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UniversitätsKlinikum Heidelberg 39

Entwicklung der Branche

Trotz allgemeiner Finanz- und Wirtschaftskrise ist das Um-satzvolumen der 2.083 Krankenhäuser von über 60 Mrd. € bei rd. 1,1 Mio. Beschäftigten auch 2009 ein stabiler und bedeutender Wirtschaftsfaktor im Wachstumsmarkt Ge-sundheitswesen. Die Leistungsausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung für die Krankenhäuser sind mit einem Anteil von rd. 33 % (52,6 Mrd. €) gleichzeitig ein maß-gebliche Faktor. Dabei hat sich der prozentuale Anteil für Krankenhausleistungen an den gesamten GKV-Leistungs-ausgaben, wie auch am Bruttoinlandsprodukt, in den ver-gangenen zehn Jahren nur geringfügig verändert.

Der seit einigen Jahren zu verzeichnende Veränderungspro-zess im Krankenhausbereich hat sich auch 2009 fortgesetzt. Die wesentlichen Einflussfaktoren sind:

> die demografische Entwicklung mit erhöhter Nachfrage nach Krankenhausleistungen bei ständiger Verkürzung der Verweildauer,

> der stärkere Wettbewerb durch Offenlegung von Daten zur Behandlungsqualität,

> die kostentreibenden Entwicklungen auf dem Arznei- mittel-, Medizinprodukte- und Medizintechnikmarkt infolge des wissenschaftlichen und technischen Fort- schritts,

> der Wille des Gesetzgebers, die GKV-Gesamtausgaben und damit den Beitragssatz zu begrenzen,

> die Entkoppelung der krankenhausindividuellen Kosten von den für alle Krankenhäuser geltenden einheitlichen Entgelten,

> die begrenzte Bereitschaft der öffentlichen Hand zu Investitionen und Ausgleichen von Defiziten.

Dem Universitätsklinikum Heidelberg gelingt es – trotz schwieriger Situation – qualifiziertes Personal für die Pfle-ge und den ärztlichen Dienst in ausreichendem Maß zu gewinnen. Dass das Angebot hier begrenzt bzw. rückläufig ist, ist bereits spürbar in den Krankenhäusern der Grund- und Regelversorgung mit unterschiedlicher regionaler Aus-prägung und in den verschiedenen Fachrichtungen. Das Pflegeförderprogramm des Krankenhausfinanzierungs-Re-formgesetzes (KHRG) hat zudem die Nachfrage nach quali-fizierten Pflegekräften noch weiter verstärkt.

Auf den Veränderungsprozess reagieren die Krankenhäuser mit Maßnahmen zur:

> Qualitätssteigerung,

> Verbesserung der Wirtschaftlichkeit durch Arbeitsver- dichtungen, Standardisierungen, Sachkostensteuerung, Leistungsverlagerungen zwischen den Berufsgruppen, Ausgliederung in Servicegesellschaften etc.,

> zunehmenden Integration der ambulanten (einschließlich vor- und nachstationären) und stationären Behandlungs- prozesse (Stichwort: Überwindung der Sektorengrenzen),

> Konzentration bei Krankenhäusern durch zunehmende Kooperationen, Fusionen bei gleichzeitiger Zunahme der Bildung von Krankenhausketten insbesondere in privater Trägerschaft,

> weiterem Wechsel von öffentlich-rechtlichen in privat- rechtliche Rechtsformen, insbesondere zur Stärkung der Befugnisse des Leitungsorgans (bei weiterhin öffent- licher Trägerschaft),

> weiterer Privatisierung der Krankenhausbetriebe (vor allem von öffentlicher in private Trägerschaft),

> zunehmenden Eigenfinanzierungsanteilen bei Investi- tionen bzw. neuen Finanzierungsmodellen auch mit Partnerschaften zwischen öffentlichen Krankenhaus- trägern und privaten Baufinanzierungsträgern.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass Behand-lungsqualität, qualifiziertes Personal, Wachstum und Ko-stenbeherrschung die entscheidenden Erfolgsfaktoren in dem sich beschleunigt wandelnden Krankenhausmarkt sind. Dies gilt uneingeschränkt auch für die Universitätsklinika.

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