Page 32 - GB_2009

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Geschäftsbericht 2009 32

Auch 2009 erhielten zahlreiche junge Ärzte und Wissen-schaftler des Universitätsklinikums und der Medizinischen Fakultät Heidelberg Preise, Auszeichnungen und Stipen-dien für ihre hochqualifizierte Forschungsarbeit − von Posterpreisen für die beste Präsentation bis hin zu hoch-dotierten Forschungspreisen. Hier wird eine Auswahl vor-gestellt:

Neue Therapieansätze bei Bauchspeicheldrüsenkrebs

Dr. Ronald Koschny, Assistenzarzt in der Abteilung Gastro-enterologie an der Medizinischen Universitätsklinik, wurde mit dem mit 100.000 Euro dotierten Dr. Hella Bühler-Preis ausgezeichnet. Das Preisgeld fließt in ein Projekt, in dem der Forscher in der Arbeitsgruppe von Dr. Tom M. Ganten das Protein TRAIL (Tumor Necrosis Factor Related Apopto-sis Inducing Ligand) als mögliche Substanz zur Behand-lung von Bauchspeicheldrüsenkrebs untersucht.

Ungebremster Blutfuss zum Gehirn

Dr. Kristóf Hirschberg, Chirurg in der Abteilung Herzchirur-gie an der Chirurgischen Universitätsklinik, wurde mit dem Rudolf-Stich-Preis der Deutschen Gesellschaft für Tho-rax-, Herz- und Gefäßchirurgie ausgezeichnet. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert. Werden aus einer verengten Halsschlagader die Ablagerungen entfernt, kann sich Nar-bengewebe an der Gefäßwand bilden – das Gefäß verengt sich erneut. Dr. Hirschberg ist es gelungen, diesen Me-chanismus im Tierversuch mit einem bekannten Wirkstoff gegen Lungenhochdruck, dem Medikament Vardenafil, zu verlangsamen.

Innovativer Behandlungsansatz bei seltener Muskellähmung

Privatdozent Dr. Marc-André Weber, Oberarzt an der Ab-teilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, entwickelte zusammen mit Privatdozentin Dr. Karin Jurkat-Rott vom Universitätsklinikum Ulm einen neuen Behand-lungsansatz für die seltene Muskelerkrankung „hypokali-ämische periodische Paralyse“ (HypoPP). Dafür erhielten beide den „Eva Luise Köhler-Forschungspreis für seltene Erkrankungen“ der Eva Luise und Horst Köhler Stiftung in Kooperation mit der Allianz Chronischer Seltener Erkran-kungen (ACHSE). Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert. Bei dem neuen Behandlungsansatz erhalten Patienten bereits für andere Erkrankungen zugelassene Medikamente, de-ren Wirksamkeit auf die Ionenverteilung im Muskel unter-sucht wird.

Ausgezeichnete Wissenschaft

Tumorzellen zum Selbstmord überreden

Privatdozent Dr. Wilfried Roth, Pathologisches Institut, und sein Forschungsteam haben Signalketten entschlüs-selt, die das Selbstmordprogramm von Tumorzellen be-einflussen und neue Ansatzpunkte für eine Therapie auf-zeigen. Dafür erhielt Dr. Roth den mit 5.000 Euro dotierten Rudolf-Virchow-Preis, die höchste Auszeichnung für Pa-thologen in Deutschland. Der Preisträger ist als Oberarzt am Pathologischen Institut tätig und leitet gleichzeitig eine Max-Eder-Nachwuchsgruppe am DKFZ.

Schutz vor Hepatitis-B-Infektion

Professor Dr. Stephan Urban, Leiter der Forschungsgruppe „Hepatitis B-Virus“ in der Abteilung Molekulare Virologie des Hygiene-Instituts, gelang es mit seinem Team, Mäuse mit Hilfe eines Proteinbestandteils des Hepatitis-B-Virus vor einer Infektion mit diesen Viren zu schützen. Dafür wurde er mit dem mit 5.000 Euro dotierten Pettenkofer-Preis der Münchner Max von-Pettenkofer-Stiftung aus-gezeichnet. Bei dem Virus-Blocker handelt es sich um ein Teilstück der Virushülle, die im Labor hergestellt und Mäusen injiziert wurde. Der neue Wirkstoff konnte in Zell-versuchen auch die Infektion mit dem Hepatitis D-Virus verhindern.

Bessere Behandlung bei chronischen Lungenerkrankungen

Privatdozent Dr. Marcus Mall, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, wurde von der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) mit dem mit 10.000 Euro dotierten Förderpreis 2009 für die beste wis-senschaftliche Arbeit auf dem Gesamtgebiet der Pneumo-logie ausgezeichnet. Prämiert wurde seine Arbeit zur Erfor-schung und Behandlung chronischer Lungenerkrankungen im Mausmodell.

Was macht NO bei Höhenlungenödem?

Anästhesist Dr. Marc Moritz Berger und ein Wissenschaft-lerteam der Universitätsklinik für Anaesthesiologie und der Abteilung Sportmedizin der Medizinischen Universi-tätsklinik haben für die gefäßaktiven Substanzen Endothe-lin-1 und Stickstoffmonoxid (NO) eine entscheidende Rolle bei Lungenhochdruck und Höhenlungenödem nachgewie-sen. Dr. Berger erhielt dafür als erster Wissenschaftler zum zweiten Mal den mit 10.000 Euro dotierten Albrecht-Ludwig-Berblinger-Preis der Deutschen Akademie für Flug- und Reisemedizin.

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