Page 10 - GB_2009

This is a SEO version of GB_2009. Click here to view full version

« Previous Page Table of Contents Next Page »

Geschäftsbericht 2009 10

Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen NCT Hei-delberg wird im Herbst 2010 seinen Neubau in Betrieb nehmen. Das NCT ist ein onkologisches Exzellenzzentrum am Standort Heidelberg, das auf einer Allianz zwischen dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und dem Universitätsklinikum Heidelberg mit Förderung durch die Deutsche Krebshilfe aufbaut. Als Vorbild der von der Deut-schen Krebshilfe geförderten onkologischen Spitzen-zen-tren (Comprehensive Cancer Center, CCC) hat das NCT die Mission, Exzellenz in der translationalen Krebsforschung mit interdisziplinärer Patientenversorgung zu verbinden.

Das neue Gebäude ist architektonisch auf die besonderen Anforderungen eines interdisziplinären Krebszentrums zugeschnitten: Erstmals werden alle ambulanten und tagesklinischen Chemotherapien des Klinikums, die bis-lang im Otto-Meyerhof-Zentrum des Universitätsklinikums vorgenommen werden, in einem Gebäude unter Leitung der Abteilung Medizinische Onkologie zentralisiert. In das neue NCT-Gebäude werden die Ambulanzen der Abtei-lungen Medizinische Onkologie, Gynäkologische Onkolo-gie, Dermatologische Onkologie, Neuroonkologie und der Radioonkologie und Strahlentherapie sowie die zentrale Chemotherapie-Tagesklinik einziehen, ergänzt durch spe-zifische Beratungsangebote für Patienten u.a. zur Ernäh-rung, Bewegungstherapie und Psychoonkologie.

In dem Gebäude, das von der Krebshilfe errichtet wird, sind zudem die Kern-Forschungsbereiche des NCT unter-gebracht. Die Verzahnung von innovativer translationaler Krebsforschung und interdisziplinärer Patientenversor-gung wird durch die drei Hauptabteilungen des NCT gewährleistet: Translationale Onkologie, Medizinische Onkologie und Präventive Onkologie. Der Lehrstuhl für die-sen Bereich konnte 2009 mit Professor Dr. Cornelia Ulrich neu besetzt werden.

„Heidelberg School of Oncology“ gegründet

Interdisziplinäre Querschnittsbereiche in Form einer onko-logischen Studienzentrale, einer umfassenden Tumor- und Biobank und einem Krebsregister schaffen darüber hinaus die infrastrukturellen Voraussetzungen für eine erfolg-reiche Forschungstranslation. Mit der „Heidelberg School of Oncology“ soll das NCT künftig ein weitreichendes Wei-terbildungs- und Fortbildungsprogramm und intensives Training für Ärzte und Wissenschaftler anbieten, das alle Aspekte interdisziplinärer Patientenversorgung sowie kli-nischer und translationaler Forschung umfasst.

Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen NCT Heidelberg

Neue Leitungsstruktur und zentralisierte Chemotherapie

Das Jahr 2009 stand für das Klinikum im Zeichen der Wei-terstrukturierung des NCT im Rahmen der Vorbereitung auf die Inbetriebnahme des Gebäudes durch die klinischen Abteilungen im kommenden Jahr. So wurde die Leitungs-struktur des NCT durch drei weitere Mitglieder im Direkto-rium ausgebaut. Aus dem Universitätsklinikum Heidelberg wurden die Ärztlichen Direktoren der Abteilung Neuroonko-logie, Professor Dr. Wolfgang Wick und der Abteilung Radio-onkologie und Strahlentherapie, Professor Dr. Dr. Jürgen Debus als Direktoren berufen, aus dem DKFZ der Leiter der Abteilung Immungenetik, Professor Dr. Peter Krammer.

Weitere Meilensteine 2009 waren die Etablierung neuer klinischer Behandlungspfade und interdisziplinärer Koope-rationen sowie die gefestigte Praxis der organspezifischen interdisziplinären Tumorboards. Einmalig in Deutschland ist die komplette Zentralisierung der ambulanten Chemothera-pie an einem Standort aus allen onkologischen Abteilungen des Klinikums, die mit Einzug in das neue NCT-Gebäude umgesetzt wird. In mehreren Workshops unter der Feder-führung des Pflegedirektors am Universitätsklinikum Hei-delberg, Edgar Reisch, wurden eine neue Ambulanzstruktur und die Funktionsabläufe in der Ambulanz und in der onko-logischen Tagesklinik erarbeitet.

Im Jahr 2009 hat sich die klinische Versorgung von Tumor-patienten weiter entwickelt: So wurden ca. 9.000 Krebspa-tienten am NCT vorstellig, die von den onkologischen Fach-kliniken des Universitätsklinikums Heidelberg oder von Ärzten oder Zentren der Rhein-Neckar-Region überwiesen worden waren. Etwa 40 Prozent der Patienten kamen aus anderen Regionen Deutschlands, rund ein Drittel aller Pati-enten kommt zur Einholung einer Zweitmeinung.

Besondere Rolle im Konsortium für Translationale Krebsforschung

Das Jahr 2009 stand auch im Zeichen der Vorbereitung des Wettbewerbes um die Konsortien für Translationale Krebs-forschung, in dem das NCT eine führende Rolle spielen soll. Das Krebs-Konsortium ist eines der sechs Nationalen Gesundheitsforschungszentren, die sich mit großen Volks-krankheiten befassen und die Forschung an extrauniver-sitären Einrichtungen wie den Helmholtz-Zentren eng mit der Forschung und klinischen Praxis an Universitätsklinika verzahnen. Die Zentren wurden vom Bundesministerium für Forschung und Technologie BMBF ausgeschrieben, das 90 Prozent der Finanzierung übernimmt.

Page 10 - GB_2009

This is a SEO version of GB_2009. Click here to view full version

« Previous Page Table of Contents Next Page »