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Screening auf multiresistente Keime

Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA)

Indikation

  • Ehemalige Patienten mit MRSA-Nachweis
  • Kontaktpatienten zu einem MRSA-Indexfall
  • vor Organtransplantationen
  • Risikopatienten:
    • Übernahme von auswärtigen Intensivstationen
    • Übernahme aus Ländern mit hoher MRSA-Rate (Großbritannien, Mittelmeerländer,
      ehemalige Ostblockstaaten, USA, Japan)
    • Patienten mit chronischen Wunden
  • vollständige Abstrichserie bei Patienten mit erstmaligen MRSA-Nachweis
  • Kontrollabstriche nach Beendigung von Sanierungsmaßnahmen

Anforderung an das Untersuchungsmaterial

Um eine MRSA-Besiedlung mit hoher Sensitivität beurteilen zu können sollten keine Einzelabstriche untersucht werden, sondern immer Abstrichserien.

Zu einer vollständigen Abstrichserie gehören Abstriche von folgenden Körperstellen:

  • Nase: Abstriche vom Nasenvorhof links und rechts gepoolt, d.h. ein gemeinsamer Abstrichtupfer
  • Rachen: Hinterwand bzw. Tonsillen
  • Leiste: Hautfalte links und rechts gepoolt
  • perianal bzw. perineal
  • falls vorhanden Wunden, Hautdefekte (Dekubitus, Ulcus, ekzematöse Hautareale, Einstichsstellen, (PEG, Cystofix etc.)
  • bei beatmeten Patienten Trachealsekret

Bei vormals mit MRSA-besiedelten Patienten sollten diejenigen Körperstellen an denen schon einmal MRSA nachgewiesen wurde mituntersucht werden. Abstrichserien von Patienten dürfen nicht unter laufenden Sanierungsmaßnahmen oder einer MRSA-wirksamen antibiotischen Therapie (z.B. Vancomycin, Teicoplanin, Synercid®, Linezolid®, evtl. Rifampicin) abgenommen werden. Diese Maßnahmen müssen seit 48 h abgesetzt sein. Die Abstriche sollen ohne vorhergehende Behandlung des Abstrichgebietes (waschen, desinfizieren) abgenommen werden. Die verwendeten Abstrichtupfer in Transportmedium bringen (z.B. Port-a-cul Röhrchen), beschriften mit Patientenname, Geburtsdatum, Station, Entnahmeort (Körperstelle) und Abnahmezeitpunkt und auf dem zugehörigen Einsendeschein die Untersuchung "MRSA-Screen" sowie die Entnahmeorte ankreuzen bzw. ergänzen.

Es ist nur ein Einsendeschein für eine Abstrichserie notwendig. Können die Abstriche nicht mehr am selben Tag ins Hygiene-Institut transportiert werden, so sollen sie bei Raumtemperatur gelagert werden.

Beschreibung der Untersuchung

Direktanlage, Flüssiganreicherung

Befundung / Beurteilung

Es wird ein Kumulativbefund (bis zu 5 Abstrichorte) erstellt. Zusätzlich wird eine Bewertung bezüglich der notwendigen Isolierung vorgenommen. Laut Empfehlungen des Robert-Koch Institutes kann nach erfolgter Sanierung nach drei negativen vollständigen Abstrichserien die Isolierung des Patienten aufgehoben werden.

Untersuchungsdauer

3 -4 Tage

Merkblätter zu erforderlichen Hygienemaßnahmen

3. Generations-Cephalosporinresistente Enterobacteriaceae (3° CRE)

Indikation

  • vor geplanter Organtransplantation
  • Patienten mit bekannter Infektion mit o.g. Erreger

Materialentnahme und Versand

Rektalabstrich.

Hinweise zur Bewertung

Die Resistenzbestimmung erfolgt als MHK-Bestimmung.

Die Befunde können für die Planung der perioperativen Antibiotika-Prophylaxe zugrundegelegt werden und ggf. bei einer postoperativ erforderlichen Antibiotika-Therapie berücksichtigt werden.

Vancomycin-resistente Enterokokken (VRE)

Indikation

  • bekannte Besiedlung z.B. bei Übernahme aus anderen Krankenhäusern
  • Kontaktpatienten zu einem VRE-Indexfall
  • Suche nach VRE-Trägern

Materialentnahme und Versand

Rektalabstrich.

Hinweise zur Bewertung

Bei Nachweis von VRE sind Hygienemaßnahmen erforderlich, (siehe Merkblatt).