasma pneumoniae ELISA IgG, IgM, IgA

Dauer der Bearbeitung des Untersuchungsauftrages:

Durchführung mindestens 1x wöchentlich

Hinweise zur Bewertung:

Bewertung negativ grenzwertig positiv
IgG Erwachsene <20 U/ml 20-30 U/ml >30 U/ml
IgG Kinder <10 U/ml 10-15 U/ml >15 U/ml
IgM <13 U/ml 13-17 U/ml >13 U/ml
IgA <10 U/ml 10-14 U/ml >14 U/ml

Neisseria gonorrhoeae

Indikation:

Verdacht auf un-(zureichend) behandelte, länger bestehende Gonorrhoe, V. a. extragenitale Komplikationen, z. B. Arthritis, Perihepatitis. Andere Untersuchungsverfahren s. Gonorrhoe

Material:

Serum

Verfahren:

Komplementbindungsreaktion

Dauer der Bearbeitung des Untersuchungsauftrags

Durchführung bei Anforderung

Hinweise zur Bewertung:

Grenztiter: 4

Hinweisend auf eine Infektion sind Titer > 4 und Titerbewegungen. Nach erfolgreicher Behandlung ist mit einem Absinken des KBR - Titers unter die Nachweisgrenze zu rechnen.

Bordetella pertussis

Indikation:

Die Anzüchtung von Bordetella pertussis ist nur in einem frühen Stadium der Erkrankung möglich. Deshalb kann der Nachweis von spezifischen IgA, IgM- und IgG-Antikörpern im Serum hilfreich bei der Diagnosestellung sein.

Material:

Serum

Testverfahren:

ELISA (enzyme-linked immunosorbent assay)

Dauer der Bearbeitung des Untersuchungsauftrags:

Durchführung bei Anforderung

Hinweise zur Bewertung:

Berechnung des Grenzwertes ist chargenabhängig.

Salmonellen

Indikation:

V.a. Typhus und Paratyphus (Antikörperanstieg ab 2. Krankheitswoche)

Extraintestinale Komplikationen, auch nach Infektion mit Salmonellen der Enteritis-Gruppe, besonders S.typhimurium, S.enteritidis:

  • Osteomyelitis, mykotisches Aneurysma etc.
  • postinfektiöse Arthritis

Material:

Serum

Verfahren:

Bakterienagglutination (WIDAL-Reaktion) mit O- und H- Antigenen verschiedener Salmonella - Serovare

Hinweise zur Bewertung:

Grenztiter: 160

Titer gegen Geißelantigen (H -Titer) persistieren länger als solche gegen Zellwand-(O-)Antigen. Isolierte H -Titer weisen somit auf ein länger zurückliegendes Geschehen hin.

Cave: Isolierter Titer gegen S.typhi-H-AG nach oraler Typhus-Impfung möglich!

Typische Kreuzreaktionen infolge AG-Gemeinschaft:

Salmonellen Gruppe B - Brucella abortus - Yersinia enterocolitica O9

Salmonellen Gruppe D - Yersinia pseudotuberculosis IV

Treponema pallidum

Indikation

Treponema pallidum wurde als Erreger der Syphilis (Lues) identifiziert. Da der Erreger nicht anzüchtbar ist, haben serologische Methoden in der Diagnose einen hohen Stellenwert. Die Bewertung positiver Befunde beruht auf der Beurteilung verschiedener Parameter.

Folgende serologische Stufendiagnostik wird durchgeführt:

  • Stufe 1: ELISA (enzyme-linked immunosorbent assay), allgemeiner Antikörpersuchtest
  • Stufe 2: Fluoreszenz-Treponema-Antikörper-Absorptionstest (FTA-abs)
  • Stufe 3: Kardiolipin-KBR (Komplement-Bidungs-Reaktion)

Neurosyphilis

Zur Bewertung der Befunde bei Verdacht auf Neurosyphilis wird ein Plasma/Liquor-Quotient durch das serologische Labor berechnet. Zur Beurteilung der Liquorschranke ist es deswegen wichtig, daß parallel eine Albuminbestimmung vorgenommen wird.

Weitere Untersuchungen, insbesondere die mikroskopische Untersuchungen von Flüssigkeit aus Primärläsionen s. spezifische Krankheitsbilder.

Materialentnahme und Versand:

Serum; bei V.a. Neurosyphilis parallele Untersuchung von Serum und Liquor. Im letztgenannten Fall gleichzeitige Einsendung zur klinischen Chemie bzw. Liquorlabor zur Bestimmung des Gesamtalbumins.

Testverfahren:

ELISA, allgemeiner Antikörpersuchtest

FTA-abs: semiquantitative indirekte Immunfluoreszenz mit Treponema pallidum als Antigen nach vorheriger Absorption unspezifischer Treponemen-Antikörper

Kardiolipin-KBR: Nachweis von antilipoidalen Antikörpern mittels Komplementbindungsreaktion

Dauer der Bearbeitung des Untersuchungsauftrags:

ELISA: wird viermal pro Woche durchgeführt

FTA-abs: wird ein- bis zweimal pro Woche durchgeführt

KBR: wird ein- bis zweimal pro Woche durchgeführt

Hinweise zur Bewertung:

ELISA: Als allgemeiner Antikörpersuchtest wird der Grenzwert chargenabhängig berechnet.

FTA-abs: Als Bestätigungstest bei positivem TPPA bei etwa gleicher Sensitivität (97-99%). Klassifikation je nach Stärke der Fluoreszenz in reaktiv, schwach reaktiv, zweifelhaft reaktiv und nicht reaktiv.

