EHEC/Shiga-Toxin
(Entero-hämorrhagische E. coli, hämolytisch urämisches Syndrom (HUS))
Indikation
Blutige Stühle, hämolytisch urämisches Syndrom (HUS), thrombotisch thrombozytopenische Purpura (TTP), Nierenversagen mit Enteritis in der Anamnese, Kontakt zu Erkrankten, Ausbruch einer EHEC-Infektion im Wohn- oder Arbeitsumfeld (Schule, Kindertagesstätte, Altenheim etc.).
Materialentnahme und Versand
Etwa erbsgroßes Stück Stuhl oder 2-3ml flüssigen Stuhl ins Stuhlgefäß geben. Bitte keine größeren Materialmengen verwenden!
Dauer der Bearbeitung des Untersuchungsauftrags
Normale Inkubationszeit für den Toxin ELISA einen Tag. Die Serotypisierung des Keims kann bis zu drei Wochen dauern. Die Untersuchung wird nicht täglich durchgeführt.
Hinweise zur Bewertung
Der verwendete Shiga Toxin ELISA ist sowohl sehr sensitiv, als auch sehr spezifisch. Ein positives Ergebnis deutet daher mit hoher Wahrscheinlichkeit auf das Vorhandensein von Shiga-Toxin produzierenden E. coli im Untersuchungsmaterial hin. Die endgültige Bestätigung dieses Verdachts erfolgt durch die Isolierung des Erregers.
Die Wahrscheinlichkeit, einen EHEC zu isolieren, wird um so geringer, je länger die Ansteckung zurückliegt. Sie ist nahezu ausgeschlossen, wenn eine Antibiotikatherapie (z. B. bei Dialyse) begonnen wurde. Nach einer durchgemachten Erkrankung ist es jedoch möglich, daß die Erreger über längere Zeit, z.T. auch intermittierend, wieder ausgeschieden werden. Jeder Shiga-Toxin produzierende E. coli ist, unabhängig vom Vorhandensein weiterer Pathogenitätsfaktoren, als potentiell pathogen anzusehen. Nach derzeitigem Stand der Kenntnis ist die antibiotische Behandlung einer EHEC-Infektion kontraindiziert, wenn keine zwingenden Gründe dafür vorliegen (z. B. Peritonealdialyse). Antibiotika können die Toxinproduktion von EHEC stimulieren und damit das Krankheitsbild verschlimmern.
Meldepflicht
Verdacht, Erkrankung, Tod an hämolytisch-urämischem Syndrom (HUS); Erkrankung und Tod durch EHEC.