Borrelia burgdorferi sensu lato
Indikation
- anamnestisch gesicherter Zeckenbiss (eine signifikante Antikörperantwort ist frühestens drei Wochen nach Biss zu erwarten)
- klinischer Verdacht auf ECM, Neuroborreliose, Arthritis, Bannwarth-Syndrom, ACA
Material
Serum
Serum-/Liquor-Paar bei V.a. Neuroborreliose
Testverfahren
ELISA (enzyme-linked immunosorbent assay) IgG, IgM als Suchtest
Westernblot IgG, IgM zur Bestätigung (Durchführung Westernblot IgM außerhalb des akkreditierten Bereichs)
Parallele Bestimmung der Antikörper in Serum und Liquor mittels ELISA, Berechnung eines Serum-Liquor-Index sowie vergleichender Westernblot in Serum und Liquor bei V.a. Neuroborreliose
Hinweise zur Bewertung
Im Stadium I der Lyme-Borreliose ist ein Antikörper-Nachweis in 20 - 50 % der Fälle möglich. Bei kurzer Krankheitsdauer findet man vorwiegend IgM-Antikörper, während bei längerer Krankheitsdauer IgG-Antikörper überwiegen. Im Stadium II kann man in ca. 70-90 % der Fälle einen positiven Antikörper-Nachweis erwarten (überwiegend IgG). Im Stadium III lassen sich Antikörper (meist nur IgG) in nahezu 100 % nachweisen. Da IgG-Antikörper (und in seltenen Fällen auch IgM-Antikörper) nach einer durchgemachten Infektion (spontan ausgeheilt oder erfolgreich behandelt) bestehen bleiben können, kann die Interpretation der Serologie schwierig sein. Definitive Hinweise auf eine aktive Infektion stellen nur ein signifikanter Titeranstieg oder eine Serokonversion dar.
Für den Nachweis intrathekal gebildeter Antikörper bei V.a. Neuroborreliose werden Antikörper parallel in Serum und Liquor bestimmt und ein sog. Serum-Liquor-Index errechnet. Die Bestätigung eines positiven Index erfolgt mittels vergleichendem Westernblot in Serum und Liquor. Die Nachweisrate von intrathekalen Antikörpern bei Neuroborreliose hängt von der Dauer der neurologischen Symptomatik ab (8-41 Tage: 80-90%; >41 Tage: bis 100%). Es ist jedoch zu beachten, dass auch bei Z. n. Neuroborreliose intrathekale Antikörper jahrelang persistieren können.