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Hypersensitivität gegenüber sozialer Bedrohung, Ärger und Aggression bei der Borderline Persönlichkeitsstörung – II

Projektleiter: Herpertz, Bertsch
Mitarbeiter/innen: Hillmann, Neukel, Idelberger
Laufzeit: 2014-2018
Förderinstanz: DFG (Klinische Forschergruppe 256)

Aggressivität ist ein verbreitetes Problem bei der Borderline Persönlichkeitsstörung (BPS), welches Patienten und Gesellschaft erheblich belastet, weshalb wirksame und kosteneffektive Therapien dringend benötigt werden. Die Studien der ersten Förderperiode sowie ergänzende Daten anderer Forscher-gruppen legen fünf behaviorale und neurobiologische Mechanismen nahe, die der reaktiven Aggressivität bei der BPS zugrunde liegen könnten: (1.) erhöhte Bedrohungshypersensitivität bzw. attentionaler Bias gegenüber sozialen Bedrohungsreizen (2.) maladaptive Regulation von Ärgergefühlen, (3.) eine Tendenz, auf soziale Bedrohung mit Annäherung statt Vermeidung zu reagieren, (4.) geringe kognitive Empathie, und (5.) hohe Neigung zur emotionalen Simulation. Die identifizierten biobehavioralen Mechanismen stellen einen viel versprechenden Ausgangspunkt sowohl für die Wahl von Behandlungsfoki als auch für die Spezifizierung notwendiger Veränderungsprozesse dar. In der zweiten Förderperiode testen wir deshalb  die Entwicklung einer geeigneter Behandlung auf diese neurobiologischen und behavioralen Dimensionen zu gründen, und sie in ihrer Bedeutung als Behandlungstargets zu validieren. Dementsprechend planen wir, eine Symptom-orientierte, streng „Mechanismus-basierte Psychotherapie“ aus bei der BPS bereits evidenz-basierten Techniken zusammenzustellen. Wir werden (1.) die Effekte dieser Mechanism-based Anti-Aggression Psychotherapy (MAAP) gegen eine „Non-Specific Supportive Psychotherapy“ (NSSP) in einer randomisiert-kontrollierten Studie. Ein Die biobehavioralen Mechanismen werden als Prozesse validiert, die für therapeutische Veränderungen von Aggressivität bei Patienten mit BPS verantwortlich sind. Die sehr fokussierte MAAP erlaubt eine genügende Wiederholungsfrequenz bei hoher Kosteneffektivität und könnte derzeitige Bestrebungen nach Entwicklung Mechanismus-basierter Therapien in der Psychiatrie unterstützen.

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