Seite 22-23 - KLINIKTICKER - SONDERAUSGABE APRIL 2014

Basic HTML-Version

22
ERFOLG UND ZUKUNFT
ERFOLG UND ZUKUNFT
23
Patchwork Ade – jetzt wird
grundsaniert!
IN DEN NÄCHSTEN JAHREN STEHEN MEHRERE GROSSE BAU- UND SANIERUNGSPROJEKTE
IM KKH AN – BEI LAUFENDEM BETRIEB
F
riedrich Jäger ist Leiter der Technischen Abteilung amKreiskrankenhaus Bergstraße, und das von der ersten Stunde an.
Schon vor der Eröffnung vor mehr als 30 Jahren ist er auf der Baustelle gewesen. In den folgenden drei Jahrzehnten ha­
ben er und seinTeamviel erlebt, z.B. die Erneuerung derHauptstromversorgung 2011. Nun erwartet Jäger eine noch viel
größere Herausforderung: Die Komplettsanierung der Klinik, die nicht nur die Räumlichkeiten verändern wird, sondern auch
den Anforderungen an einenmodernen Klinikbetriebs genügen wird.
In drei Jahren geht Friedrich Jäger in den Ruhestand,
was er bis dahin erleben wird, dürfte das Projekt seines
Lebens sein. Die Grundsanierung des Kreiskranken-
hauses ist eine große Aufgabe für alle Beteiligten, intern
wie extern, denn die Arbeiten werden im laufenden
Betrieb vonstattengehen. Einen Neubau hinzustellen
wäre logistisch einfacher. Das sieht auch Dr. Eugen
Zilow so, Leiter der PlanungsgruppeMedizin amHeidel­
berger Uniklinikum. „Die Grundsanierung ist eine
anspruchsvolle und sportliche Aufgabe“, sagt er in ruhi-
gem Ton über das Projekt in Heppenheim. Dr. Zilow ist
vonHaus ausMediziner, er kennt die klinik-spezifischen
Anforderungen an ein Gebäude, die Anforderungen an
dessen Funktionalität, bestens. Sein Rat ist gefragt und
sein Bestreben ist, in Heppenheim ein Haus zu schaffen,
das ein optimales Arbeitsumfeld für moderne Medizin
birgt.
„Das ist eine anspruchsvolle und
sportliche Aufgabe“
Mehr als 30 Jahre, so Dr. Zilows Bilanz, haben deutliche
Spuren im KKH hinterlassen, z.B. an Fußböden und
Fensterscheiben. Über die Jahrzehnte hinweg ist das
Haus zudem ständig gewachsen – allerdings nicht nach
außen, sondern nach innen. Zusätzlicher Raumbedarf
ging zu Lasten von Freiflächen und Räumen; kurze Weg
und optimale Anbindungen sind dabei auf der Strecke
geblieben. Der architektonische Istzustand konnte als
„Patchwork“ beschrieben werden. Zug um Zug wird nun
neu strukturiert. Dr. Zilow spricht von „baulichen Ände-
rungen, um organisatorische Abläufe zu verändern.“
Das bringt kurze Wege für Mitarbeiter, Patienten, Besu-
cher. Ziel ist, das Haus baulich und technisch auf den
modernsten Stand zu bringen.
„Runderneuerung in drei Bauabschnitten“
Die Runderneuerung erfolgt in drei Bauabschnitten,
nach derzeitigen Planungen und Kostenberechnungen
werden dabei rund 58 Millionen Euro aus Eigenmitteln
desHauses undFördergelderndesLandesHessenverbaut.
Erste Arbeiten sind schon weit vorangeschritten, gerade ist ein neues Herz-
katheterlabor erstellt worden. Auch die Stationen werden nach und nach
entkernt und neu aufgebaut, inklusive an die Patientenzimmer angeschlos-
sene Nasszellen, was es bislang so imKreiskrankenhaus nicht gab. Eine Sta-
tion ist bereits im Umbau. Jedes Jahr sollen zwei folgen. Auf dem Papier ist
dies zwar der letzte Bauabschnitt, er läuft aber parallel zu den anderen
Arbeiten.
Für Bauabschnitt eins wurde 2014 das Ausschreibungsverfahren gestartet:
Ein komplett neuer OP-Trakt entsteht. Angegliederte Bereiche werden
ebenfalls neu gebaut und zugeordnet. Dazu gehören Aufwachraum und
Intensivstation sowie die Zentralsterilisation und das Labor. Als weitere
Einheiten folgen u.a. die Chest Pain Unit, die Stroke Unit und die Überwa-
chungsstation.
Fünf Jahre könnte es dauern, bis die Arbeiten dieses Bauabschnitts zu Ende
sind. Doch selbst das ist wohlwollend gerechnet, meint Dr. Zilow. Danach
werden weitere Bereiche erneuert, u.a. Geburtshilfe und Notaufnahme. Die
Aufbruchsstimmung in Heppenheim ist spürbar, so der Heidelberger Bau-
planungs-Experte. ImKKHwirdwiederumder Rückenwind aus Heidelberg
als wohltuend empfunden.
Eine moderne Klinik entsteht
Daten und Fakten
Nutzfläche KKH:
Grundstückfläche KKH:
Sanierungskosten:
Vorgesehener Zeitraum
Was ist bereits saniert?
22.000m
2
131.000 m
2
58.000.000 €
2013 - 2022
Herzkatheterlabor, Station 3,
Küche, Schockraum
Friedrich Jäger (Mitte) und sein Stellvertreter Andreas Schröder (links) im neuen Herzkatheterlabor
Was steht noch an?
Bauabschnitt 1 (2015-2020)
OP und Aufwachraum, Inten-
sivstation, IMC-Station,
Funktionsbereiche (Endoskopie,
Röntgen, Labor, Sterilisation etc.),
Chest Pain Unit, Stroke Unit
Bauabschnitt 2 (ab 2020)
Notfallambulanz, Kreißsaal
Bauabschnitt 3 (seit 2013)
Normalstationen