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Tropheryma whippelii

Nachweis von Tropheryma whippelii spezifischer Nukleinsäure aus Untersuchungsmaterialien wie Liquor oder Duodenalbiopsien.

Der Erreger des Morbus Whipple, T. whippelii, ist unter Routinebedingungen nicht anzüchtbar. Es existiert bislang keine serologische Untersuchung zum Nachweis spezifischer Antikörper. Die einzigen Untersuchungsmethoden sind die histologische Beurteilung von Untersuchungsmaterial seitens der Pathologie sowie der "geschachtelte" Nukleinsäurenachweis (seminested PCR) eines species-spezifischen Abschnitts der bakteriellen 16s rDNA

Indikation

Keine ungerichtete Ausschlussdiagnostik! Indikation ist der dringende klinische Verdacht auf eine T. whippelii Infektion (Maladsorption, dramatischer Gewichtsverlust, häufige Durchfälle (5-10 wässrige oder halbfeste Stühle pro Tag), z.T. blutig, u.U. begleitet von Abdominalkrämpfen. Weitere Symptome können unklares Fieber und Arthritis sein. Ein geringer Teil der Patienten (etwa 10%) zeigt zentralnervöse Symptome. Ein ausschließlich cerebraler Morbus Whipple ohne gastrointestinale Symptomatik ist in der gesamten Literatur erst ca. ein Dutzend mal publiziert worden! Eine Indikation kann auch der histologische Nachweis PAS positiver Elemente und damit der vom Pathologen geäußerte Verdacht auf Vorliegen eines Morbus Whipple sein. In diesen Fällen sollte das dem Pathologen vorgelegene Material als Untersuchungsmaterial für eine PCR eingeschickt werden.

Materialentnahme und Versand

Liquor sollte optimalerweise sofort nach Entnahme eingefroren werden und auf Trockeneis zum Versand kommen (innerhalb des Klinikums bei raschem Transport auch bei Umgebungstemperatur). Minimale Menge für eine Untersuchung auf T. whippelii DNA sind 2 mL! Auf Grund zu geringer Frequenz positiver T. whippelii Nukleinsäurenachweise aus Liquor kann zur Zeit nicht beurteilt werden, welche Einschränkungen nicht optimal eingesandter Liquor für die Untersuchung mit sich bringt. Duodenalbiopsien sollten entweder in NaCl transportiert werden (innerhalb des Klinikums bei Umgebungstemperatur, ansonsten auf Eis) oder in Formaldehyd fixiert werden (Versand bei Umgebungstemperatur; reduziert die Nachweiswahrscheinlichkeit auf Grund verringertem DNA Extraktionserfolgs erheblich!). Formaldehydfixierte Materialien sollten bevorzugt als Dünnschnitte von Paraffin eingebettetem Material zur Untersuchung kommen (dies gilt insbesondere, wenn Material bereits von einem Pathologen untersucht wurde)! Nach Rücksprache können auch Biopsien von Lymphknoten untersucht werden.

Hinweise zur Bewertung

Ein positiver Nukleinsäurenachweis sollte nur in Verbindung mit einem histologischen Nachweis PAS positiver Elemente aus identischem Untersuchungsmaterial und bei entsprechender Klinik als zusätzliche Absicherung der Diagnose gesehen werden. Ein negatives PCR Ergebnis schließt einen Morbus Whipple nicht aus. Die PCR als alleinige Untersuchung zur Diagnostik eines Morbus Whipple ist nicht ausreichend.