Infektionen durch Pilze (Antigen- und Antikörpernachweise):
Aspergillus
Indikation:
V.a. Aspergillus-Infektion
Material:
Serum
Verfahren:
Antikörpernachweis: HAT (Haemagglutinationstest)
Antigennachweis: ELISA (enzyme-linked immunosorbent assay)
Hinweise zur Bewertung:
Grenztiter HAT: >=160
HAT-Titer ab 160 weisen beim immunkompetenten Patienten auf eineimmunologische Auseinandersetzung mit Aspergillus hin (Patienten mitCystischer Fibrose, allergisch broncho-pulmonale Aspergillose (ABPA),u.a).
Bei immunkompromittierten Patienten, dem eigentlichenRisikokollektiv für invasive Aspergillosen, ist die Aussagekraft desHAT stark eingeschränkt; positive HAT-Titer sollten zu einersorgfältigen klinisch/ mykologischen Abklärung Anlaß geben. Einnegativer Testausfall kann eine invasive Aspergillose keinesfallsausschließen.
ELISA: Bewertung des Index (I): | |
I<1 | negativ |
1<=I<1,5 | grenzwertig |
I>=1,5 | positiv |
Candida
Indikation:
Zur Überwachung Candidose-gefährdeter Patienten (Intensivpatienten mit und ohne Immunsuppression; bei längerfristigen, breit angelegten Antibiotikatherapien) im Sinne einer Verlaufsbeobachtung.
Material:
Serum
Verfahren:
Antikörpernachweis: HAT (Haemagglutinationstest), ELISA (enzyme-linked immunosorbent assay) als Differenzierungstest
Der Candida-HAT (Antigen: Polysaccharide der Zellwand von C.albicans Serotyp A, gebunden an Schaf-Erythrozyten) erfaßt Serumantikörper (vorwiegend IgM) gegen C. albicans.
Hinweise zur Bewertung:
Antikörper-Titer:
Die Aussagekraft des Antikörpernachweises wird eingeschränkt durch weit verbreitete Basistiter, und durch die Tatsache, daß auch mukokutane Candida-Infektionen (die keine Indikation zur serologischen Untersuchung darstellen) zu erhöhten Titern führen. Bei immunkompetenten Erwachsenen gelten Titer bis <1:320 als unauffällig.
Bei immunkompetenten Kindern gelten altersabhängig niedrigere Grenztiter.
Titerbewegungen um > 2 Verdünnungsstufen weisen auf eine immunologische Auseinandersetzung mit Candida hin.
Bei immunkompromittierten Patienten ist die Orientierung an Grenzwerten nicht möglich. Es wird eine regelmäßige Überwachung (1- bis 2-wöchentlich) empfohlen; Titerbewegungen müssen in Verbindung mit dem Antigentiter (s.u.), Klinik, kulturellen Befunden und Immunstatus des Patienten interpretiert werden.
Der ELISA wird nur eingesetzt, wenn der HAT ein positives Ergebnis (>=1:320) aufweist:
Antikörper | negativ | positiv |
IgG | <40 U/ml | >100 U/ml |
IgM | <60 U/ml | >80 U/ml |
IgA | <60 U/ml | >80 U/ml |
Cryptococcus neoformans (Antigen-Nachweis)
Indikation:
Meningitis, Pneumonie, Infektion anderer Organe durch C.neoformans
Material:
Liquor, Serum
Verfahren:
Antigen - Latex - Agglutinationstest
Hinweise zur Bewertung:
Grenztiter: 2
Bei Cryptococcus-Mykose werden große Mengen des Polysaccharid-Kapselantigens ausgeschüttet, das in Serum und Liquor nachgewiesen wird. Der Antigentiter wird unter erfolgreicher Therapie negativ. Insbesondere bei HIV-Patienten kann eine persistierende Infektion (v.a. der Prostata) zu dauerhaft positiven Antigentitern führen.
Histoplasma capsulatum
Indikation:
V.a. Histoplasmose, am häufigsten Pneumonie, nach Aufenthalt im Endemiegebiet (Süden der USA, Mittelamerika, vor allem trockene, heiße Zonen)
Material:
Serum
Verfahren:
- Immundiffusion
Hinweise zur Bewertung:
Bei längerem Verlauf werden spezifische Präzipitationslinien in der ID nachweisbar, die nach erfolgreicher Therapie verschwinden.
Bei Patienten mit Immundefizienz, insbesondere nach HIV - Infektion, kann die Antikörperantwort ausbleiben.