Reinigungs- und Desinfektions-Geräte (RDG) mittels Bioindikatoren
Anforderung an das Untersuchungsmaterial
Die Herstellung bzw. Beschaffung der notwendigen Bioindikatoren erfolgt im Krankenhaushygienelabor nach Absprache. Die Durchführung der Probenentnahme vor Ort erfolgt durch geschulte Mitarbeiter des Hygiene-Institutes nach den Ausführungen von Höller et al. in der Loseblattsammlung "Qualitätssicherung von Reinigungs- und Desinfektionsprozessen" herausgegeben von C. Höller, S. Krüger, H. Martiny und R. Zsachler, Stand: Mai 2002, 9. Aktualisierungs-Lieferung, Behr´s Verlag GmbH&Co., Hamburg. Nach Absprache ist eine Durchführung der Testung und Überbringung der Bioindikatoren durch informiertes Personal von auswärtigen Gesundheitseinrichtungen möglich. Die korrekte Probenahme ist aufwändig und darf nur nach Einweisung durch Mitarbeiter des Hygiene-Institutes erfolgen.
Beschreibung der Untersuchung
Die Bioindikatoren werden mit bestimmten Keimen kontaminiert, dem Aufbereitungsprozess unterzogen und anschließend untersucht. Die Kontamination erfolgt dabei mit Enterococcus faecium ATCC 6057, bei Verwendung von Schrauben, Schläuchen in Verbindung mit einer Blut - oder Grießbrei- Anschmutzung, bei Verwendung von Edelstahlplättchen in Verbindung mit einer Mucin-Anschmutzung. Daneben werden Baumwollträger kontaminiert mit Enterococcus faecium ATCC 6057 verwendet.
- RDG-Programme für chirurgische und andere thermostabile Instrumente
(10 Schrauben plus 1 Transportkontrolle mit Grießbreianschmutzung und 10 Schrauben plus 1 Transportkontrolle mit Blutanschmutzung - RDG-Programm für Utensilien aus der Anästhesie und Intensivmedizin
(10 Schläuche plus 1 Transportkontrolle mit Blutanschmutzung und 10 Schrauben plus 1 Transportkontrolle mit Blutanschmutzung) - RDG zur Schuhdesinfektion
(10 mit Testkörpern (kontaminierte Edelstahlplättchen) präparierte OP-Schuhe plus 1 Transportkontrolle) - AWT (Automatische Wagentransport)-Waschanlagen
(10 kontaminierte Edelstahlplättchen, welche vor Ort angebracht werden plus 1 Transportkontrolle) - Bettendesinfektionsanlagen
(je nach Verfahren werden 10-15 Prüfkörper (Edelstahlplättchen) und 1 Transportkontrolle verwendet) - VDV (Vakuum-Dampf-Verfahren)-Anlagen (zur Aufbereitung von Matratzen, Decken und Kissen)
(nach DIN 58 949 Teil 3 mittels 10 Bioindikatoren (kontaminierte Baumwollträger) plus 1 Transportkontrolle) - Vaporisatoren (Desinfektion von Sauger und ähnlichem Material)
(mittels 2 Bioindikatoren (kontaminierte Baumwollträger) plus Transportkontrolle) - Mehrtankgeschirrspülmaschinen (MTGSM)
(untersucht werden kontaminierte Edelstahlplättchen, Abklatsche des Spülgutes sowie die Reinigerlösung) - Waschmaschinen Funktionsprüfung
(untersucht werden kontaminierte Baumwollträger, letztes Spülwasser, Abklatsche von der Wäsche und Abklatsche vom Personal)
Generelles Vorgehen zur Untersuchung der Bioindikatoren (Schrauben, Schläuche, Edelstahlplättchen, Baumwollträger): Flüssiganreicherung bzw. Koloniezahlbestimmung. Bei Untersuchung der Schrauben und Schläuche erfolgt zusätzlich eine optische Beurteilung der Reinigungsleistung.
Befundung / Beurteilung
Im allgemeinen wird ein Desinfektionsverfahren als wirksam bestätigt, wenn eine Reduktion der Keimzahlen (im Vergleich mit der Transportkontrolle) um 5 log10-Stufen bei 90 % der Bioindikatoren vorliegt.
Untersuchungsdauer
7 Tage