KBR: Als Verlaufskontrolle geeignet, wird bei suffizient behandelter Infektion negativ. Eine positive Reaktion (Titer ³ 8) ist bei positivem Ausfall von TPPA und FTA hinweisend auf eine floride Infektion.

Hohe Rate unspezifisch positiver Reaktionen bei allen Erkrankungen, bei denen aus betroffenen Zellen lipoidhaltige Mitochondrien (insbesondere aus lymphatischen Zellen) freigesetzt werden: Infektiöse Mononukleose, Tuberkulose, Lepra, Malaria, Kollagenosen, Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, Lebererkrankungen, Karzinome, Gravidität.

Meldepflicht:

Anonyme Meldung bei Erkrankung und Tod (direkter und indirekter Nachweis) an das Gesundheitsamt, nur bei Therapieverweigerung namentliche Meldung.

Yersinien-ELISA

Indikation:

Antikörper-Suchtest zum Nachweis von Antikörpern gegen darmpathogene Yersinien (nicht Y. pestis!) bei

  • V. a. rezidivierende oder chronisch persistierende Yersiniose, bei der die Erreger häufig schlecht anzüchtbar sind und die mit oder ohne Beteiligung des Gastrointestinal-Trakts einhergehen kann, wie Hepatitis, Arthritis, Ileitis, Lymphadenopathie (u.a. der Mesenteriallymphknoten).
  • V.a. sekundäre immunpathologische Folgeerkrankungen, wie reaktive Arthritis, Uveitis und Erythema nodosum Der Test ist nicht sinnvoll zum Nachweis einer frischen Yersinieninfektion, da a.) eine reine Darmsymptomatik nur zu geringen Ak-Titern führt und b.) mind. 1-2 Wochen zur Ausbildung einer ausreichend hohen Ak-Antwort notwendig sind. Hier sollte stattdessen eine kulturelle Anzüchtung aus Stuhl angestrebt werden.

Material:

Serum

Testverfahren:

Screening-ELISA, bei der sezernierte plasmidkodierte Antigene von Y.enterocolitica als Antigen eingesetzt werden (s.Yersinien-Westernblot). Es werden Gesamtantikörper erfasst (ohneKlassendifferenzierung).

Dauer der Bearbeitung des Untersuchungsauftrags:

Durchführung zweimal pro Woche

Bei positivem oder zweifelhaften Ausfall wird ein Yersinien-Westernblot angeschlossen.

Hinweise zur Bewertung:

Der Test wird qualitativ als "positiv", "zweifelhaft" oder "negativ"bewertet. Bei positivem oder zweifelhaften Ausfall wird ein Westernblotangeschlossen, sofern der letzte mehr als 4 Wochen zurückliegt.Positive Titer können lange persistieren, daher nicht geeignet zurVerlaufskontrolle.

Yersinien-Westernblot

Material:

Serum

Testverfahren:

Westernblot gegen sezernierte plasmidkodierte Antigene von Y.enterocolitica (vgl. Heesemann, Immun. Infekt. 18: 186 ff., 1990). Getrennte Bestimmung von IgA und IgG.

Dauer der Bearbeitung des Untersuchungsauftrags:

Durchführung einmal pro Woche

Hinweise zur Bewertung:

Es werden spezifische Antikörper gegen fünf Antigene erfasst, entsprechend Yop5, Yop4a, V-Antigen, Yop2b und Yop2a. Bei schwacher Reaktion gegen nur eine dieser Banden wird der Blot als "zweifelhaft", bei mindestens zwei schwachen Banden oder bei mindestens einer starken Bande als "positiv" bewertet. IgA-Titer sprechen für eine akute/chronisch-persistierende Infektion, reine IgG-Titer für eine abgeheilte Yersinieninfektion. "Zweifelhafte" Blotergebnisse sollten nach frühestens 4 Wochen wiederholt werden, um einen Titeranstieg bei einer akuten Infektion ausreichend sicher zu erfassen. Die Bestimmung einer IgM-Antwort bringt keinen signifikant höheren Aussagewert gegenüber dem reinen IgA-Titer. IgA-Titer persistieren bei unkomplizierten Fällen für ca. 2-4 Monate, daher Verlaufskontrolle möglich. Die Spezifität des Tests gilt als hoch, die Sensitivität bei den oben angeführten Indikationen beträgt ca. 65%.

Infektionen durch Pilze (Antigen- und Antikörpernachweise)

Aspergillus

Indikation:

V.a. Aspergillus-Infektion

Material:

Serum

Verfahren:

Antikörpernachweis: HAT (Haemagglutinationstest)

Antigennachweis: ELISA (enzyme-linked immunosorbent assay)

Hinweise zur Bewertung:

Grenztiter HAT: >=160

HAT-Titer ab 160 weisen beim immunkompetenten Patienten auf eine immunologische Auseinandersetzung mit Aspergillus hin (Patienten mit Cystischer Fibrose, allergisch broncho-pulmonale Aspergillose (ABPA), u.a).

Bei immunkompromittierten Patienten, dem eigentlichen Risikokollektiv für invasive Aspergillosen, ist die Aussagekraft des HAT stark eingeschränkt; positive HAT-Titer sollten zu einer sorgfältigen klinisch/ mykologischen Abklärung Anlaß geben. Ein negativer Testausfall kann eine invasive Aspergillose keinesfalls ausschließen.

ELISA: Bewertung des Index (I):
I<1 negativ
1<=I<1,5 grenzwertig
I>=1,5 positiv