This is a SEO version of herz_xs1. Click here to view full version
« Previous Page Table of Contents Next Page »In den ersten Monaten hatten es alle Beteiligte zusammen geschafft, untereinander eine Atmos- phäre gegenseitiger Lernbereitschaft zu ver-breiten, nach dem Motto: diesen speziellen operativen Aspekt können die „Neu-Heidelber-ger“ von den „Alt-Heidelbergern“ übernehmen oder auch umgekehrt. Diese kreative Ausgangs- lage haben wir genutzt, um eine Reihe von Neuerungen in die operative Patientenversor-gung einzuführen.
In welchen herzchirurgischen Leistungsbe-reichen haben Sie Ihre Schwerpunkte entwi-ckelt?
Im Bereich der Erwachsenen-Herzchirurgie operieren wir mittlerweile mehr und mehr Patienten an den Herzkranzgefäßen ohne den Einsatz der Herz-Lungen-Maschine. Darüber hinaus kommen wir – wenn es die Befundlage zulässt – immer häufiger mit kleinen Schnit-ten am Brustkorb aus und können bei vielen Herzklappenrekonstruktionen auf die bisher übliche komplette Längsspaltung des Brust-beines verzichten.
Wir waren in Zusammenwirken mit unseren Kardiologen die ersten in Baden-Württemberg, die eine Herzklappe ganz ohne Schnitt am Brustkorb mit reiner Kathetertechnik ersetzt haben. Mittlerweile hat sich hieraus mit bis-her über 200 Eingriffen dieser Art ein echter Schwerpunkt entwickelt.
Mit der Eröffnung unseres hierfür besonders geeigneten und völlig neuartigen Hybrid-Ope-rationssaales können wir diese Eingriffe nun noch besser und schonender durchführen.
Vor kurzem haben wir in Heidelberg die 500´ste Herztransplantation durchgeführt. Damit ge- hört das Heidelberger Herztransplantations-programm zu der größten seiner Art in Deutsch-land.
Unsere Aufgabe besteht in Zukunft darin, dieses Programm weiter auszubauen. Aufgrund des nachhaltigen Mangels an Spenderorganen be- steht zudem ein wachsender Bedarf an Alter-nativen zur Herztransplantation. Wir haben mittlerweile erfolgreich mit der Implantation besserer und kleinerer Kreislaufunterstützungs-systeme der neuesten Entwicklungsgeneration begonnen.
Wir würden in Zukunft in Heidelberg auch gerne wieder in der Lage sein bei terminal Lungen-kranken eine Lungentransplantation durchzu-führen.
Heidelberg wird dauerhaft ein wichtiger Stand-ort bleiben, an dem Kinder mit angeborenen Herzfehlern sowohl kardiologisch als auch chirurgisch mit der best-vorstellbaren Experti-se behandelt werden. Ein wichtiger Meilenstein in der Fortentwicklung des kinderherzchirur-
gischen Operationsprogrammes wird die Er-weiterung der Operationskapazitäten in einem kurz vor der Fertigstellung stehenden Neubau des Universitätsklinikums sein.
Sie sind ein international anerkannter Spezialist für Aortenchirurgie. Wollen Sie diese herzchi-rurgische Spezialität auch in Heidelberg weiter ausbauen?
Wir haben im Jahr 2010 zusammen mit unseren Kollegen der Angiologie, Gefäßchirurgie und Kardiologie ein interdisziplinäres Behandlungs-zentrum für Aortenerkrankungen gegründet. Diese Gründung war erforderlich, um den über die letzten Jahre immer weiter ansteigenden Patientenaufkommen gerecht bleiben zu kön-nen. Nur im Rahmen dieses Zentrums sind wir in der Lage, für jeden Patienten nach unserem besten Wissen und Gewissen, die für ihn sicherste und wirksamste Behandlungsform – sei sie offen chirurgisch oder sei sie durch ein interventionelles Verfahren – zu finden.
Was sind Ihrer Meinung nach die herzchirur-gischen Innovationen der nächsten Dekade? Ich gehe davon aus, dass wir in den nächsten Jahren ganz erhebliche Fortschritte auf dem Sektor der Herzersatztherapien sowohl auf dem biologisch-regenerativen – als auch auf dem operativen Gebiet machen werden.
9
This is a SEO version of herz_xs1. Click here to view full version
« Previous Page Table of Contents Next Page »